Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel

Titel: Amber-Zyklus 10 - Prinz des Chaos: der Titel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Zelazny
Vom Netzwerk:
sich gemütlich zu machen«, sagte ich, wobei ich mir mit dem Dolch in die linke Handfläche schlug und den letzten Schritt tat. »Wir bleiben nicht lange.«
    Ein Grollen wie von einem Donnerschlag entstieg dem Zeichen des Musters, doch dem war kein Blitz vorausgegangen, und ich konnte mir auch nicht vorstellen, daß es einen geben würde. Nicht, als mir klar wurde, was ich in der Hand hielt, und wo ich es hielt.
    »Etwas habe ich von Lukes Vater gelernt«, erklärte ich. »Laß uns reden.«
    »Ja«, stimmte das Zeichen des Musters zu, »wie die vernünftigen Wesen, die wir nun mal sind. Wären dir ein paar Kissen angenehm?«
    Sofort erschienen drei solche neben mir.
    »Danke«, sagte ich und zog mir ein grünes heran. »Ich wäre auch einem Eistee ganz und gar nicht abgeneigt.«
    »Mit oder ohne Zucker?«

- 11 -
    A uf einem Kissen sitzend, den Dolch neben mir, hielt ich die linke Hand über das Muster; meine gewölbte Handfläche war mit meinem Blut gefüllt. Das Zeichen des Musters schwebte vor mir in der Luft und hatte anscheinend Coral, Nayda, Dalt und Luke vollkommen vergessen. Ich nippte an dem gefrosteten Glas in meiner Hand, in dem inmitten der Eiswürfel ein Zweig frische Minze zu sehen war.
    »Prinz Merlin«, sprach das Zeichen, »sag mir, was du wünschst, und laß uns diese Angelegenheit schnellstens regeln. Bist du sicher, daß ich dir keine Serviette holen soll, um sie auf den Gefahrenpunkt zu legen? Es würde deine Verhandlungsposition keineswegs schwächen, wenn du aufhören würdest, daran zu denken. Vielmehr wäre das von Nutzen, um Unfälle zu verhindern.«
    »Nein, das ist schon so in Ordnung«, sagte ich, während ich eine knappe Bewegung mit der blutgefüllten Hand machte, so daß ihr Inhalt überschwappte und eine kleine rote Linie über mein Handgelenk rann. »Trotzdem, danke.«
    Das Zeichen des Musters erbebte und wurde gleich darauf still.
    »Prinz Merlin, du hast deinen Standpunkt dargelegt«, sagte es. »Aber ich glaube, du bist dir der vollen Bedeutung deiner Drohung nicht bewußt. Einige wenige Tropfen deines Blutes auf meine körperliche Darstellung könnten eine folgenschwere Störung in der Funktion dieses Universums hervorrufen.«
    Ich nickte.
    »Das weiß ich«, sagte ich.
    »Sehr gut«, entgegnete es. »Nenn deine Forderungen.«
    »Ich verlange unsere Freiheit«, sagte ich. »Laß uns gehen, dann bleibst du unversehrt.«
    »Du läßt mir kaum eine Wahl, aber dasselbe gilt für deine Freunde.«
    »Was soll das heißen?«
    »Du kannst Dalt wegschicken, wann immer es dir beliebt«, sagte es. »Was die Dämonendame angeht, so lasse ich sie nur mit großem Bedauern ziehen, da ich das Gefühl habe, in ihr eine erfreuliche Gesellschaft gehabt zu haben...«
    Luke warf Nayda einen Blick zu.
    »Was soll dieses Gerede von dem >Geschöpf der Grube< und der >Dämonendame    »Nim, es gibt ein paar Dinge, die du über mich nicht weißt...«, antwortete sie.
    »Ist das eine lange Geschichte?«
    »Ja.«
    »Bin ich Gegenstand eines Auftrags? Oder magst du mich wirklich?«
    »Du bist nicht Gegenstand eines Auftrags, und ich mag dich wirklich.«
    »Dann werden wir uns die Geschichte später anhören«, sagte er.
    »Wie gesagt, du kannst sie wegschicken«, fuhr das Zeichen fort. »Und auch Dalt. Und Luke. Ich befördere die drei mit Vergnügen an jeden von dir gewünschten Ort. Aber ist dir noch nicht in den Sinn gekommen, daß ihr beide, du und Coral, hier wahrscheinlich sicherer seid als sonst irgendwo?«
    »Vielleicht, vielleicht aber auch nicht«, erwiderte ich. »Coral, was meinst du dazu?«
    »Bring mich hier raus«, sagte sie.
    »Soviel also zu dieser Überlegung«, sagte ich. »Und jetzt...«
    »Warte! Du möchtest doch deinen Freunden gegenüber gerecht sein, oder nicht?«
    »Sicher.«
    »Dann laß mich ihnen einige Dinge vor Augen führen, die sie bis jetzt vielleicht nicht in Betracht gezogen haben.«
    »Schieß los.«
    »Werte Dame, in den Burgen ist man scharf auf dein Auge. Deine Gefühle in dieser Hinsicht sind belanglos. Wenn dieses Ziel nur dadurch zu erreichen ist, daß man dich zur Gefangenen macht, dann wird das geschehen.«
    Coral lachte leise.
    »Die Alternative dazu wäre, deine Gefangene zu bleiben?« hielt sie entgegen.
    »Betrachte dich als Gast. Ich werde dir den Aufenthalt so behaglich wie möglich gestalten. Natürlich bringt mir diese Situation einen beträchtlichen Vorteil -abgesehen davon, daß ich meinem Widersacher deine Gegenwart vorenthalte. Das

Weitere Kostenlose Bücher