Amas Mdina
Abend, alles fertig zu haben. Nachdem er noch einmal bei seinem Vater vorbeigeschaut und erfolglos versucht hatte, mit ihm Kontakt aufzunehmen, kehrte er zu Tamara zurück. Sie fuhren noch einmal zum Landhaus, denn er musste sich noch umziehen.
Das Palais des Erzbischofs, glänzte in der Mittagssonne, wie ein goldenes Schatzkästchen. Die Posten am Tor salutierten als sie die vatikanischen Diplomatenpässe sahen die ihnen, als Legitimation, vorgelegt wurden. Einer der Wachleute deutete auf einen, durch Bäume, beschatteten Parkplatz. Sie waren noch nicht ausgestiegen als bereits ein Bediensteter in schwarzer Soutane, neben dem Auto stand. Er geleitete sie zum Hauptgebäude und weiter, in das Speisezimmer. An einem runden Tisch, saßen drei Herren. Zwei trugen, dunkle Anzüge. Man konnte sie, für Geschäftsleute halten. Im Prinzip waren sie, das ja auch. Einer der Herren, sehr gepflegt, erhob sich und kam auf sie zu.
»Oh Schwester Luisa, Entschuldigung Frau von Dachfels, welch eine Freude Sie wiederzusehen. Auch ohne Tracht sind Sie eine Freude, für meine alten Augen.«
Tamara hatte ein süßsaures Lächeln aufgesetzt und lies die Begrüßung, ohne eine Miene zu verziehen, über sich ergehen.
»Herr Ivo Tacht, wie ich annehme. Ich bin, Kardinal Geißner. Auch wenn die Umstände nicht glücklich sind, bin ich sehr erfreut Sie persönlich kennenzulernen.«
Mit einer einladenden Handbewegung forderte er, seine Gäste, auf Platz zu nehmen.
»Ich darf Ihnen die Herren vorstellen. Zu meiner Rechten der Erzbischof und zu meiner Linken, mein langjähriger Sekretär, Pater Nickel. Wir haben uns erlaubt, eine etwas zivile Bekleidung zu wählen. Die hiesigen Temperaturen.«
Das Essen war, recht angenehm. Ivo hatte den Eindruck auch Tamara, wurde lockerer. Ihre anfängliche Verkrampftheit, hatte bei ihm eine Blockade aufgebaut. Es war wieder die Situation entstanden, dass starke Auren sich begegneten. Die schwächste ging, von Geißners Sekretär aus. Eigentlich hatte er erwartet, dass gerade Nickel stark dominieren würde. Der Erzbischof, war nur ein Schatten. Sein Amt hatte ihn, im Laufe der Jahre, abstumpfen lassen und er schien nur noch zu hoffen bald in den Ruhestand versetzt zu werden. Kardinal Geißner verschanzte sich, hinter einer Mauer. Ähnlich wie Ivo selbst versuchte er, die anderen zu analysieren ohne selbst aktiv zu werden. Der Erzbischof erhob sich.
»Ich bitte mich zu entschuldigen. Mein Amt verlangt die Erledigung diverser Aufgaben, an einem für unsere herrliche Insel so bedeutsamen Tag.«
Schweren Schrittes, verließ er den Raum.
»Eure Eminenz, ich denke, es wird angebracht sein wenn Sie und Ihre Gäste, einen Spaziergang zum Gartenhaus machen. Dort ist es angenehm kühl und es lässt sich, gut verweilen.«
Die Residenz des höchsten katholischen Würdenträgers auf Malta war eine gelungene Mischung aus Baustilen und Gartentendenzen, der letzten zweihundert Jahre. Es passte alles zusammen, doch man gewann nicht den Eindruck dass alles nur Prunk wäre. Es ergab, ein harmonisches Bild.
Versteckt hinter hohen Büschen lag ein gediegener Pavillon, wo bereits Erfrischungen und Zigarren bereitstanden. Die Leibwächter, die sie den kurzen Weg vom Haus her begleitet hatten, postierten sich in angemessener Entfernung.
Der Kardinal bot seinen Gästen bequeme Sessel an und ergötze sich am Aroma einer guten Zigarre. Tamara lehnte dankend ab und Ivo zog es vor, sich eine Pfeife zu stopfen.
»Sie waren sicherlich verwundert, über meine Einladung. Doch die Ereignisse hatten, eine eigene Dynamik entwickelt. Wie geht es, Ihren Vater, Herr Tacht?«
»Ich nehme an Eminenz, dass dies eine rethorische Frage ist. Da die hervorragende Versorgung, in einer ihrer Häuser erfolgt, sind Sie sicherlich ebenso gut informiert wie ich. Dagegen ist auch, nichts einzuwenden. Mit der Kommunikation hapert es noch ein wenig, doch wir sind auf dem besten Wege auch dieses kleine Problem zu lösen.«
Geißner verzog das Gesicht, zu einer ungewollten Grimasse. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sein Gegenüber sofort zum Angriff übergeht.
»Da uns doch sehr intensive Beziehungen über viele Jahre miteinander verbinden, liegt sein Wohlergehen auch in unserem Interesse.«
»Reden wir Klartext. Sie wollen von mir wissen ob die Vereinbarungen mit meinem Vater, weiter Bestand haben?«
»Wenn Sie es so direkt ansprechen ist dies ein Grund, für unser heutiges Treffen. Ich bin etwas besorgt da mir, durch den Orden, sehr
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