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Amarilis (German Edition)

Amarilis (German Edition)

Titel: Amarilis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Kempas
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ersten Mal. Ich
gestehe, dass wir ihm noch nie begegnet sind, da sich unser Verhandlungspartner
in dieser Beziehung sehr verschlossen zeigt.« Und mit Blick auf Steff fügte er
hinzu: »Aber ich kann Ihnen nochmals versichern, dass wir in dieser Richtung
äußerste Vorsicht walten lassen werden.«
       Alle waren nun aufgestanden und machten sich bereit, die
Hütte wieder zu verlassen. Wie Morten-El-Darte sagte, war es besser, so kurz
wie möglich zusammen zu bleiben, da sie alle die Beobachtung des Verräterbundes
zu befürchten hatten.
       Doch bevor Steff den Koffer wieder an sich nehmen konnte,
richtete der Navigator erneut das Wort an ihn: »Darf ich Sie noch bitten, uns
für einen weiteren Tag den Koffer zu überlassen? Es wäre möglich, dass Sokuk
doch noch etwas darin versteckt hat, von dem er uns aus Sicherheitsgründen auf
diese Art Mitteilung zu machen gezwungen ist. Das Papier können Sie selbstverständlich
behalten, aber ich empfehle ihnen, es sobald wie möglich zu vernichten.«
       Abwartend sah Steff Shan-Ucci an. Als dieser nickte, übergab
er Morten-El-Darte den Koffer ein weiteres Mal. Dann reichte er ihm auch noch
das Blatt, auf dem Sokuk seine Informationen aufgeschrieben hatte.
       »Es ist bei uns manchmal üblich, auf dem Papier selber noch
eine Mitteilung zu verstecken. Überprüfen sie es gleich mit, und vernichten sie
es dann, wenn sie wollen. Für mich hat es seinen Sinn erfüllt.«
       Beinahe wie Freunde verabschiedeten sie sich voneinander.
Steff setzte sich in den Gleiter von Mata-Hele, und dieser startete durch.
Innerhalb einer Minute war die kleine Insel unter ihnen verschwunden.
       »Was werden die anderen Santoganer eigentlich machen, wenn
sie feststellen, dass der Koffer leer ist?« fragte Steff seinen Piloten.
       »Oh, das ist ein weiterer Schritt in unserem Plan«, erwiderte
dieser. »Dieser Koffer ist nicht ganz leer, denn er ist mit einem Hochfrequenzdetonator
präpariert. Der allerdings gilt für immer. Wenn den einer aufbricht, fliegt die
ganze Umgebung im Umkreis von zehn Metern in die Luft, wobei eine Schwingung
ausgestrahlt wird, die wir auffangen.« Bei den letzten Worten zog er das
Luftschiff in einem eleganten Bogen über das unter ihnen liegende Meer. »Falls
wir bis dahin noch nicht ihren Schlupfwinkel wissen - dann kennen wir ihn.«
       Langsam dirigierte er den Gleiter auf Direktkurs. Mit
dreifacher Schallgeschwindigkeit zischten beide dicht über die glitzernden
Wellenkäme hinweg. Zurück zur Stadt. Der erneut untergehenden Sonne zu.
     
     
     
    Der Bug des Raumschiffes schnitt durch die Strahlen der Mittagssonne.
Lautlos suchte er seinen Weg inmitten des Vakuums des Weltalls. Hell wie Schaum
gleißte das kunststoffüberzogene Metall im Dunkel des Nichts. Die Kugel
Santogas verblieb kleiner werdend dahinter.
       Die Beobachtungsstation schwebte 40.000 Kilometer entfernt
von dem Planeten an einem konstanten Punkt. Die Luftschichten und ihre Sphären
reichten bis zu einer Höhe von 30.000 Kilometer. Da in ihnen das Licht gebrochen
wurde, und die Teleskope außerdem nur wie durch einen Nebel hindurchdringen
konnten, war sie außerhalb jeglicher Hülle im reinen Vakuum des Raumes
installiert.
       In ihrer unmittelbaren Nachbarschaft hatten die Santoganer mehrere
Radioteleskope errichtet, die dem Hauptteleskop auf der Station eine summative
Kraft gaben, die es bis zu 14 Milliarden Jahre tief in den Kosmos hineinsehen
ließen. So konnte fast bis zum Anfang des Weltalls, bis zu seinem Urknall zurückgeschaut
werden.
       Durch äußerst feine, analytische Geräte war es weiter
möglich, auch das Aufkommen einzelner Elemente und ihrer Verbindungen auf der
damaligen Erde zu messen. Damit dominierte zwar die optische Beobachtung. Doch
aufgrund der verschiedenen Eigenschaften der Partikel, ihrer Thermik, ihres
Aufprallverhaltens untereinander, ihrer quantitativ abhängigen Reaktion hinsichtlich
Gravitation und nicht zuletzt der Rotverschiebung ließen sich weitere Rückschlüsse
auf die Zusammensetzung von Atmosphären und ihren Zuständen ziehen.
       So konnte das Positron bi-3 an seinem Aufprallwinkel gegen
ein CO 2 -Atom und das fremdartige Iridium 100 auf der Erde durch eine
Spektralverschiebung seiner Elektronenausfallrate erkannt werden. Über beide Analysen
sollte zum Beispiel der Herkunftsort der Pflanze berechnet werden. Dabei war es
natürlich nicht möglich, diesen ganzen Teil des Weltall zu übersehen, denn
viele Planeten wurden durch

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