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Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Titel: Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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dazu!«
    »Ich werde es versuchen. Gleich nach dem Gespräch mit Ihnen treffe ich mich mit ihm. Aber ich kann Ihnen nichts versprechen.«
    Justine beugte sich vor und konzentrierte all ihre Energie auf Amanda. Amanda war das zwar unangenehm, aber Justines Blick war so intensiv, dass sie nicht wegschauen konnte.
    »Ich will Ihnen zwei Sachen ganz klar sagen. Erstens, ich habe niemanden umgebracht. Zweitens, da will mir jemand etwas anhängen.«
    »Wer?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Justine mit offensichtlicher Frustration, »aber ich weiß, der Umstand, dass ich zu der Farm gelockt wurde und dass die Polizei genau zum richtigen Zeitpunkt auftauchte, war kein Zufall.«
    Justine erzählte Amanda von dem Anruf, der sie dazu veranlasste, zu dem Farmhaus zu eilen, und was sie nach ihrem Eintreffen dort erlebt hatte.
    »Kennen Sie das Opfer?«
    »Ich glaube, nicht, aber ich bin mir nicht sicher. Ich habe ja nur einen kurzen Blick auf ihn geworfen, und sein Gesicht war sehr entstellt.«
    Amanda bemerkte, dass Justine die Hände auf dem Tisch gefaltet hatte, und zwar so verkrampft, dass die Knöchel Weiß wurden. Wenn das Erinnerungsbild eines Toten sogar eine Chirurgin so aus der Fassung bringen konnte, dann freute Amanda sich nicht gerade auf den Anblick der Autopsie- und Tatortfotos.
    »Fällt Ihnen außer der Tatsache, dass die Polizei Sie am Tatort angetroffen hat, noch etwas ein, das den Verdacht erwecken könnte, Sie hätten den Mann im Keller ermordet?«
    »Nein.«
    »Haben Sie irgendetwas gesagt, das als Geständnis interpretiert werden könnte?«
    Justine machte ein verärgertes Gesicht. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich niemanden umgebracht habe. Der Mann war schon tot, als ich dort ankam.«
    »Wurden Sie am Tatort verhaftet?«
    »Nein, die zwei Beamten, die mich dort fanden, waren sehr höflich. Das waren sie alle, auch Mr. Greene und der Detective, nachdem man mich ins Justice Center verfrachtet hatte. Sie brachten mir Kaffee und ein Sandwich. Sie waren sehr mitfühlend. Dann kam ein Anruf aus dem Forensiklabor, und plötzlich war alles anders. DeVore und der Stellvertretende Bezirksstaatsanwalt gingen auf den Gang und unterhielten sich. Als sie zurückkamen, las DeVore mir meine Rechte vor.«
    »Sagten sie Ihnen, was vorgefallen war?«
    »Sie sagten, sie wüssten, dass ich diesen Mann umgebracht habe. Als ich es leugnete, beharrten sie darauf, dass ich lüge. Und dann rief ich Sie an.«
    Amanda machte sich ein paar Notizen.
    »Wann erhielten Sie den Anruf wegen Dr. Rossiter?«
    »Gegen neun am Abend.«
    »Wo waren Sie?“
    »Bei mir zu Hause.«
    »Waren Sie allein?«
    »Ja.«
    »Waren Sie während des Tages mit jemandem zusammen? Mit jemandem, der Ihnen ein Alibi geben kann?«
    »Nein, ich war übers Wochenende weg. Ich habe ein kleines Haus an der Küste. In der Klinik war es ziemlich hektisch gewesen, und ich fuhr am Freitagabend dorthin, um von den ganzen Leuten wegzukommen und mir den Sturm anzuschauen. Ich kam erst kurz vor dem Anruf heim.«
    »Sie sagten, das war gegen neun.«
    Justine nickte.
    »Wo liegt dieses Farmhaus?«
    »In einer gottverlassenen Gegend auf dem Land an einer schmalen Straße. Ich bekam richtig Angst, als ich dort auf den Hof fuhr. Das Haus sah aus, als wäre es seit Jahren unbewohnt.«
    Wieder huschte Bestürzung über Justines Gesicht.
    »Fahren Sie fort!«, sagte Amanda.
    »Sie waren an Vincents Verteidigung beteiligt, nicht?«
    »Ich habe meinem Vater geholfen.«
    »Waren Sie nicht auch in der Hütte in Milton County? Sie waren es doch, die Vincents Hand gefunden hat, nicht?«
    »Ja«, antwortete Amanda leise.
    Justine atmete tief durch und schloss einen Augenblick lang die Augen. »Es war nicht die Leiche, vor der ich davongerannt bin.«
    Amanda wartete geduldig, während Justine langsam ausatmete und sich wieder fasste.
    »Der Keller des Farmhauses ist in zwei Räume unterteilt. Als ich den zweiten Raum betrat, sah ich den Tisch.«
    »Was für einen Tisch?«, fragte Amanda, die eine leichte Übelkeit in sich aufsteigen spürte.
    »Einen Operationstisch.“
    Amanda klappte der Mund auf. »Das klingt wie ...«
    Justine nickte. »Daran habe ich auch als Erstes gedacht. Und das war auch der Grund, warum ich davonrannte, und der Grund, warum ich Ihren Vater sprechen wollte.«
    Amanda stand auf.
    »Ich muss mit Mike Greene reden. Er war Bezirksstaatsanwalt in Los Angeles, als Cardoni verhaftet wurde. Er weiß über diesen Fall sicher nicht Bescheid.«
    »Aber DeVore

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