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Ambient 05 - Elvissey

Ambient 05 - Elvissey

Titel: Ambient 05 - Elvissey Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Womack
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»Habe ich damit alles über mich klargestellt?«
    »Ich würde sagen, du hast überreagiert«, sagte ich. »Du versuchst zu imponieren?«
    Er setzte wieder zu seinem Grinsen an, schaffte jedoch nicht mehr, als seine Lippen zu verziehen. »Warum sollte ich Ihnen imponieren wollen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir sollten uns etwas zu essen besorgen«, sagte ich. Wenn ich John befreien konnte, während wir anhielten, hatten wir eine Chance, die Situation wie erwünscht wieder unter Kontrolle zu bekommen und anschließend verzögerungslos zurückzukehren. Ich wollte E so schnell wie möglich loswerden.
    »Ich habe keinen Hunger«, sagte er.
    »Aber ich. Auch John dürfte großen Hunger haben …«
    »Okay«, sagte er mit schriller Stimme. »Am nächsten Halt werden wir etwas besorgen, obwohl sonntags nicht viel geöffnet ist. Wir werden dann ein Stück weiterfahren, um zu essen. Überhaupt wird es langsam spät.«
    Mehrere Kilometer weiter sichtete ich ein Holzgebäude, das größer als die meisten Hütten war, die wir passiert hatten. Ein handgemaltes Schild, das an einem Pfahl neben dem Parkplatz stand, zeigte zwei Frösche, die aufrecht standen und die Enden eines Transparents hielten, auf dem die Worte RESTAURANT GRÜNER FROSCH / HÜHNERGERICHTE / FROSCHSCHENKEL standen.
    »Das sieht gut aus«, sagte E. Ich lenkte den Wagen auf den Kieshof und ließ den Wagen am äußeren Rand des Platzes neben einer eingezäunten Weide anhalten.
    »Was möchtest du?« fragte ich, als ich den Motor und den Soundtrack abschaltete.
    »Wir werden beide hineingehen«, sagte er und langte über mich hinweg, um meine Tür zu öffnen, wobei er absichtlich seinen Arm über meine Brüste streifen ließ. »Steig aus.«
    Er behielt seine Waffe eingesteckt, als er sich aus seinem Sitz schälte. Beim Aussteigen dachte ich, ich würde Regen spüren; bemerkte dann, daß es so luftfeucht war, daß meine Arme und mein Gesicht mit feuchtem Sonnenschein genäßt wurden. »Ich will nachsehen, ob John …«
    »Er ist in Ordnung«, sagte E. »Sie können nach ihm sehen, wenn wir hier wieder weg sind. Kommen Sie jetzt.«
    Der Kies verbrannte meine Füße durch die Schuhsohlen. Jalousien schattierten die Fenster des Restaurants; E hielt mir die verhängte Tür auf, als ich eintrat. Das Innere war nicht größer als die Wohnung der Presleys und beherbergte nur drei unbesetzte Tische; zwei junge Männer standen hinter dem unbemalten Holztresen. Beide trugen verschmutzte weißen Käppchen; dem Größeren fehlten mehrere Zähne, während der andere seine Handflächen gegen sein rosa, wässerndes Auge rieb und beides beschmierte. Der Geruch nach Bratfett überwältigte, so daß mir fast übel wurde.
    »Was können wir Ihnen bringen, Leute?« sagte der kleinere Mann, nahm die Hand aus dem Gesicht und wischte sie an seiner Schürze ab.
    »Könnten wir ein paar Hähnchen haben?« fragte Elvis, bevor ich womöglich Frosch bestellen konnte. »Vielleicht ein paar Stücke Pastete dazu. Und ein paar Colas.«
    »Drei von jedem, bitte«, fügte ich hinzu.
    »Klar doch«, sagte der Mann und trat durch eine Tür in die Küche, um unsere Bestellung zu holen. Während seiner Abwesenheit musterte uns der Mann mit den Zahnproblemen von oben bis unten, wobei sich sein Blick mit wärmster Mißbilligung füllte. Ich konnte mir nicht vorstellen, was diese Reaktion verursacht haben konnte. Fliegen summten durch die ruhige Luft; E schaukelte auf seinen Fersen und pfiff leise vor sich hin. Nach ein paar Minuten kam der andere Mann zum Tresen zurück und brachte drei braune, fettverschmierte Tüten.
    »Das macht dann drei-achtundneunzig, Mister«, sagte er.
    Ich geriet kurzzeitig in Unruhe, als mir einfiel, daß ich meinen Geldbeutel im Wagen zurückgelassen hatte; dann erinnerte ich mich, daß E mein Geld geraubt hatte. »Du hast es …« setzte ich an; beobachtete, wie er seine Waffe zog und auf die Männer richtete.
    »Wir gehen«, sagte E.
    »Soll das ein schlechter Scherz sein, Kumpel?« E nahm die Tüten vom Tresen und gab sie mir. Das Lächeln des Mannes verschwand, als E die Waffe entsicherte.
    »Ihr lacht?«
    Der Mann wollte gerade unter den Tresen langen, als E schoß; der Mann gluckste und fiel hin, während er sich das Loch in seinem Hals hielt. Die fettigen Tüten fielen mir aus den Händen; ich hielt mich am Tresen fest und beobachtete die Abfolge der Ereignisse wie in Slowmo. Der andere Mann nagelte E's unbewaffnete Hand mit einer zweizinkigen Gabel fest, als er sie

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