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Amber-Zyklus 06 - Die Trümpfe des jungsten Gerichts

Titel: Amber-Zyklus 06 - Die Trümpfe des jungsten Gerichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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persönliches Schätzchen war, die größte Errungenschaft meines Lebens, meine Überraschung für die anderen. Ich suchte einfach nach einem leichten Ausweg. Ich mußte noch sehr viel mehr Erkenntnisse vorlegen, und das bedeutete, daß ich natürlich nicht lockerlassen durfte.
    Das Geistrad...
    Zunächst brauchte ich noch mehr Informationen. Ich besaß die Karten und das Tagebuch. Ich wollte an diesem Punkt nicht weiter mit den Trümpfen herumexperimentieren, da sich der erste als eine Falle erwiesen hatte. Bald würde ich mich eingehend mit dem Tagebuch beschäftigen, obwohl es meiner ersten Einschätzung nach zu subjektiv war, um eine große Hilfe darzustellen. Ich würde jedoch nicht darum herumkommen, zu Melmans Wohnung zurückzukehren, um mich noch einmal gründlich umzusehen, für den Fall, daß mir etwas entgangen war. Dann mußte ich Luke aufsuchen und herausfinden, ob er mir noch irgend etwas sagen konnte - und sei es nur eine Nebensächlichkeit -, das für mich vielleicht nützlich wäre. Ja...
    Ich seufzte und reckte mich. Ich betrachtete den Fluß noch eine Weile und trank meinen Tee aus. Ich fuhr mit Frakir über eine Handvoll Geld und wählte ausreichend umgewandelte Münzen aus, damit ich meine Mahlzeit bezahlen konnte. Dann machte ich mich wieder auf den Weg. Es war Zeit, die Rückkehr fortzusetzen.

-5-
    Ich rannte im Licht des späten Nachmittags die Straße entlang und hielt an, als ich auf gleicher Höhe mit meinem Wagen war. Fast hätte ich ihn nicht erkannt. Er war bedeckt von Staub, Asche und Wasserflecken. Wie lange war ich eigentlich weg gewesen? Ich hatte versucht, die Zeitdifferenz zwischen hier und dort, wo ich gewesen war, nicht auszurechnen, doch mein Auto sah aus, als ob es über einen Monat lang im Freien gestanden hätte. Es machte jedoch einen unversehrten Eindruck. Es war nicht von Wandalen beschädigt worden und ...
    Mein Blick schweifte über die Motorhaube und darüber hinaus. Das Gebäude, das die Firma Brutus und den verstorbenen Victor Melman beherbergt hatte, stand nicht mehr. Ein ausgebranntes, zusammengestürztes Skelett hielt die Ecke besetzt, Teile von zwei Mauern standen noch. Ich ging zu dem Grundstück.
    Ich spazierte darauf herum und untersuchte, was übriggeblieben war. Die verkohlten Überbleibsel des Gebäudes waren erkaltet und zusammengesackt. Graue Streifen und Rußkreise deuteten an, daß Wasser hineingepumpt worden und inzwischen verdunstet war. Der Aschegeruch war nicht besonders stark.
    Hatte ich mit der Zündelei in der Badewanne den Brand gelegt? fragte ich mich. Ich konnte es mir nicht vorstellen. Mein Feuer war klein und begrenzt gewesen, ohne die geringsten Anzeichen einer Ausbreitung, jedenfalls solange ich gewartet hatte.
    Ein Junge auf einem grünen Fahrrad fuhr vorbei,
    während ich die Ruine durchsuchte. Einige Minuten später kam er zurück und hielt etwa drei Meter von mir entfernt an. Meiner Schätzung nach war er etwa zehn Jahre alt.
    »Ich habe es gesehen«, verkündete er. »Ich habe gesehen, wie es gebrannt hat.«
    »Wann war das?« wollte ich von ihm wissen.
    »Vor drei Tagen.«
    »Weiß man, wie das Feuer entstanden ist?«
    »Etwas bei dieser Lagerfirma, etwas Flammiges...«
    »Leicht Entflammbares?«
    »Ja«, antwortete er mit einem zahnlückigen Lächeln. »Vielleicht war es Brandstiftung. Irgendwas wegen der Versicherung.«
    »Ach, wirklich?«
    »Hm-hm. Mein Dad hat gesagt, vielleicht liefen die Geschäfte schlecht.«
    »So etwas passiert bekanntlicherweise«, sagte ich. »Wurde irgend jemand bei dem Brand verletzt?«
    »Man vermutete, daß der Künstler, der oben gewohnt hat, verbrannt ist, weil ihn niemand gefunden hat. Aber man hat auch keine Knochen oder so was entdeckt. Es war ein gutes Feuer. Hat lange gebrannt.«
    »War das am Tag oder bei Nacht?«
    »Bei Nacht. Ich habe von dort drüben zugesehen.« Er deutete zu einer Stelle auf der anderen Straßenseite und zurück in die Richtung, aus der ich gekommen war.
    »Sie haben viel Wasser draufgegossen.«
    »Hast du irgend jemanden aus dem Gebäude kommen sehen?«
    »Nein«, sagte er. »Ich bin erst hergekommen, als es schon ziemlich gut brannte.«
    Ich nickte und wandte mich zu meinem Wagen um.
    »Man kann doch normalerweise annehmen, daß Munition bei einem solchen Feuer explodiert, nicht wahr?« sagte er.
    »Ja«, bestätigte ich.
    »Ist aber nicht.«
    Ich drehte mich wieder zu ihm um.
    »Was meinst du damit?« fragte ich.
    Er wühlte bereits in einer seiner Taschen.
    »Ich und

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