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Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 09 - Ritter der Schatten: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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bezeichnet zu werden, um den mordgeilen Sohn dieser Hexe vom Thron abzuhalten. Dann berichtete mir mein Mann in Kashfa, daß er unter Vialles Schutz steht. Also habe ich sie danach gefragt. Sie sagte, daß das stimmt und daß du dabei warst, als es dazu kam. Sie versprach mir, mir mehr darüber zu erzählen, sobald die Operation, an der Dworkin zur Zeit arbeitet, vollbracht ist, für den Fall, daß er ihre emphatischen Fähigkeiten benötigt. Aber ich kann nicht warten. Erzähl mir, was geschehen ist.«
    »Zuerst möchte ich etwas von dir wissen.«
    »Was denn?«
    »Welche Militärstreitkräfte haben Luke an die Macht gebracht?«
    »Söldner.«
    »Dalts Männer?«
    »Ja.«
    »Okay. Luke hat die Blutrache gegen das Haus von Amber für aufgehoben erklärt«, sagte ich. »Er tat dies aus freien Stücken, im Anschluß an ein Gespräch mit Vialle, neulich nacht. Bei dieser Gelegenheit gab sie ihm den Ring. Zu dem Zeitpunkt dachte ich, es geschehe deshalb, um Julia davon abzuhalten, ihn umzubringen, da wir uns auf dem Weg nach Arden befanden.«
    »War das die Reaktion auf Dalts sogenanntes Ultimatum hinsichtlich Luke und Jasra?«
    »Genau. Mir wäre es nie in den Sinn gekommen, daß das Ganze ein ausgeklügeltes Spiel sein könnte, um Luke und Dalt zusammenzubringen, damit sie gemeinsam ihren Coup landen können. Das würde bedeuten, daß selbst der Kampf ein Bühnenschauspiel war, und wenn ich jetzt darüber nachdenke, so hatte Luke tatsächlich Gelegenheit, sich vorher mit Dalt abzusprechen.«
    Random hob die Hand.
    »Nicht so schnell«, mahnte er mich. »Erzähl mir alles von Anfang an.«
    »Also gut.«
    Und ich tat es. Als ich zum Ende kam, hatten wir beide die Länge des Ateliers zahllose Male durchschritten.
    »Weißt du«, sagte er schließlich, »die ganze Geschichte hört sich so an, als ob Jasra sie vor ihrer Laufbahn als Möbelstück eingefädelt hätte.«
    »Der Gedanke ist mir ebenfalls gekommen«, sagte ich und hoffte gleichzeitig, daß er nicht die Absicht hegte, der Frage nach ihrem derzeitigen Aufenthalt nachzugehen. Und je mehr ich darüber nachdachte und mir ihre Reaktion auf die Nachricht über Luke nach unserem Überfall auf den Hort ins Gedächtnis rief, desto stärker wurde mein Gefühl, daß sie nicht nur die ganze Zeit über gewußt hatte, was vor sich ging, sondern daß damals ihr Kontakt zu Luke kürzere Zeit zurücklag als der meine.
    »Die Sache wurde ziemlich lautlos abgewickelt«, bemerkte er. »Dalt handelte offenbar nach alten Befehlen. Da er nicht wußte, wie er Luke erreichen oder Jasra ausfindig machen sollte, um sich neue Anweisungen geben zu lassen, ging er das Risiko mit dem Scheinangriff auf Amber ein. Es hätte passieren können, daß Benedict ihn erneut angespuckt hätte, mit gleichem Geschick und größerer Auswirkung.«
    »Stimmt. Ich schätze, du mußt dem Teufel geben, was ihm zusteht, wenn es um die Wurst geht. Das bedeutet außerdem, daß Luke während ihres kurzen Treffens in Arden rasch eine Verschwörung aufgebaut und diesen Scheinkampf verabredet haben muß. Dann war also er in Wirklichkeit derjenige, der dort das Sagen hatte, und er täuschte uns vor, ein Gefangener zu sein - was den Anschein erweckte, als könne er keinesfalls die Bedrohung für Kashfa sein, die er tatsächlich war - wenn man es so betrachten will.«
    »Wie könnte man es sonst noch betrachten?«
    »Nun, wie du selbst sagst, entbehrt sein Anspruch nicht vollkommen jeder Grundlage. Was hast du jetzt vor?«
    Random rieb sich die Schläfen.
    »Ihn zu verfolgen und die Krönung zu verhindern, wäre ein Schachzug, durch den wir uns alles andere als beliebt machen würden«, sagte er. »In erster Linie bin ich jedoch neugierig. Du beschreibst diesen Kerl als geschickten Überredungskünstler. Du warst dabei. Hat er es darauf angelegt, daß Vialle ihn unter ihren Schutz stellt?«
    »Nein«, sagte ich. »Er war anscheinend von ihrer Geste ebenso überrascht wie ich. Er erklärte die Blutrache für aufgehoben, weil er das Gefühl hatte, der Ehre sei Genüge getan, weil er sich in gewisser Weise von seiner Mutter ausgenützt vorkam und aus Freundschaft zu mir. Er tat es ohne jeden Hintergedanken. Ich glaube immer noch, sie gab ihm den Ring als Zeichen dafür, daß die Vendetta beendet war, damit keiner von uns auf ihn anlegen sollte.«
    »Das sieht ihr ähnlich«, sagte Random. »Wenn ich annehmen müßte, daß er sie übervorteilt hat, dann würde ich ihn höchstpersönlich zur Rechenschaft ziehen. Die

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