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Ambient 03 - Ambient

Ambient 03 - Ambient

Titel: Ambient 03 - Ambient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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Wasser. Wenn es Abend wurde, stiegen blaue Lichter von den stummen Passagieren des Hudson empor und schwebten wie Ballons über der Oberfläche. Niemand fischte noch Leichen heraus; sie hatten alle ihre Gründe, dort zu sein.
    »Meine Hilfe?«
    »Sie werden belohnt.«
    »Wofür?«
    »Ich werde nichts verlangen«, sagte er, »aber ich werde ausführlich beschreiben.«
    »Tun Sie es«, sagte ich.
    »Sie werden Hilfe brauchen, danach«, sagte er. »Aber dazu später. Morgen Wochenenden wir, im Landhaus. Der Geburtstag, klar?« Mister Drydens Sohn sollte am nächsten Tag zehn werden; sein Sohn und seine Frau lebten aus Sicherheitsgründen im Landhaus. »Bis zum Abend bleibt alles, wie es aussieht. Ich lasse Sie in sein Arbeitszimmer. Sonntag geht er zum Programmieren hinein. Sie richten einen Sprengsatz. Fingieren alles terroristenmäßig. Welche Gruppe, ist egal, aber Kanonenschlag könnte am besten sein. Er geht hinein. Er geht hoch. Sie haben unterdessen auf Sicherheit gespielt.«
    Ich antwortete nicht gleich – daß er wieder auf die Geschäftssprache verfallen war, um sein Programm zu erläutern, ließ darauf schließen, daß mehr dahinter steckte, als offensichtlich schien.
    Ich nickte. »Klar.«
    »Sie können es methoden«, sagte er. »Sie gehen den Gang. Sie reden die Rede.«
    »Klar«, wiederholte ich. Mit Plastiksprengstoff und einer Zündkapsel und einer als Zeitzünder hergerichteten Quarzuhr war ein Sprengsatz mit Leichtigkeit herzurichten.
    »Reaktion?« fragte er.
    »Sind Sie sicher, daß es notwendig ist? Keine andere Option?«
    Er seufzte. »Nada. Seine Furcht wächst, und er wird eine Gefahr für alle OM. Lassen wir ihn weiterkochen wie jetzt, werden wir Fleisch für das Schmorgericht sein. Wenn er überschnappt, werde ich nicht allein dran sein. Er wird meinen Sohn mitnehmen. Avalon, wahrscheinlich. Sie ganz bestimmt. Lassen wir ihn den Weg weitergehen, den er kennt, könnte er noch mal soviel verlieren. Er ist zu allem imstande. Sollte er wirklich tun, was er kann, wäre alles für alle verloren. Unbeendet, könnte er es noch tun.«
    »Was tun?« fragte ich, denn ich begriff, welchem Gegenstand er sich näherte.
    »Sorgen Sie sich nicht, staunen Sie …«
    »Gut«, unterbrach ich ihn, da ich sah, daß ich an diesem Tag nicht weiterkommen würde, aber daß es mir bald gelingen würde. »Sie erwähnten Belohnung?«
    »Gewiß«, sagte er, und die Andeutung eines Lächelns berührte seine Lippen. Sein Abspielgerät legte mit ›Loving You‹ los. »Zuerst würde ein Umzug befohlen. Danach eine Ranganpassung. Wenn Sohn zum Vater wird, wer wird dann ich?«
    »Ich?«
    Er nickte. »Sie haben ihren Wert dreißigmal bewiesen, OM. Es kommt die Zeit, Sie aus dem Wachdienst zu nehmen und an ihre Stelle zu setzen. Als meine rechte Hand wissen Sie so viel wie ich. Sie würden mein Vize werden.«
    »Was ist mit Jake?« fragte ich bei dem Gedanken an sein Samuraischwert.
    »Sein Talent liegt, wo er es liegen läßt. Ihres braucht die Berührung freier Luft.«
    »Wie lange haben Sie schon über die Sache nachgedacht?« fragte ich, noch im Zweifel.
    »Lange«, sagte er. »Aber an der Spitze ist nur für so viele Platz. Zuerst muß Raum geschaffen werden. Ihr Job. Dann werden Sie aufsteigen.«
    »Klar«, sagte ich.
    »Zweitens«, sagte er, »ist weitere Belohnung bereits wirksam. Eine andere Regelung.« Er zog einen blauen Umschlag aus der Jackentasche und gab ihn mir.
    »Was ist das?« fragte ich beim Aufreißen der Klappe.
    »Mein Testament«, sagte er. »Letzte Woche revidiert.«
    So war es; ich erkannte die Unterschriften seiner Anwälte und ihr am Fußende jeder Seite angebrachtes holographisches Siegel.
    »Paragraph 16 A«, sagte er; ich fand und las ihn. Ich las ihn noch zweimal. »Im Ernst?« fragte ich.
    »Versteht sich. Selbst wenn Sie sich in der Sache meines Hilfeersuchens anders entscheiden, werden Sie Anspruch auf fünfundzwanzig Prozent meiner Beteiligungen und zukünftiger Erbmasse beanspruchen. Sie dienen gut, OM. Das Gute erreicht den, der warten kann.«
    »Dies gilt, auch wenn ich mich anders entscheide?«
    Er nickte. »Doch wenn Sie sich anders entscheiden, und mich erwischt es zuerst«, sagte er, und die Andeutung des Lächelns war längst verblaßt, »werden Sie sich vielleicht nicht lange daran erfreuen. Seine Hände könnten alle unsere Fäden durchschneiden und uns mitten im Tanz fallenlassen. Bedenken Sie das!«
    Wir näherten uns unserem Ziel, den Türmen des Trade Center. Der Fuß des

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