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Amelia Peabody 04: Im Tal der Sphinx

Titel: Amelia Peabody 04: Im Tal der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Schmerzensschrei zu unterdrücken.
    »Nicht schreien, Emerson. Du wirst Enid aufwecken und das arme Mädchen zu Tode erschrecken.«
    Nach einer Weile legte sich die Anspannung in Emersons muskulösem Brustkorb, und seine hervorgetretenen Augen nahmen wieder ihre normale Form an. Ich hielt es für angebracht, meine Hand zu entfernen.
    »Peabody«, sagte er.
    »Ja, mein geliebter Emerson?«
    »Sind wir von feindlich gesinnten Beduinen umzingelt, die einen Mordanschlag planen?«
    »Wieso? Nein, Emerson, ich glaube nicht.«
    »Ist eine schemenhafte Gestalt mit gezücktem Messer ins Zelt gehuscht?«
    »Nein.«
    »Dann vielleicht eine Mumienhand, die sich ihren Weg durch Zeltwand und -boden gebahnt hat, um dich an der Kehle zu packen?«
    »Emerson, dein Sarkasmus ist ziemlich fehl am Platz. Nichts dergleichen ist passiert. Zumindest nichts von dem, was du erwähnst. Es ist fast Tagesanbruch, und ich … ich konnte nicht mehr schlafen.«
    Ich nahm meine Ellbogen von seinem Brustkorb und wollte mich aufsetzen, doch Emerson hielt mich am Arm zurück.
    »Dann erzähl mir, was los ist, Peabody«, sagte er.
    »Es klingt töricht«, murmelte ich und legte meinen Kopf auf seinen Brustkorb.
    »Ich liebe es, wenn du töricht bist, Peabody. Das kommt so selten vor – wenn du mit >töricht< sanft und sehnsüchtig, scheu und furchtsam meinst …«
    »Hör auf, Emerson«, sagte ich entschieden und nahm seine Hand. »Ich bin nicht furchtsam, nur verwirrt. Ich hatte einen äußerst merkwürdigen Traum.«
    »Das kommt ebenfalls selten vor, Peabody.«
    »Ich befand mich in einem seltsamen Raum, Emerson. Er war überaus luxuriös und überladen eingerichtet – leuchtend rosafarbene Stoffe bedeckten die Wände und die Fenster, ein weiches Sofa, übersät mit Seidenkissen, kostbare alte Teppiche und ein winziger Springbrunnen. Auf einem kleinen intarsienverzierten Ebenholztisch stand ein Tablett mit Früchten in einer Silberschale und Wein in einer Kristallkaraffe. Eine verträumte Stille erfüllte das Zimmer, die lediglich von dem sanften Geplätscher des Springbrunnens unterbrochen wurde.
    Ich lag auf dem Sofa. Ich hatte das Gefühl, hellwach zu sein, und war in meinem Traum von meiner Umgebung ebenso verwirrt, wie ich es in wachem Zustand gewesen wäre. Mein Blick wurde von einem gestickten Vorhang mit Fransen angezogen, hinter dem sich eine Tür verbarg. Woher ich das wußte, kann ich nicht sagen. Aber ich war mir dessen ganz sicher und mir war ebenfalls klar, daß die Tür … bald geöffnet, der Vorhang beiseite geschoben würde … daß ich etwas sehen …«
    »Fahre fort, Peabody.«
    »In diesem Augenblick wachte ich auf, Emerson – erwachte schweißnaß vor Entsetzen und zitterte am ganzen Körper. Du weißt, mein Lieber, daß ich kein Verständnis für den Aberglauben habe, daß Träume Omen darstellen, aber in diesem Fall glaube ich einfach an eine tiefere Bedeutung.«
    Ich konnte Emersons Gesicht nicht sehen, spürte jedoch, wie seine Umarmung fester wurde. »Bist du sicher«, fragte er, »daß dein Gefühl wirklich Entsetzen war?«
    »Das ist eine merkwürdige Frage, Emerson.«
    »Es war auch ein merkwürdiger Traum, Peabody.« Er setzte sich auf, schob mich sanft zurück und hielt mich an den Schultern fest, so daß er mir tief in die Augen sehen konnte. »Wer war es, Peabody? Wer kam durch diese Tür?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Er betrachtete mich weiterhin mit dieser merkwürdigen Intensität. Dann sagte er leise: »Ich glaube, ich kann deinen Traum deuten, Peabody. Deine Beschreibung ähnelt der, die Vater Todorus von seinem Gefängnis abgegeben hat.«
    »Aber ja, natürlich«, entfuhr es mir. »Du hast sicherlich recht, Emerson. Zweifellos erklärt das alles. Selbst meine Gefühle entsprachen denen, die der arme Mann empfunden haben muß.«
    »Ich bin froh, daß ich deine Besorgnis zerstreut habe. Das habe ich doch, Peabody, oder?«
    »Ja, Emerson, und ich bin dir dankbar dafür. Nur … nur habe ich immer noch das Gefühl eines bevorstehenden Unglücks … daß jemand auf der Lauer liegt und es auf unser Leben abgesehen hat …«
    »An dieses Gefühl solltest du allerdings gewöhnt sein«, sagte Emerson mit altbekannter Ironie. »Mach dir nichts draus, Peabody, wir werden unserem Schicksal gemeinsam die Stirn bieten, du und ich – Seite an Seite, Rücken an Rücken, Schulter an Schulter.«
    »Und Ramses, der dauernd im Weg herumsteht«, sagte ich und versuchte, seinen leichtherzigen Tonfall zu übernehmen. »Emerson, es

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