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Ambient 02 - Heidern

Ambient 02 - Heidern

Titel: Ambient 02 - Heidern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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an und fahr heim.« Jude.
    »Und dann?«
    »Weißt genau, was dann, bloß daß ich dann die bin, die aussucht«, kicherte Jude.
    »Verdorbenes Stück, also wirklich«, flötete Iz, und sie gaben sich einen Schmatz. »Ich wär ja so was von abgetaucht. Morgens aufgestanden, bißchen Kunst gemacht, bißchen gelesen. Riesenmittagessen, danach n wenig innen Park.«
    »Hört sich an, als willste das gleiche machen wie jetz auch. Kleine Streberin«, neckte sie Jude und lachte sich einen ab.
    »Und ich würde immer bis Mittag schlafen, schließlich gibts nix Besseres.« Ich.
    »Und das wars?« Jude.
    »Nicht ganz. Abends ginge ich aus. Was läuft, läuft inner Nacht. Und ich will alles und überall.«
    »Logo. Verrücktes Kind. Crazy Lola, das is jetz dein Name«, triezte mich Iz.
    »Bin nich verrückt!«
    »Na, manchmal schon, da zieht dir wer n Stecker raus.« Jude.
    »Stimmt nich!« rief ich und schlug sie auf den Schenkel. Sie puffte mich ziemlich fest zwischen die Schultern, da schnappte ich sie mir. Wir taumelten lachend und schwankend übers Bett. Jude is dermaßen stark, die konnte ich nicht festnageln, und schließlich quetschte sie meinen Kopf zwischen ihre Schenkel und drückte zu, bis ich quietschte. Wir waren so wild, daß Iz warnte: »Macht nur so weiter, dann wacht Frau Hart auf. Schluß jetz!« Jude ließ mich aus dem Klammergriff, und wir setzten uns auf, ganz heiß und außer Atem.
    »Stellt euch vor, ihr habt n Jungn für euch allein«, verlangte Jude und lehnte sich an die Hinterseite der Couch. »Was sollte der für euch alles tun?« Iz stand auf und zog die Vorhänge zu; die Fenster ließ sie offen, damits ein wenig zog.
    »Jungs sind quattro-eklig. So einen werd ich nie wollen.« Ich.
    »Sagst jetzt.« Jude.
    »Jetzt und immer. Jungs sind wie große Babies, und Babies können mir auch gestohlen bleiben; hab ich schon mal gesagt.«
    »Mit Jungs mußt so umspringen, dasse für dich da sin wie für n Baby.« Jude.
    »Und wie schaut das genau aus?« Iz.
    »Du hast schon zugeschaut, mußts also wissn.« Jude. Iz schüttelte nur den Kopf und setzte sich zurecht.
    »Der Kerl, mit dem ich gehe, is groß un stark. Schlau dazu, und man kann gut mit ihm redn. Der schweinigelt nich den ganzn Tag rum, wie sies gerne machn.« Iz.
    »Das is alles?« Jude.
    »He, machn Punkt, Jude!«
    Ich wurde eifersüchtig, als Iz über Jungs sprach. Damit hatte ich nun nicht gerechnet. Kam mir selber seltsam vor, Anne, aber konnte nix dagegn machn, so verrückt das klingt. Wenn ich Iz mit irgendnem Jungn teilen müßte statt mit Jude, dann wär ich immer kurz vorm Überschnappen.
    »Das soll wirklich alles sein? Vergißt nich was Wesentliches?«
    »Seh ich nich so.« Iz.
    »Na, er soll schon n Schneeweißchen sein, oder?«
    »Mir wurscht, bin zur Zeit eh nich hinter den Jungs her.«
    »Lenk nich ab. Iz mags gern blaß, solang die Kerle anner richtigen Stelle rot sin«, sagte sie zu mir gewandt.
    »Und wie oft reißt du Blauaugen auf, hä?« fragte Iz und sah ziemlich wütend dabei aus.
    »Wenns ums Geschäft geht, will ich oben mitspieln. Und da gibts nu mal nich soviele Brüder, die nem Mädchen aufm Weg nach oben helfn können.« Jude.
    »Und wenns nich ums Geschäft geht?« Iz.
    »Jungs müssen warten, bisse dran sin. Kann meine Zeit besser verbringen.«
    »Das Spiel hier wird mir n bißchen zu scharf; da darf ja jeder seinem Affen Zucker gebn.« Iz.
    »He, is doch bloß n Spiel, Iz. Mir gefällts. Und außerdem bin ich jetz wohl dran. Stellt euch vor, ihr könnt Rache nehmen an dem Menschen, der euch am meisten geschadet hat. Wer isses, und was treibt ihr mit ihm?«
    Ich und Iz saßen ne Weile stumm rum und warteten drauf, daß der andere was rausläßt. Jude ließ uns nich ausn Augn und grinste wie ne Katze, die Lippen geschlossen. »S ja richtig ruhig hier«, sagte sie nach ner Weile.
    »Kevin.« Iz.
    »Verstehe. Und die Therapie?«
    »Schlimm für ihn.«
    »Wie schlimm?«
    »So schlimm, daß er lieber n Schwarzer wäre.«
    »Hatse dir erzählt, wer Kevin war?« fragte mich Jude. Ich nickte. »Und was genau hatse gesagt?«
    »Jetz hör auf, Jude.« 1z.
    »Nada«, sagte ich und hoffte ebenfalls, daß Jude jetzt Ruhe geben würde.
    »Darf man ja nich vergessn, daß unsre Iz hier n bißchen rassistisch is, wenns um Brüder geht. Schon als sie noch n kleines Mädel war, was? Sie träumt, daß sich was von der weißn Haut abreibt«, machte Jude weiter mit einem Seitenblick auf mich und einem Grinsen, das jetzt ziemlich fies

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