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Ambler by Ambler

Ambler by Ambler

Titel: Ambler by Ambler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler by Ambler
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Puppen zu wechseln. Die verschiedensten Varianten waren möglich. Bewegung war schon schwieriger.
    Mit einem guten Begleiter und nach zahlreichen Proben konnte man einfache Tanzschritte vollführen, aber wegen des alten Hintergrundvorhangs waren seitliche Bewegungen immer unmöglich gewesen. Der Stoff mußte lichtundurchlässig sein und völlig faltenfrei hängen, ohne daß allzu viele Gewichte ihn nach unten zogen. Samt war ungeeignet, weil seine Falten das Licht schluckten. Am besten war sehr dünner, feiner, schwarzer Filz von der Qualität, wie er für Billardtische verwendet wird. Doch selbst dieser Stoff schlug Falten, so daß die Zuschauer mitbekamen, wenn der Spieler sich zu weit von der Bühnenmitte entfernte. Alte Hasen lösten das Problem, für die Puppen in der Schlußszene einen Abgang zu finden, indem die Marionette auf der Bühne enthauptet wurde. Darauf erschienen sie wieder, um sich zu verbeugen, wobei sie noch immer den schwarzen Latz trugen und von ihren behandschuhten Händen die kopflosen Marionetten wie tote Vögel baumelten. Solche Männer traten oft auch als Bauchredner auf.
    Der Hintergrund von Mr. Peschik hatte keine Falten und keine Bleigewichte, was bedeutete, daß der Spieler die Bühne in ihrer gesamten Breite einschließlich der seitlichen Kulissen zur Verfügung hatte. Bevor Mr. Peschik seinen Nachbarn Reg Ambler kennenlernte, hatte er ein verbessertes Springrollo für Büro und Haushalt erfunden. Er arbeitete halt mit Springrollos. Nur natürlich, daß er das Hintergrundproblem mit Springrollos löste. Sie liefen horizontal. Rechts und links hinter dem Proszeniumbogen wurden zwei Rollostangen vertikal befestigt. Zwischen diesen beiden Stangen wurde eine Bahn des schwarzen Hintergrundstoffes gespannt, und Rolloschnapper an beiden Enden sorgten dafür, daß der Stoff immer straff saß. Auf diese Weise blieb der Stoff, während mit den Marionetten gespielt wurde, völlig plan, und der Spieler konnte sich mit seiner Puppe seitlich hin und her und auch sehr viel weiter nach vorne bewegen. Nach diesem Erfolg wurde ein zweiter Hintergrund für zwei Spieler gebaut. Er bestand aus vier Rollostangen, wobei die Lücke zwischen den beiden mittleren Stangen mit Klebeband abgedeckt wurde.
    Großvater Andrews dachte sich die neue Show aus, und Billy Spinks, ein Alleinunterhalter, der in der Nähe wohnte und auch als Elektriker arbeitete, ließ sich eine Beleuchtungsmethode einfallen. Es mußte zwei Beleuchtungssysteme geben, weil 1914 viele der in Frage kommenden Säle noch kein elektrisches Licht hatten und nur mit Gas beleuchtet wurden. Das zweite System arbeitete mit Gasscheinwerfern, die von einem Azetylengenerator betrieben wurden, wie er damals bei Autoscheinwerfern verwendet wurde. Das Ganze mußte natürlich tragbar sein. Es bestand aus acht Hauptteilen, die in zehn Minuten zusammengebaut werden konnten. Auseinandergenommen und zusammengelegt paßte alles in eine sargähnliche Kiste aus Kiefernholz, die ca. 1 , 8 in lang und 60 cm breit war und an beiden Seiten mit Tragegriffen versehen war. Zu ihrem Transport wurden zwei Männer benötigt, und befördert wurde sie meistens in Carter-Peterson-Lieferwagen oder per Bahn.
    Als dramaturgisches Medium waren die lebenden Marionetten immer etwas ganz anderes als ein Puppentheater. Echte Puppen, egal wie sie gehandhabt werden, sind im wesentlichen etwas Unlebendiges, und ihre Faszination ist eine Form von Hexerei. Lebende Marionetten waren bestenfalls eine Art Kasperletheater, mit dem man Erwachsene unterhalten konnte. Während des Krieges, der 1914 begann, ging man mit dieser Art von Minivarieté in die Militärhospitäler.
    Das Lazarett mußte bloß ein Klavier haben, und im Notfall tat es auch das Harmonium des Anstaltsgeistlichen. Von ihrer kleinen Bühne aus sang die Marionette dann frühe Songs von Irving Berlin (etwa »Everybody’s Doin’ It«) und jene sentimentalen Nummern, wie sie Clay Smith und Lee White als das amerikanische Ehepaar populär gemacht haben. Dann, nach einem raschen Kostümwechsel, trat Reg, angetan mit Kilt und Wollmütze, als Harry Lauder auf. Danach kam Amy mit einem gigantischen Federhut und sang, als Marie Lloyd, »A Little of What You Fancy«. Anschließend trat Reg wieder auf, mit einem Schnurrbart und einem Sketch von Harry Täte, »Unterwegs im Auto« etwa oder mit einer dieser anderen Nummern, die das Publikum garantiert zum Lachen brachten. Und zum Schluß legten beide, diesmal in Abendkleidung, zur Melodie

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