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Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni

Titel: Amanda Jaffe 01 - Die Hand des Dr Cardoni Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phillip Margolin
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im OP sein, habe also nicht viel Zeit. Ich würde dich gern sehen. Wie wär's mit einem Abendessen?«
    Amandas Herz machte einen unerwarteten Satz.
    »Ich weiß nicht.«
    »Wenn du nicht willst, kann ich das gut verstehen.«
    »Nein, darum geht's nicht.« Sie wollte Tony wirklich sehen. »Ich werde nur wegen dieses Falls in den nächsten Tagen bis über beide Ohren in Arbeit stecken.«
    »Was ist mit dem Wochenende?«
    »Okay.«
    »Ich reserviere für Freitagabend einem Tisch im Fish Hatchery . Ist das okay?«
    »Ja.«
    »Also bis dann!«
    Amanda legte auf. Tony Fiori. Wow. Was für eine Überraschung. Sie lachte. Sie hatte sich wirklich wie ein Schulmädchen aufgeführt, als sie herausfand, dass er mit Justine schlief, aber das war Jahre her und sie war viel abgebrühter geworden. Und sie hatte die Stunden genossen, die sie miteinander verbracht hatten. Amanda schaute zum Fenster hinaus. Dann lächelte sie. Es würde interessant sein zu sehen, wie Tony in den vier Jahren gealtert war.

42
    Der Blick aus Carleton Swindells Büro hatte sich nicht verändert, aber Dr. Swindells blonde Haare waren schütterer geworden, und Sean McCarthy vermutete, dass sich der Verwaltungsdirektor des St. Francis irgendwann in den vergangenen vier Jahren das Gesicht hatte liften lassen.
    »Detective«, sagte Swindell, als er von seinem Schreibtisch aufstand und die Hand ausstreckte. Der Händedruck des Verwaltungsdirektors war noch immer kräftig, und zu den Trophäen auf seiner Anrichte hatten sich einige neue Rudermedaillen und -plaketten hinzugesellt. »Ich nehme an, Sie sind wegen Justine Castle hier.«
    McCarthy nickte und gab Swindell einen richterlichen Beschlagnahmungsbeschluss für die Unterlagen der Ärztin. Swindell warf einen kurzen Blick auf das Dokument. Er sah aus, als habe er nicht gut geschlafen.
    »Nach dieser Sache mit Vincent Cardoni dachte ich, ich hätte schon alles gesehen. Aber das hier ...« Er schüttelte betrübt den Kopf. »Offen gesagt, Detective, mir fällt es schwer zu glauben, dass Justine so etwas tun konnte, wovon ich in der Zeitung gelesen habe.«
    »Sie wurde am Tatort festgenommen, und wir haben Indizien, die sie mit den Morden in Verbindung bringen.«
    »Trotzdem.« Swindell zögerte. Dann beugte er sich vor. »Ich habe Cardonis Fall verfolgt. Natürlich hatte ich nur Zugang zu den Informationen, die in den Medien verbreitet wurden, aber sind diese neuen Morde nicht denen sehr ähnlich, die Cardoni begangen haben soll? Sogar in der Zeitung wurde darüber spekuliert.«
    »Ich fürchte, ich kann über Details der Ermittlungen nicht sprechen.«
    »Oh, natürlich. Ich will auch nicht neugierig sein. Es ist nur so, dass... Na ja, als Cardoni verhaftet wurde, schockierte das niemanden. Aber Justine ... wir hatten nie einen Grund anzunehmen, dass sie zu so etwas fähig sein könnte. Ihr Verhalten war immer tadellos.« Swindell rutschte verlegen hin und her. »Ich weiß, das ist nicht mein Fachgebiet, aber könnte man unter so bizarren Umständen nicht annehmen, dass die Person, die diese ersten Morde begangen hatte, nun auch diese beging?«
    »Das ist eine Möglichkeit, der wir nachgehen - neben einigen anderen.«
    Der Verwaltungschef errötete. »Ja, davon hätte ich wohl ausgehen müssen.«
    »Dr. Swindell, als wir das letzte Mal miteinander sprachen, erwähnten Sie eine Verbindung zwischen Dr. Castle und Clifford Grant.«
    »Er war ihr Betreuer und Tutor während ihrer Assistenzzeit.«
    »Die beiden standen sich also nahe?«
    »Beruflich schon, ja.«
    »Hätte Dr. Castle vor vier Jahren schon die Fähigkeiten gehabt, ein menschliches Herz für eine Transplantation zu entnehmen? Falls Sie das beurteilen können?«
    »Ich wurde als Chirurg ausgebildet, bevor ich beschloss, Krankenhausverwalter zu werden, ich kennen das Verfahren also«, sagte Swindell nicht ohne Stolz. »Justine ist eine sehr fähige Chirurgin. Ich glaube, sie hätte die Operation durchführen können.«
    McCarthy dachte einen Augenblick über Swindells Antwort nach. Dann stand er auf. »Vielen Dank, Doktor.«
    »Sie können sich jederzeit wieder an mich wenden.«
    »Wir waren Ihnen beim letzten Mal sehr dankbar, dass Sie die Formalitäten beschleunigt haben. Wenn Sie mit diesem Beschlagnahmungsbeschluss dasselbe machen könnten ...“
    Swindell hob die Hand. »Kein überflüssiges Wort! Ich werde mich sofort darum kümmern.«

43
    Der Tisch im Fish Hatchery war für acht Uhr bestellt, aber Amanda kam mit Absicht zu spät. Als sie Tony um

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