Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ambient 04 - Terraplane

Ambient 04 - Terraplane

Titel: Ambient 04 - Terraplane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
Vom Netzwerk:
Baracken niederbrennen, wir sollten also machen, daß wir vorher fortkämen. Wir fragten, wo wir leben sollten, was wir essen sollten? Das wußten sie nicht. Sagten uns, in einer Woche oder so würden Bundesbeamte kommen und helfen, die offenen Fragen zu regeln. Kuba war damals noch kein Bundesstaat, wissen Sie, nur ein Territorium, und sie sagten, deswegen dauere es länger als gewöhnlich. Was soll bis dahin geschehen? fragte ich. Was sollten wir tun? Sie sagten, je mehr von uns jetzt stürben, desto mehr Platz würde auf dem Schiff sein, das uns zurückbringen sollte. Dann schickten sie uns fort. Sperrten die Bürotür ab. Das war's dann.«
    »Und dann?«
    »Einige von uns wollten einen Schlußstrich ziehen und all den Scheiß hinter sich lassen. Sie beschlossen nach Caibarien zu gehen, das war der nächste Hafen, und zu sehen, ob wir nicht ein Boot auftreiben konnten, das uns nach Florida bringen würde. Wir brauchten zwei Tage, bis wir hinkamen. Es gab keine nennenswerte Straße, nur eine Art Schneise. Zu essen hatten wir unterwegs nicht viel, weil wir nur ein paar Bäume und Sträucher sahen, an denen etwas wuchs, das wir kannten. Den Leuten, die auf den kleinen Höfen lebten, an denen wir vorbeikamen, ging es nicht viel besser als uns, die meisten sprachen kein Englisch, und einmal oder zweimal wurde auf uns geschossen, und wir mußten Fersengeld geben, bevor sie richtig zielten. Wahrscheinlich dachten sie, wir wären ausgerissen, und hofften eine Belohnung zu kriegen.
    Keiner von den Peones in der Stadt wollte mit uns zu tun haben, als wir endlich ankamen. Keiner von uns hatte Geld, die Überfahrt zu bezahlen, niemand wollte uns für die Überfahrt arbeiten lassen, und wir wußten nicht, was, zum Teufel, wir machen sollten, weil wir schließlich nicht hinüberschwimmen konnten. Nun, da war dieser eine Kerl unten am Hafen, Alfredo hieß er. Hatte die häßlichsten Zähne, die ich je gesehen habe. Er sprach mit Norman und einigen der anderen Männer, und sie einigten sich auf einen Handel. Alfredo wollte die Frau vögeln, die mit uns gekommen war, sie hieß Sophie. Ein großes, strammes Mädchen, hatte Unterarme wie ein Mann, aber einen Hintern, auf dem man ein opulentes Dinner servieren konnte. Gutaussehend.
    Sophie wollte zuerst nichts davon wissen. Sie liebte ihren Mann Robert so sehr, daß sie sich nicht einmal vorstellen konnte, ihn zu betrügen, geschweige denn zu huren. Ich konnte auch nicht viel Gutes über diesen Handel sagen, außer daß er uns an einen Ort bringen würde, von wo wir wenigstens gehen konnten, wohin wir wollten. Es dauerte eine Weile, aber schließlich überzeugte ich sie, daß es unsere einzige Wahl sei. Ihre einzige Wahl. Ich habe mir das nie verziehen.
    Alfredo besaß ein Fischerboot, zehn Meter lang und mit einer Besatzung von neun Mann. Als wir Segel setzten, sperrten sie als erstes alle Männer für die Dauer der Überfahrt unter Deck ein. Sophie und ich, wir gingen in Alfredos Quartier und warteten. Er kam herunter, zog sich aus. Der abscheulichste, schmutzigste Kerl, den ich je gesehen habe. Er fickte sie langsam und genüßlich. Sie lag bloß da und machte die Augen fest zu, sagte sie. Ich wußte es nicht, weil ich nicht hinsehen konnte. Ich sollte dabei sein, wissen Sie, um ihr Gesellschaft zu leisten und sicherzugehen, daß sie die Abmachung einhielt. Als er endlich fertig war, stand er auf, sperrte die Kajüte auf und pfiff.
    Sie kamen in Gruppen von drei Mann. Ich versuchte sie abzuwehren, aber zwei von ihnen hielten mich nieder, während der dritte sich daran machte. Sie stießen Sophie mit dem Gesicht ins Kissen, als wollten sie sie ersticken.« Wanda hustete. »Sophie biß sich beinahe die Lippe durch, um nicht zu schreien, so brutal nahmen sie sie.« Ohne hörbares Schluchzen rollten große Tränen über ihr dunkles Gesicht; sie wischte sie mit dem Handrücken weg. »Sie rissen dieses arme Mädchen ganz auf. Als sie mit ihr fertig waren, die Schweinekerle, fingen sie mit mir an.«
    Die Küste schien immer so kalt, ungeachtet der Jahreszeit.
    »Ich wünschte, euer Jake wäre mit uns an Bord gewesen«, sagte sie und lachte vor Vergnügen über die vorgestellte Vergeltung. »Endlich kamen wir nach Florida. In einen Hafen nördlich von Miami. Er jagte uns alle von Bord. Sophies Robert hatte gewußt, daß der Kapitän es mit ihr machen, aber nicht, daß die ganze Besatzung sie vergewaltigen würde, und von da an behandelte er sie wie Scheiße. Fing an, sie zu schlagen,

Weitere Kostenlose Bücher