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Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
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vorantreiben wird«, sagte er, »wenn du das meinst. Und ob sie nun dabei oder bei etwas anderem die Hände im Spiel hatte, jedenfalls läßt der Bann, dem du unterliegst, allmählich nach.«
    »Dein Werk?«
    Er nickte.
    Ich trank einen weiteren Schluck.
    »Mir war gar nicht bewußt, wie weit vorn ich in der Thronfolge stehe«, fügte ich hinzu. »Jurt ist doch der vierte oder fünfte in der Reihe, nicht wahr?«
    Er nickte.
    »Ich habe das Gefühl, es wird ein sehr geschäftiger Tag werden«, sagte ich.
    »Trink deinen Tee aus«, forderte er mich auf, »und komm mir nach, wenn du Lust hast.«
    Er entfernte sich durch einen Behang mit der Darstellung eines Drachen an der gegenüberliegenden Wand.
    Ich hob den Becher erneut zum Mund, und dabei löste sich das leuchtende Armband an meinem linken Handgelenk und verharrte vor mir in der Schwebe; seine geflochtene Form löste sich auf und wurde zu einem Kreis aus reinem Licht. Es schwebte über dem dampfenden Getränk, als ob es dessen Zimtaroma genösse.
    »He, Geist«, sagte ich. »Warum schlingst du dich wie ein Geflecht um mein Handgelenk?«
    »Um wie dieses Stück Seil auszusehen, das du für gewöhnlich dort trägst«, kam die Antwort. »Ich dachte, dir gefällt dieser Einfall.«
    »Ich meine, was führst du im Schilde?«
    »Ich habe nur zugehört, Pa. Um herauszufinden, wie ich vielleicht helfen könnte. Übrigens, diese Leute sind alle mit dir verwandt?«
    »Die, die wir bis jetzt getroffen haben, ja.«
    »Ist es nötig, nach Amber zurückzukehren, um etwas Schlechtes über sie zu sagen?«
    »Nein, das ist hier in den Burgen genausogut möglich.« Ich nippte wieder an meinem Tee. »Gibt es irgend etwas besonders Schlechtes, woran du dabei denkst? Oder war das eine allgemeine Frage?«
    »Ich traue weder deiner Mutter noch deinem Bruder Mandor, auch wenn sie meine Großmutter beziehungsweise mein Onkel sind. Ich glaube, sie wollen dich für irgend etwas benutzen.«
    »Mandor war immer anständig zu mir.«
    »...Und dein Onkel Suhuy - er macht einen ungeheuer standfesten Eindruck, aber er erinnert mich stark an Dworkin. Könnte es sein, daß er auf verschiedenen Pulverfässern des inneren Aufruhrs sitzt und jeden Augenblick in die Luft geht?«
    »Ich hoffe nicht«, sagte ich. »Bisher ist das noch nie geschehen.«
    »Oh-oh, so etwas baut sich ganz allmählich auf, und zur Zeit herrscht eine gewaltige Spannung.«
    »Woher hast du all diese Psychologie für den Hausgebrauch?«
    »Ich habe die großen Psychologen des Schattens Erde gelesen. Das ist Teil meiner andauernden Bemühung, die menschliche Natur zu begreifen. Mir wurde klar, daß es höchste Zeit war, mehr über ihre irrationale Seite zu erfahren.«
    »Wodurch wurde all das ausgelöst?«
    »Eigentlich durch die übergeordnete Ausgabe des Musters, dem ich in dem Juwel begegnet bin. Es gab dabei Aspekte, die ich einfach nicht verstand. Das führte mich zur Betrachtung der Chaos-Theorie, dann zu Menninger und all den anderen und zu der Frage einer Manifestation im Bewußtsein.«
    »Bist du zu irgendwelchen Schlußfolgerungen gekommen?«
    »Ich bin weiser geworden.«
    »Ich meine, was das Muster betrifft.«
    »Ja. Entweder enthält ein Element Irrationalität, wie etwas Lebendiges, oder es handelt sich um eine Intelligenz solchen Ausmaßes, daß einiges an seinem Vorgehen lediglich geringeren Wesen als irrational erscheint. Vom praktischen Standpunkt aus betrachtet, läuft sowohl die eine als auch die andere Erklärung auf dasselbe hinaus.«
    »Ich hatte noch nie Gelegenheit, einige der Tests anzuwenden, die ich ausgearbeitet habe, doch vielleicht kannst du aufgrund deiner Selbsterkenntnis sagen, ob auch du in eine dieser Kategorien gehörst.«
    »Ich? Irrational? Dieser Gedanke ist mir noch nie gekommen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das wäre.«
    Ich trank meinen Tee aus und schwang die Beine über den Rand des Bettes.
    »Schade«, sagte ich. »Ich glaube, ein gewisses Maß davon ist das, was uns wahrhaft menschlich macht -das und natürlich das Erkennen dieser Eigenschaft bei uns selbst.«
    »Wirklich?«
    Ich stand auf und zog mich an.
    »Ja, und ihre Beherrschung hat vielleicht etwas mit Intelligenz und Kreativität zu tim.«
    »Darüber muß ich sehr gründlich nachdenken.«
    »Tu das«, sagte ich, während ich mir die Stiefel anzog, »und laß mich wissen, zu welchem Ergebnis du gekommen bist.«
    Während ich mich weiter anzog, fragte er: »Wirst du mit deinem Bruder Mandor frühstücken, wenn sich der

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