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Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin

Titel: Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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im Bilde. Hoffentlich kann ich aus deinem Beispiel lernen und mich so verhalten, wie es dir und Vater recht ist.«
    Ich konnte nicht mit Gewißheit sagen, ob es mir recht war. Zwar freut sich eine Dame immer über ein kleines Geschenk, doch angesichts seiner momentanen Eigentumsverhältnisse hatte sich Ramses für viele Monate in Schulden gestürzt.
    Obwohl er sehr geschickt feilschen konnte, waren die Geschenke, besonders der Armreif, bestimmt ziemlich teuer gewesen. Glaubte Ramses etwa, Nefrets Fügsamkeit erkaufen zu können?
    Mit einem seligen Lächeln drehte sie ihren Arm und bewunderte das Funkeln des Sonnenlichts auf dem goldenen Schmuckstück.
    Vielleicht war es ihm wirklich gelungen.
    Nachdem ich die Antwortbriefe gelesen hatte, konnte ich Emerson mitteilen, daß die Abendeinladung am Freitag stattfinden würde.
    »Aber wir reisen am Donnerstag ab, Peabody.«
    »Dann müssen wir unsere Abreise eben auf den Samstag verschieben. Du wolltest doch, daß ich die Einladung gebe, und so etwas braucht eben Zeit. Die Leute haben schließlich noch andere Verabredungen.«
    »Papperlapapp!« sagte Emerson.
    Wie erwartet, hatte er mich nicht gefragt, ob Mr. Newberry auch zugesagt habe. Und ich hatte bislang auch noch nichts von ihm gehört. Später am Abend jedoch erhielt ich eine Zusage und berichtete Emerson brav davon.
    Der aber schien das Interesse an der Angelegenheit verloren zu haben. Ohne von den Papieren aufzublicken, die ihn schon seit unserer Ankunft beschäftigten, murmelte er etwas vor sich hin. Erst als ich mich bettfertig machte, stand er vom Schreibtisch auf.
    Ich hatte es für ratsam gehalten zu warten, bis er zugänglicher war, um ihn nach seinen Erkundigungen zu fragen.
    »Was hast du über Mr. Shelmadine erfahren?« wollte ich, wissen.
    »Wen?« Emerson warf sein Hemd in Richtung eines Stuhls.
    »Saleh, wie er sich bei uns nannte. Du warst doch heute in seinem Büro.«
    »Nein. Warum zum Teufel sollte ich das tun?«
    »Wo warst du dann?«
    »Im Museum, im Französischen Institut und bei der Antiquitätenverwaltung. Dies hier«, sagte Emerson, während er seine Schuhe auszog, »ist eine archäologische Expedition, Amelia. Es überrascht mich nicht, daß du das vergessen hast, bei mir jedoch steht es an erster Stelle. Ich habe notwendige Nachforschungen angestellt.«
    »Dann interessiert es dich also nicht, was ich heute erfahren habe?«
    Emerson stand auf. »Nicht im geringsten.«
    Ein vertrautes Schimmern trat in seine Augen, als ich nach meinem Morgenrock griff.
    »Was machst du da?« fragte er.
    »Das sieht man doch. Ach, du meine Güte, jetzt bin ich im falschen Ärmel gelandet. Kannst du mir bitte helfen, Emerson?«
    Das tat er auch. Er schleuderte das lästige Kleidungsstück aufs Bett, schlang die Arme um mich und meinte schicksalsergeben: »Nun gut, Peabody, da du fest entschlossen bist, es loszuwerden, bringen wir es hinter uns. Was ist es? Ein Überfall, ein Diebstahl, ein Mord?«
    »Vielleicht ist es Mord. Die Leiche jedoch ist verschwunden.«
    »Wessen Leiche?«
    »Alis.«
    »Welcher Ali? Wir kennen Dutzende von Leuten, die so heißen.«
    »Ali, der Suffragi. Heute abend hat ein anderer Mann seinen Posten übernommen. Als ich nach Ali fragte, antwortete der neue Bursche, daß Ali nicht mehr hier arbeitet. Er sei einfach ohne ein Wort verschwunden. Begreifst du denn nicht, was das bedeutet?«
    »Natürlich«, erwiderte Emerson. »Er wurde ermordet. Was sonst könnte einen Menschen daran hindern, zur Arbeit zu erscheinen? Und die Nebensache mit der Leiche, die sich einfach in Luft aufgelöst hat …«
    »Der Nil ist genau vor der Haustür.«
    »Das gleiche gilt auch für Opiumhöhlen. Und für Freudenhäuser.«
    In diesem Punkt hatte er leider recht. Gleich hinter dem Hotel lag ein Viertel, in das sich eine Dame nicht einmal in Begleitung gewagt hätte.
    »Emerson, heute nachmittag hast du dich überflüssigerweise sehr ausführlich über Grabräuber geäußert. Wolltest du vermeiden, daß Ramses sich zu eingehend nach Signor Riccettis Lebenswandel erkundigt?«
    »Darüber wollte ich mich ganz sicher nicht unterhalten. Besonders nicht in Nefrets Gegenwart.«
    »Aber mir kannst du es doch sagen.«
    Emerson zögerte. Dann knurrte er achselzuckend und gereizt: »Ich weiß nicht, warum ich mir überhaupt die Mühe mache, derartige Dinge von dir fernzuhalten. Dank deiner blühenden Phantasie weißt du die Antwort ohnehin schon. Riccetti schreckte vor nichts zurück: Anschläge auf Politiker, Mord,

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