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Amber-Zyklus 06 - Die Trümpfe des jungsten Gerichts

Titel: Amber-Zyklus 06 - Die Trümpfe des jungsten Gerichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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dorthin. Dieser Trumpf, den ich besitze, ist der einzige. Niemand außer mir bekommt ihn in die Hand. Ich wollte noch eine weitere Karte hersteilen, nur für dich, und dir dann zeigen, wie man das Ding handhabt, wenn es fertig ist.«
    »Ich muß über alles das nachdenken...«
    »Geist, innerhalb von fünftausend Schatten-Schleiern - wie viele Schatten-Stürme existieren gegenwärtig an diesem Standort?« fragte ich das Rad.
    Die Antwort klang, als ob sie innerhalb des Kreises gesprochen würde: »Siebzehn.«
    »Das hört sich an wie...«
    »Ich habe ihm meine Stimme gegeben«, erklärte ich. »Geist, zeig uns einige Bilder der größten Stürme.«
    Die Darstellung eines chaotischen Wirrwarrs erfüllte den Kreis.
    »Mir ist gerade noch ein anderer Gedanke gekommen«, warf Random ein. »Kann es Dinge transportieren?«
    »Sicher, genau wie jeder gewöhnliche Trumpf.«
    »Waren die ursprünglichen Ausmaße des Kreises seine maximale Größe?«
    »Nein, wir könnten ihn noch viel größer machen, wenn du willst. Oder kleiner.«
    »Ich will nicht. Aber angenommen, du machst ihn größer und befiehlst ihm dann, diesen Sturm zu übertragen -, oder zumindest so viel davon, wie er bewältigen kann?«
    »Wuff! Ich weiß nicht. Ich könnte es versuchen. Es wäre wahrscheinlich so, als öffnete man ein riesiges Fenster.«
    »Merlin, laß ab davon! Es ist gefährlich.«
    »Wie gesagt, niemand außer mir weiß, wo das Ding ist, und der einzige Weg, zu ihm zu gelangen, besteht darin...«
    »Ich weiß, ich weiß. Sag mal, könnte sich irgend jemand mit dem richtigen Trumpf Zugang dazu verschaffen - oder einfach indem er es findet?«
    »Nun, ja. Ich habe mir nicht die Mühe gemacht, es mit Sicherheitscodes zu versehen, weil es praktisch nicht zugänglich ist.«
    »Dieses Ding könnte zu einer verheerenden Waffe werden, Junge. Setz es sofort außer Betrieb!«
    »Das kann ich nicht.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich kann von einem Fernterminal aus seinen Erinnerungsspeicher nicht löschen oder ihm den Saft abdrehen. Ich müßte mich tatsächlich zu seinem Standort begeben, um das zu tim.«
    »Dann schlage ich vor, daß du dich schleunigst auf den Weg machst. Ich möchte, daß es abgeschaltet wird und so lange außer Betrieb bleibt, bis noch eine ganze Menge mehr Sicherheitskontrollen eingebaut sind. Und auch dann... Nun, wir werden sehen. Ich traue keiner solchen Macht. Vor allem dann nicht, wenn ich keine Abwehrmöglichkeit dagegen habe. Es könnte beinahe ohne Vorwarnung zuschlagen. Was hast du dir bei der Konstruktion dieses Dings eigentlich gedacht?«
    »Ich habe an Datenverarbeitung gedacht. Sieh mal, wir sind die einzigen...«
    »Es besteht immer die Möglichkeit, daß jemand Wind davon bekommt und einen Weg findet, zu ihm zu gelangen. Ich weiß, ich weiß, du bist in dein Werk verliebt, und ich erkenne deine Absichten an. Aber es muß unschädlich gemacht werden!«
    »Ich habe nichts getan, um dich zu beleidigen.« Das war meine Stimme, doch sie kam von dem Rad.
    Random starrte es an, sah mich an, dann wieder das Ding.
    »Ahm... darum geht es nicht«, sagte er, an den Kreis gerichtet. »Es sind deine potentiellen Fähigkeiten, die mir Sorgen bereiten.«
    »Merlin, schalt das Terminal aus.«
    »Ende der Übertragung«, sagte ich. »Terminal zurückziehen!«
    Es flackerte einen Augenblick, dann war es verschwunden.
    »Hattest du diese Bemerkung von dem Ding erwartet?« fragte mich Random.
    »Nein. Ich war überrascht.«
    »Allmählich habe ich etwas gegen Überraschungen. Vielleicht verändert diese Schatten-Umwelt das Ding auf eine subtile Weise. Du kennst meine Wünsche. Mach es unschädlich.«
    Ich neigte den Kopf. »Wie Ihr wünscht, Sire.«
    »Laß den Quatsch! Spiel dich nicht als Märtyrer auf. Tu es einfach.«
    »Ich bin immer noch der Meinung, es ist nur eine Frage des Einbaus von einigen Sicherheitsvorrichtungen. Es gibt keinen Grund, das ganze Projekt einzustampfen.«
    »Wenn wir in ruhigeren Zeiten leben würden«, sagte er, »fände ich mich vielleicht damit ab. Doch augenblicklich hagelt es zu viel Mist, mit Heckenschützen, Bomben und dem ganzen Zeug, von dem du mir berichtet hast. Ich brauche nicht noch mehr Sorgen.«
    Ich stand auf. »Also gut. Danke für den Kaffee«, sagte ich. »Ich sage dir Bescheid, wenn es erledigt ist.«
    Er nickte. »Gute Nacht, Merlin.«
    »Gute Nacht.«
    Als ich durch die große Eingangshalle stapfte, sah ich Julian, mit einem grünen Morgenmantel bekleidet und mit zwei seiner Männer

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