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Amelia Peabody 04: Im Tal der Sphinx

Titel: Amelia Peabody 04: Im Tal der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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ihr durch den Kopf ging, und eilte ihr nach. Denn auch wenn Ramses mit seiner Behauptung recht hatte (zum Teufel mit ihm!), daß das Fehlen der Waffe Donald nicht entlastete, so würde ihre Entdeckung jedoch mit Sicherheit für seine Belastung sorgen.
    Als ich sie erreichte, krabbelte Enid über den Boden und durchwühlte in fieberhafter Hast Sand und Kiesel. Es war jedoch Ramses, der die Pistole wenige Meter vom Zelt entfernt in einer Felsspalte fand. Emerson nahm sie ihm rasch ab.
    »Von Rechts wegen sollten wir sie den Behörden aushändigen«, sagte er.
    »Gib sie mir«, sagte ich. »Ich werde sie in meiner Handtasche verstecken.«
    »Was auch immer du damit vorhast, mach schnell«, bemerkte Ramses. »Denn da kommen sie bereits.«
     
    Der Troß war recht beeindruckend – mehrere Polizeibeamte, Major Ramsay und kein Geringerer als Sir Eldon Gorst, der Berater für polizeiliche Angelegenheiten im Innenministerium. Letzterer sprach als erster. Er sprang von seinem Esel und kam mit verkniffenem Gesichtsausdruck auf mich zu. »Mrs. Emerson! Es ist mir doch immer wieder ein Vergnügen, Sie zu sehen. Ich wünschte nur, unsere Begegnung fände unter positiveren Vorzeichen statt. Professor …«
    »Hallo, Gorst«, sagte Emerson. »Bringen Sie es hinter sich, ja? Ich habe viel Arbeit. Die Leiche liegt da vorn.«
    »Also entspricht es der Wahrheit«, seufzte Sir Eldon. »Ich konnte es kaum glauben … Ich denke, Sie kennen Major Ramsay?«
    »Ja«, sagte ich und nickte dem Major frostig zu. »Wir haben die tragische Entdeckung soeben erst gemacht. Darf ich fragen, wie es kommt, daß Sie bereits informiert sind – seit Stunden informiert sind, sollte man annehmen, da es einige Zeit in Anspruch nimmt, hierherzugelangen?«
    Sir Eldon wollte etwas erwidern, doch der Major kam ihm zuvor. »Die Quelle ist nicht von Belang«, sagte er stirnrunzelnd.
    »Es muß sich dabei doch um etwas Ähnliches wie ein Katz-und-Maus-Spiel gehandelt haben«, sagte Emerson. »Verflucht, ich bestehe darauf zu erfahren, wer mir eine Leiche vor die Haustür legt. Ich bin nicht der Mann, der sich zum Narren halten läßt, Ramsay.«
    »Zum Teufel, Professor«, fing Ramsay an.
    »Mein guter Mann, es sind Damen anwesend«, entfuhr es Sir Eldon. »Wo wir von Damen sprechen – es ist doch richtig, Madam, ansonsten korrigieren Sie mich bitte, daß Sie Miss Enid Debenham sind, deren Verschwinden meiner Behörde eine Menge Probleme bereitet hat?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Und ich«, mischte sich Donald ein, »bin Donald Fraser. Sir Eldon, ich hoffe doch, daß Sie auch nach mir gesucht haben?«
    Sir Eldon nickte. Es war augenscheinlich, daß sein unbekannter Informant ihm nicht nur vom Tode Ronalds, sondern auch von der Existenz Donalds berichtet hatte. »Es ist meine Pflicht, Sie darüber aufzuklären …« fing er an.
    »Erstmalig stimme ich mit Professor Emerson überein«, knurrte der Major. »Bringen wir es endlich hinter uns.«
    Er gestikulierte mit seinen Händen. Einer der Polizisten trat vor. Man hörte ein Klicken und ein leises Aufstöhnen von Enid. Dann stand Donald in Handschellen vor uns.
13
     
    Enid bestand darauf, Donald nach Kairo zu begleiten. Sir Eldon versuchte, sie davon abzubringen, doch Major Ramsay, der nicht die Spur von Taktgefühl besaß, sagte, daß sie genausogut mitkommen könne, da sie ohnehin eine Aussage machen und ihm eine ganze Reihe von Fragen beantworten müsse. Selbstverständlich versicherte ich ihr, daß ich so bald wie möglich nachkäme. Statt des von mir erwarteten Einspruchs warf Emerson mir lediglich einen seltsamen Blick zu, sagte jedoch nichts.
    Einer der Polizeibeamten wurde zurückgelassen, um nach der Waffe zu suchen. Als ich mit meiner geschulterten Handtasche das Zelt verließ, sah ich, wie er mutlos über das weite, felsige Gebiet spähte.
    Wir mußten uns beeilen, damit wir den Morgenzug noch erreichten. Zu meiner Überraschung war Emerson entschlossen, mich zu begleiten. Ich wollte ihm gerade erfreut meine Zustimmung ausdrücken, als Emerson dem ein Ende bereitete, indem er andeutete, daß wir Ramses ebenfalls mitnehmen müßten. Er hatte vollkommen recht; Ramses in Dahschur zurückzulassen hätte schreckliche Konsequenzen nach sich ziehen können. Er hatte Abdullah und die anderen Männer völlig in seiner Gewalt. Es muß kaum erwähnt werden, daß uns Bastet ebenfalls begleitete, denn Ramses lehnte selbst kürzeste Trennungen ab.
    Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, was Emerson vorhatte. Es war

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