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Ambient 03 - Ambient

Ambient 03 - Ambient

Titel: Ambient 03 - Ambient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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bereit …«
    »Ja, wenn wir nicht aufgetaucht wären, würden sie jetzt schon am Boden liegen und miteinander vögeln.«
    »Hast einen süßen Hintern«, sagte die Häßliche, erweiterte den Riß in Avalons Hose und bohrte den Finger hinein.
    »Hübsches weiches Möschen …«
    Lidschatten zog ein langes Messer aus der Jacke. »Wird schwer für ihn sein, wenn er nichts zum Hineinstecken hat«, sagte sie und zeigte mit der Messerspitze auf meinen Unterleib. »Was sagst du dazu, hm?« Ich sagte nichts, sie hielt mir die Klinge unter die Nase.
    »Schätzchen, weißt du, was dieser Junge will?« fragte das Rattenmädchen, zog ein Stück Besenstiel unter der Jacke hervor und schlug damit klatschend in ihre Handfläche. »Er will selber einen reinhaben.«
    »Ja.«
    »Sieht auch wie ein Mädchen aus, mit den dicken rosa Lippen.«
    »Dann wollen wir es ihm zuerst besorgen.«
    »Also runter mit der Hose, oder, das willst du doch?« fragte Lidschatten. »Na?«
    Ich sagte nichts; sie schob ihr Gesicht näher heran.
    »Hab ich recht? Oder was willst du?« Sie berührte meine Wange mit der Messerspitze.
    »Deine Seele«, sagte ich, trat einen halben Schritt zurück und traf ihre Nase an der richtigen Stelle mit dem Schlagring. Sie stöhnte und brach zuckend zusammen. Avalon preßte den Kopf gegen die Wand, trat mit beiden Stiefeln nach hinten aus und keilte die Häßliche in den Bauch. Sie taumelte zurück, nach Luft schnappend; schnappte weiter, bis Avalon sie mit einem Tritt in die Kehle außer Gefecht setzte. Sofort nahmen wir die anderen an, ohne ihnen Zeit zur Besinnung zu lassen. »Verdammt!«
    Mit einem Griff hatte ich meine Würghölzer draußen, warf die Verbindungskette dem Rattenmädchen um den Hals, hielt die Hölzer und drehte sie so schnell ich konnte wie zu einer Aderpresse. Als ich fester anzog, platzten die Blutgefäße in ihrem Gesicht wie in Zeitlupe unter der Haut. Avalon hatte unterdessen die Zwillinge bei den Kragen gepackt, auseinandergerissen und dann mit den Köpfen zusammengeschlagen; es gab einen Knall, und sie ließ die beiden fallen. Damit blieb die Dicke übrig. Sie hatte sich noch nicht ins Handgemenge gestürzt, noch war sie davongelaufen.
    »Worauf wartest du?« fragte ich sie, als ich das Rattenmädchen zu Boden fallen ließ.
    »Den Leichenbestatter, Mann«, sagte sie und zog mir das Eisenrohr über den Kopf. »Daß er deinen Arsch wegschafft.«
    Als ich umkippte, begriff ich, daß sie eine Herausforderung gewesen war. Mir war, als ob mein Gehirn am Herausquellen wäre; mein Haar schien vom Blut durchnäßt zu sein. Avalon sprang hoch und versetzte ihr im Fallen einen Fußstoß in den Magen. Sie wankte, hielt sich aber auf den Beinen; als Avalon wieder aufsprang, holte die andere mit dem dicken Arm aus und schlug sie mit einem Hieb halb durch den Wagen. Blut rann mir in die Augen; es war beinahe unmöglich, zu sehen. Wenn ich die Beherrschung verliere, neige ich dazu, auch mein Schmerzgefühl zu verlieren; diesmal war ich froh darum. Ich sprang blindlings auf und lief taumelnd zu der Stelle, wo Avalon liegengeblieben war. Die Dicke blieb noch einen Augenblick, wo sie war, dann stampfte sie auf uns zu. Avalon sprang gewandt auf und trat ihr vor die Knie. Die Dicke fiel vornüber und begrub Avalon fast unter sich. Der Wagen ratterte, als sie am Boden aufschlug. Bevor sie sich erheben konnte, stützte ich mich an eine der vom Boden bis zum Wagendach reichenden Haltestangen, holte aus und trieb ihr den Stiefelabsatz in den Unterkiefer. Sie fiel auf eine Seite und schlug mit dem Kopf gegen die Türeinfassung. Avalon hob die Füße der Frau auf und versuchte sie durch das Fenster zu hieven, bevor sie wieder zu sich kam.
    »Faß mit an!« keuchte sie. »Die ist groß wie ein Haus.«
    »Ich glaube nicht, daß sie bald zu sich kommen wird«, sagte ich. Die Dicke ächzte; ich faßte mit an und hob sie auf und stieß.
    »Du bist verletzt«, sagte Avalon.
    »Nicht sehr«, sagte ich, kaum imstande, zu sehen oder zu stehen. »Hau-ruck!«
    Als der Zug endlich Fahrt aufzunehmen begann, wuchteten wir sie durch die Öffnung. Sie rutschte endlich hinaus, traf eine der Tunnelsäulen und wurde uns aus den Händen gerissen. Avalon und ich fielen zu Boden, als der Zug mit metallischem Lärmen zum Stillstand kam. Lange lagen wir da, erschöpft und dankbar für die Ruhepause. Dann setzte Avalon sich aufrecht hin und rieb ihren Arm.
    »Was ist geschehen?« fragte sie.
    »Wir müssen entgleist sein«, sagte ich und zog

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