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Ambient 05 - Elvissey

Ambient 05 - Elvissey

Titel: Ambient 05 - Elvissey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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Löcher herum war durchlöchert und gesplittert, als wären in der Vergangenheit schwerere Geschosse geworfen worden.
    Die Kellnerin kam mit unserer Bestellung zurück. »Könnten wir jetzt bezahlen?« fragte ich.
    »Wenn Sie möchten«, sagte sie. »Das macht dann zwei Dollar. Ma'am, dürfte ich Ihnen vielleicht eine Frage stellen, wenn Sie nicht dagegen haben?«
    »Ich bin bedenkenlos«, sagte ich und zahlte sie aus. »Fragen Sie.«
    Ihr Dienstlächeln wurde durch ein echtes Grinsen ersetzt. »Kommen Sie oben im Norden nie in die Sonne?«
    »Was ist gemeint?« fragte ich. Als ich mich im Raum umsah, fiel mir auf, daß ich im Vergleich zu den anderen totenbleich war. »Ach, eine Familiengeschichte. Nichts Ansteckendes.«
    »Ich will ja nicht rumschnüffeln, Ma'am«, sagte sie. »Meine Freunde haben sich nur gefragt, ob Sie vielleicht ein Albino sind. Dann würden sie Sie gerne kennenlernen.«
    »Nein, das ist schon in Ordnung.« Sie verließ uns. Wir aßen, was sie uns gebracht hatte; ich war dankbar, daß das Essen einen unidentifizierbaren Geschmack hatte. Als ich mein Sandwich halbiert hatte, bemerkte ich, wie John in die Ferne starrte. »Was siehst du?« fragte ich.
    »Spielchen«, sagte er. »Dort drüben. Männersport.«
    Eine andere Kellnerin bediente gerade zwei überproportionale Männer, Mitte Dreißig. Während sie ihre Bestellung aufzunehmen versuchte, faßten sie ihr unter den Rock und packten ihre Beine; es erstaunte mich, daß sie weder fortging noch sich gegen sie wehrte. Der dickere Mann lachte, als sie seine Hand von ihrem Knie wegschob. Als sie sich dazu vorbeugte, packte der andere Mann ihren Hintern und drückte ihn, bis sie aufschrie; dann schüttete er Kaffee über ihre Beine.
    »Unvernünftige Belästigung«, sagte John und legte seinen Löffel auf den Tisch. »Wo ist die Miliz?«
    Es schmerzte mich, solchen Mißbrauch zu sehen; doch ich hob meine Hand, um Aktionen meines Mannes zuvorzukommen. »Ignorieren, John. Wir dürfen nicht interagieren.«
    Doch die Interaktion war schon imgange. »Worauf starren Sie so?« rief einer der Männer meinem Ehemann zu.
    »Sie«, sagte John mit ebensolauter Stimme, legte sein Besteck zur Seite und stand auf.
    »Schluß jetzt«, sagte ich und erhob mich gleichfalls. »Komm, John …«
    »Warum kommen Sie nicht rüber und sagen mir, was Sie auf dem Herzen haben, Junge?« sagte der Mann und wuchtete sich von seinem Stuhl hoch. Ich stellte mich zwischen sie, damit keiner den Ausdruck des anderen sehen konnte. »Haben Sie irgendwelche Probleme?«
    »Keinerlei Probleme«, sagte ich, wandte dann John wieder meine Aufmerksamkeit zu. »Wir gehen. Jetzt. Komm …«
    »Ich habe nicht Sie gefragt, Fräulein«, sagte er. »Junge, haben Sie ein Problem, das Sie mit uns besprechen wollen?«
    »Mit Gynoterroristen zu sprechen ist nicht erforderlich«, sagte John, der sich von mir nicht von der Stelle bewegen ließ; er stand fest.
    »Wovon, zum Teufel, reden Sie da …?«
    »Auf Wiedersehen«, sagte ich zu dem Mann und allen anderen, die zuhörten. »Wir gehen.« Die meisten Restaurantbesucher starrten, und einige lachten. »Die Polizei wird interagieren, John«, sagte ich flüsternd zu ihm. »Bewegung.«
    Mein Mann starrte den Dicken noch eine Weile an; dann wandte er sich zum Ausgang. Der Mann sprach erneut und kam auf uns zu.
    »Haben Sie vielleicht selber auch noch was zu sagen, Junge?«
    Johns Wut überwältigte ihn so sehr, daß ich, als ich seinen Arm nahm, sein Zittern durch den Anzug spürte; es war mir unverständlich, warum er keine einsetzende Übelkeit zeigte, warum seine Medikation nicht seine Gedanken an Gewalt unterdrückte. »Ignoriere ihn, John.« Der Mann folgte uns in den Korridor und kam näher. Sein Fett bewegte sich überhaupt nicht, wenn er ging.
    »Ihre Frau muß Sie wohl immer dann beschützen, wenn sie anfangen, Ärger zu machen, was?« sagte der Mann. »Sind Sie schwul oder was? Antworten Sie mir, Sie Schwachkopf!«
    »Antworte nicht«, sagte ich. »Ignorieren, John, bitte …«
    »Was würden Sie tun, wenn irgend jemand ihr etwas antun würde? Was würden Sie tun …?«
    John fuhr herum und sah ihn an; nur mein Blick schien ihn zurückzuhalten. Mit ruhigen Bewegungen führte ich meinen Mann zum Ausgang, in der Hoffnung, der Dicke würde nicht so dumm sein anzugreifen. Als wir hinaustraten, blieb er drinnen und rief uns nach, bis jeder starrte.
    »Schwuchtel«, brüllte der Mann. »Hühnerscheiße!«
    Mein Mann schwieg, während wir den dampfenden

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