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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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Peinlichkeit, in die mich das alles gebracht hat, ist also unbeabsichtigt, und ich denke, ich kann damit leben. Ich wähle Arkans als Thronfolger aus, und dann wird er in letzter Sekunde von jemandem beiseite geschoben, der unter dem Schutz meiner Frau steht. Das sieht beinahe so aus, als ob es im Kern des Ganzen einige Meinungsverschiedenheiten gäbe - und es widerstrebt mir zutiefst, diesen Eindruck zu erwecken.«
    »Ich habe so eine Ahnung, daß Luke sich sehr versöhnlich geben wird. Ich kenne ihn gut genug, um zu wissen, daß er alle diese Nuancen des Spiels beherrscht und anerkennt. Ich vermute, daß er sich für Amber als sehr umgänglicher Mann erweisen wird, auf jeder Ebene.«
    »Bestimmt wird er das. Warum auch nicht?«
    »Es gibt keinen Grund«, sagte ich. »Was wird nun aus dieser Vereinbarung?«
    Random lächelte.
    »Ich bin abgesprungen. Ich hatte noch nie ein gutes Gefühl bezüglich der Absichten von Eregnor. Wenn es nun überhaupt noch zu einem Vertragsabschluß kommen sollte, dann schließen wir ihn ab initio. Ich bin mir jedoch nicht sicher, daß wir einen brauchen. Zum Teufel mit ihnen.«
    »Ich wette, Arkans lebt noch«, sagte ich.
    »Glaubst du, Luke hält ihn als Geisel, um zu verhindern, daß ich ihm den Status eines Mitglieds des Goldenen Kreises verleihe?«
    Ich zuckte mit den Schultern.
    »Wie nahe stehst du Arkans?«
    »Nun, ich habe ihn zu dieser Geschichte angestachelt, und ich habe das Gefühl, ihm etwas schuldig zu sein. Allerdings habe ich nicht das Gefühl, ihm gar soviel schuldig zu sein.«
    »Verständlich.«
    »Für Amber würde es einen beträchtlichen Gesichtsverlust bedeuten, zu einem Zeitpunkt wie diesem auf eine zweitklassige Macht wie Kashfa direkt zuzugehen.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Und übrigens, Luke ist bis jetzt noch kein offizielles Staatsoberhaupt.«
    »Trotzdem, Arkans würde nach wie vor das Leben in seiner Villa genießen, wenn ich nicht gewesen wäre, und Luke scheint ja wirklich ein Freund von dir zu sein - ein berechnender Freund, aber immerhin ein Freund.«
    »Möchtest du, daß ich das bei der bevorstehenden Diskussion um Tony Prices atomare Bildhauerei erwähne?«
    Er nickte.
    »Mir scheint, daß du deine Kunstdiskussion sehr bald führen solltest. Eigentlich wäre es keineswegs unangemessen, daß du der Krönung eines Freundes beiwohnst - als Privatperson. Dein doppeltes Erbe könnte uns dabei gute Dienste erweisen, und ihm wird dennoch Ehre zuteil.«
    »Trotzdem möchte ich wetten, daß er auf dem Vertrag besteht.«
    »Selbst wenn wir dazu neigten, ihm dies zu gewähren, würden wir ihm auf keinen Fall Eregnor garantieren.«
    »Ich verstehe.«
    »Und du bist nicht ermächtigt, irgendwelche Verpflichtungen in unserem Namen einzugehen.«
    »Auch das verstehe ich.«
    »Warum putzt du dich dann nicht ein wenig heraus und begibst dich zu ihm, um dich mit ihm zu unterhalten? Dein Zimmer liegt gleich hinter dem Nichts. Du kannst durch das Loch in der Wand hinaustreten und an einem Balken entlangrutschen, der noch unversehrt ist, wie ich festgestellt habe.«
    »Okay, mach ich«, antwortete ich, während ich mich in die betreffende Richtung bewegte. »Aber vorher habe ich noch eine Frage, die mit der Sache überhaupt nichts zu tun hat.«
    »Ja?«
    »Ist mein Vater in letzter Zeit wieder mal aufgetaucht?«
    »Nicht daß ich wüßte«, sagte er und schüttelte langsam den Kopf. »Natürlich sind wir ziemlich geschickt darin, unser Kommen und Gehen zu verbergen. Aber ich glaube, er hätte es mir kundgetan, wenn er sich in der Gegend aufgehalten hätte.«
    »Das glaube ich auch«, sagte ich, drehte mich um, verließ den Raum durch die Wand und glitt am Rand der Leere entlang.

- 11 -
    N ein. - Ich hing an dem Balken, holte Schwung und ließ los. Ich landete beinahe elegant in der Mitte des Flurs in einer Gegend, die schätzungsweise zwischen meinen beiden Türen lag, nur daß die erste Tür fehlte, ebenso wie der Wandabschnitt, der den Eintritt gewährt hätte (oder den Ausgang, abhängig davon, auf welcher Seite man sich zufällig befand), ganz zu schweigen von meinem Lieblingssessel und einem Schaukasten, in dem ich Muscheln aufbewahrt hatte, die ich an Stränden überall auf der Welt gesammelt hatte. Schade.
    Ich rieb mir die Augen und wandte mich ab, denn selbst der Anblick meines zerstörten Gemachs war in diesem Moment zweitrangig. Verdammt, dies war nicht meine erste Wohnung, die zerstört worden war. Gewöhnlich war das um den 30. April herum geschehen

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