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Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein

Titel: Amelia Peabody 03: Der Mumienschrein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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er die Morde abstreitet?«
    »Weshalb hätte er lügen sollen? Wir haben ihn auf frischer Tat ertappt. Der >Priester< ist bestimmt ein mit allen Wassern gewaschener Verbrecher, der viele Morde auf dem Gewissen hat, falls er ein solches überhaupt besitzt! Aber Hamid und Abd el Atti hat er nicht umgebracht.«
    »Amelia.«
    »Ja, mein lieber Emerson?«
    »Hast du den Priester verdächtigt? Sei ehrlich!«
    »Nein, Emerson, überhaupt nicht. Und du?«
    »Nein, Peabody, ich auch nicht.«
    »Aber ganz falsch lag ich trotzdem nicht«, sagte ich. »Die Person, die ich für den Bandenchef hielt, ist der Mörder. Da ist schon kein großer Unterschied mehr.«
    »Verflucht, Peabody! Du gibst wohl nie auf? Beeile dich beim Baden, damit wir bald zur Mission reiten können, um Bruder David festzunehmen.«
    »Bruder Ezekiel«, sagte ich und verließ den Raum, bevor Emerson noch etwas sagen konnte.
12. Kapitel
     
    Die Sonne war schon lange aufgegangen, als wir uns endlich auf den Weg machten. Im Osten prangte der Himmel in den herrlichsten Goldfarben, die es nur in der Wüste gibt, aber heute hatten wir kaum einen Blick dafür. Im Augenblick drohte keine Gefahr, aber was hatte sich wohl ereignet?
    Natürlich war John in die Mission gegangen, und ich war ihm nicht einmal böse, daß er meinen ausdrücklichen Befehl mißachtet hatte. Er hatte das Schlimmste befürchtet, weil wir nicht innerhalb einer gewissen Zeitspanne zurückgekommen waren, und hatte sich selbst auf die Suche nach Charity gemacht. Was hatte er wohl vorgefunden? Daß er nicht wiedergekommen war, konnte nur bedeuten, daß man ihn daran gehindert hatte. Jedenfalls hatte alles vor Stunden stattgefunden. Falls John nicht mehr lebte, konnten wir ohnehin nichts mehr für ihn tun; falls er aber nur gefangen war, kamen wir rechtzeitig, um ihn zu befreien.
    Noch bevor ich gebadet hatte, hatte ich eine Nachricht an de Morgan geschickt. Ich erzählte Emerson davon, um seine düstere Miene ein wenig aufzuhellen.
    Aber es verfehlte seine Wirkung. »De Morgan hat keine Beweise gegen Kalenischeff. Selbst wenn dieser Gauner Antiquitäten gestohlen hat, steht er unter dem Schutz der Baronin. Das würde gleich eine politische Affäre.«
    »Kalenischeff muß zu der Bande gehören, denn es ist doch sehr merkwürdig, daß er Dahschûr genau zur selben Zeit verläßt wie der >Priester<.«
    »Damit bin ich einverstanden. Kalenischeff hat wahrscheinlich immer Bescheid gegeben, wenn de Morgan etwas Wertvolles gefunden hat. Aber das wird man kaum beweisen können. Und de Morgan wird auch nicht glauben wollen, daß er hereingelegt worden ist.«
    »Irgendwie scheinen in diesem Fall alle schuldig zu sein«, sagte ich.
    »Jetzt übertreibst du aber, Peabody! Die Baronin wurde hereingelegt, und auch de Morgan ist unschuldig. Ihm kannst du höchstens seine Dummheit anrechnen. Und auch von den drei Menschen in der Mission ist nur einer schuldig.«
    »Glaubst du das? Wie wäre es denn mit zwei Schuldigen?«
    Die Herausforderung gefiel Emerson. »Welche zwei?«
    »Ich habe nicht gesagt, daß zwei schuldig sind, sondern es als Möglichkeit angedeutet.«
    »Dann bist du immer noch der Meinung, daß es Ezekiel ist?«
    »Hm … ja.«
    »Aber Bastet hat Bruder David angefaucht, Peabody.«
    Es gefiel mir nicht, daß er sich daran erinnerte, denn ich hatte vergeblich versucht, diesen Vorfall in eine meiner Theorien einzugliedern, um ihn schließlich ganz fallenzulassen. »Der Vorfall hatte keinerlei Bedeutung, Emerson. Bastet war eben schlechter Laune.«
    »Und weshalb? Weil sie Abd el Attis Besucher am Geruch erkannt hat.«
    »Du redest ja schon wie Ramses, der auch glaubt, daß er die Katze erziehen kann. Meinst du wirklich, daß sie einen Geruch von diesem Laden in Kairo bis hierher in Erinnerung behalten hat …«
    »Hm«, machte Emerson.
    Es hörte sich wirklich blödsinnig an, aber ich überlegte, daß an diesem Tag ja nicht nur Bruder David bei uns gewesen war.
     
    Normalerweise hätte das Dorf von Leben erfüllt sein müssen, denn dort beginnt der Tag bei Sonnenaufgang, aber weit und breit war kein Mensch zu sehen, nicht einmal ein Hund wagte sich heraus. Erst als wir leise angesprochen wurden, merkte ich, daß wir von vielen Fenstern aus beobachtet wurden und so manche Haustür nur angelehnt war. Eine öffnete sich, und der kleine Bürgermeister winkte uns zu. Schließlich fand er sogar den Mut, herauszukommen.
    Nach der Begrüßung fragte Emerson ungeduldig: »Was ist denn hier los?«
    »Ich weiß

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