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Amelia Peabody 07: Die Schlange, das Krokodil und der Tod

Titel: Amelia Peabody 07: Die Schlange, das Krokodil und der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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seither habe ich nichts anderes mehr getan, als die Beweise dafür zu sammeln, daß ich nicht der Mann bin, für den Sie mich halten.«
    »Unmöglich«, rief ich. »Ich habe Sie mit eigenen Augen gesehen.«
    »Sie können mich nicht gesehen haben. Ich war in Damaskus, wie ich Ihnen bereits gesagt habe. Ich habe dafür einen Zeugen mitgebracht.«
    Er deutete auf den zweiten Mann, der ihn nunmehr eingeholt hatte. Sein gerötetes Mondgesicht zierte ein prächtiger Schnurrbart, dessen Enden sich wie die Hörner eines Wasserbüffels nach oben bogen. Er riß sich den Helm vom Kopf und verbeugte sich steif und förmlich.
    »Guten Morgen, meine Freunde. Es ist mir eine Freude, Sie endlich begrüßen zu dürfen. In Kairo war mir das nicht vergönnt, denn derzeit war ich in Damaskus.«
    »Karl von Bork!« rief ich aus. »Aber ich dachte, Sie wären in Berlin und arbeiteten bei Professor Sethe.«
    »So war es auch«, sagte Karl und verbeugte sich erneut. »Bis zum Sommer, als mir die Teilnahme an der Damaskus-Expedition angeboten wurde. Es waren ägyptische Reliefs gefunden worden …«
    »Ja, nun erinnere ich mich«, unterbrach ich ihn, denn Karl würde, wie mein Sohn, solange weiterreden, bis man ihm Einhalt gebot. »Jemand erwähnte das – ich glaube, es war Reverend Sayce –, als wir mit ihm in Kairo speisten. Sie wollen also bestätigen, daß Mr. Vincey mit Ihnen zusammen war?«
    »Ja, ja, das stimmt. Ich lag mit Fieber krank danieder und fürchtete, mich so rasch nicht wieder zu erholen. Um meine Arbeit fortzuführen, war ein Ersatzmann nötig. Gott im Himmel ließ mich schneller gesunden, als ich gehofft hatte, und als Herr Vincey mir telegraphierte, daß die Polizei ihn schrecklicher Verbrechen beschuldigt habe, eilte ich sofort herbei, um seinen Namen reinzuwaschen. Ich hatte vom Unfall des Professors gehört – mir fehlen die Worte, um auszudrücken, welches Entsetzen und welchen Kummer ich darüber empfand –, doch ich hätte nie gedacht …«
    »Ja, Karl, ich danke Ihnen«, sagte ich. »Dann hat die Polizei Ihnen also Ihre Geschichte geglaubt? Ich frage mich nur, warum mir das nicht mitgeteilt wurde.«
    »Erst gestern erfuhr ich, daß gegen mich kein Verdacht mehr vorliegt«, sagte Vincey. »Wir machten uns sofort auf den Weg nach Amarna, denn mir lag mehr daran, Ihnen meine Unschuld zu beweisen als der Polizei.« Er wollte gerade in seine Tasche greifen, da lächelte er mich spöttisch an. »Sie erlauben doch? Ich habe noch weitere Beweise mitgebracht – Zugfahrkarten mit Datum und Stempel, eine Rechnung des Sultana-Hotels, beeidigte Erklärungen von anderen Mitgliedern der Expedition.«
    »Karls Erklärung reicht mir als Beweis«, erwiderte ich. »Er ist ein alter Freund, den wir seit Jahren kennen …«
    »Hmmm«, machte Emerson, der natürlich keine Erinnerung daran hatte, Karl jemals zuvor gesehen zu haben.
    »Wie dem auch sei«, sagte ich. »Ich nehme an, Karl wird keine Einwände haben, wenn ich eine weitere Zeugin hole und Cyrus bitte, Sie solange in Schach zu halten – so nennt man das wohl?«
    »Gute Idee«, sagte Cyrus. »Nicht, daß ich an Ihren Worten zweifle, von Bork, doch das ist die verrückteste Geschichte, die ich je gehört habe. Wenn Vincey es nicht gewesen ist, wer hat dann …«
    »Das werden wir alles zu gegebener Zeit aufklären«, sagte ich. »Zuerst einmal – wo steckt Bertha?«
    Es war nicht nötig, nach ihr zu suchen; sie stand einige Meter hinter uns. René war an ihrer Seite, er hatte seinen Arm um ihre schlanke Schulter gelegt. »Sie haben nichts zu befürchten«, beruhigte er sie. »Dieser Schurke, dieser Abschaum, kann Ihnen nichts anhaben.«
    »Aber er ist es ja gar nicht«, sagte Bertha.
    »Ich hätte Lust, ihn so zu verprügeln, wie er …« René fiel der Kinnladen nach unten. »Was haben Sie da eben gesagt?«
    »Er ist nicht der Gesuchte.« Bertha trat aus dem Schutz seines Arms und ging langsam nach vorne. Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie Vincey an. »Sie ähneln sich wie die Söhne ein und derselben Mutter, aber das ist nicht der Mann. Wer wüßte das besser als ich?«
    *
    »Also war es doch Sethos«, sagte ich.
    Wir hatten uns in den Schatten zurückgezogen, und ich hatte Selim gebeten, Tee aufzubrühen. Nach solch überwältigenden Beweisen für seine Unschuld wäre es ungerecht gewesen, Mr. Vincey von unserer Gesellschaft auszuschließen. Mir fiel jedoch auf, daß Cyrus seine rechte Hand in der Tasche behielt und die Tasse mit der linken hielt.
    »Diese

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