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Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin

Titel: Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Hilfe. Wenn ja, hören wir mit unserer sinnlosen Plackerei hier auf und gehen ihm zur Hand. Ich gebe Ihnen heute abend Bescheid, Mrs. Amelia. Begleiten Sie mich zu Fuß zum Schloß zurück?«
    »Mit dem größten Vergnügen, Cyrus. Ich muß Ihnen noch etwas sagen.«
    Vor lauter Aufregung war Cyrus unsicher auf den Beinen, und während ich ihm meine Geschichte erzählte, stolperte er immer wieder. »Du heiliges Kanonenrohr, Mrs. Amelia!« rief er aus, als ich fertig war. »Ist das wahr?«
    »Ich hoffe, Sie verdächtigen mich nicht der Flunkerei. Oder glauben Sie etwa, daß ich mir alles nur einbilde?«
    »Daß Sie sich etwas einbilden?« Lächelnd strich Cyrus über seinen Spitzbart. Dann wurde er ernst. »Ich kann Ihnen wohl kaum unterstellen, daß Sie Märchen erzählen, nachdem ich mit eigenen Augen gesehen habe, in was für seltsame Abenteuer Sie schon verwickelt worden sind. Es will mir einfach nicht in den Kopf, wie Sie das immer wieder anstellen.«
    »Es heißt, daß manche Menschen einen Riecher für interessante Neuigkeiten haben, Cyrus. Vielleicht habe ich einen Riecher für Verbrechen! Und Emerson hat …«
    »… eine Art, die manche Leute auf die Palme bringt. Gut, Ma’am, wie Sie wissen, können Sie auf Cyrus Vandergelt zählen. Ich gehe mit Ihnen durch dick und dünn, sei es mit der Schaufel oder mit dem Colt. Sagen Sie mir nur, was ich tun kann, um Ihnen zu helfen.«
    »Ich zähle auf Sie, Cyrus, und ich brauche wirklich Ihre Hilfe. Ich möchte, daß Sie ein Auge auf Miss Marmaduke haben Können Sie Ihren Dienern vertrauen? Ausgezeichnet. Sie sollen Ihnen jeden Brief, den Miss Marmaduke schreibt bringen, jeden ihrer Besucher melden und alles beobachten was sie tut.«
    Cyrus stolperte wieder. »Meinen Sie das im Ernst? Diese alberne junge Frau? Ich habe noch nie im Leben so ein harmloses Geschöpf gesehen.«
    Ich schilderte ihm Gertrudes merkwürdige Reaktion auf meine Mitteilung und ihren hastigen Aufbruch. Cyrus zerrte an seinem Spitzbart und machte ein nachdenkliches Gesicht.
    »Ich habe ihr gesagt, daß ihr die Kutsche jederzeit zur Verfügung steht. Vielleicht erledigte sie ja auch nur Einkäufe oder sieht sich die Gegend an. Aber … gut, Ihr Wunsch ist mir Befehl.«
    Wir trennten uns am Schloß. Begeistert wie ein kleiner Junge lief Cyrus in Richtung Stall, während ich wieder mein Pferd bestieg und zur Fähre ritt, wo ich das Tier zurückließ. Am Ostufer angekommen, hielt ich Ausschau nach Miss Marmaduke, doch ich entdeckte sie nirgends. Sie hatte eine Stunde Vorsprung und inzwischen wahrscheinlich ihren Auftrag – was immer das auch sein mochte – ausgeführt. Nachdem ich Monsieur Maspero telegraphiert hatte, begab ich mich, noch immer in Erfüllung meiner Mission, ins Hotel Luxor.
    Ich mußte Kevin von der Times und vom Mirror loseisen, die ihm halfen, mit Unmengen von Bier in der Hotelbar seine Genesung zu feiern. Leider sah ich mich gezwungen, zu unlauteren Methoden zu greifen, denn die Herren achteten nicht auf meine Andeutungen, daß sie sich besser empfehlen sollten. Als ich mich auf der Suche nach Erleuchtung umsah, entdeckte ich die schwarzgekleidete Witwe, die gerade, gestützt auf den Arm ihrer Krankenschwester, die Hotelhalle betrat.
    Ich zeigte auf die beiden Frauen und wandte mich aufgeregt flüsternd an die Times : »Stimmt es, daß die Herzogin des Mordes an ihrem Gatten verdächtigt wird?«
    Da Kevin mich gut kannte, blieb er sitzen, als seine beiden Kollegen sich auf ihr neuestes Opfer stürzten.
    »Was führen Sie jetzt wieder im Schilde, Mrs. Emerson?« fragte er.
    »Ich habe keine Zeit für Erklärungen, Kevin. Verabschieden Sie sich von Ihren Freunden, ziehen Sie sich in Ihr Zimmer zurück, schleichen Sie sich unbemerkt aus dem Hotel und kommen Sie zum Grab. Wenn es einem von beiden gelingt, Sie zu verfolgen, sind Sie Ihren Exklusivbericht los.«
    »Sie brauchen nichts mehr zu sagen, Ma’am!« rief Kevin aus, und seine Augen blitzten vor Sensationsgier.
    Ich schwieg.
    Obwohl ich nur allzugern noch einige Nachforschungen angestellt hätte, wagte ich nicht, länger in Luxor zu bleiben. Wenn ich Emerson nicht auf Kevins Ankunft vorbereitete, würde es vermutlich zu einem häßlichen Auftritt kommen.
    Nachdem ich über eine Mauer hinter dem Hotel gestiegen war, beschloß ich, auf einem Umweg zum Ufer zurückzukehren, um mögliche Verfolger – einschließlich der Times und des Mirror – abzuschütteln. Die stetigen Zuwächse in der Tourismusbranche hatten zwar zu

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