Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin

Titel: Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
Vom Netzwerk:
Evelyn wird außer sich sein. Aber es ist nun einmal geschehen. Wie du gewünscht hast, habe ich eine Nachricht an Sir Edward geschickt und ihn noch einmal zum Essen eingeladen.«
    Emerson schluckte. »Verdammt, Peabody, ich habe dir doch gesagt, du sollst ihn auf der Stelle hierherschaffen! Ich brauche eine vollständige photographische Dokumentation unserer Arbeit von Anfang bis Ende.«
    »Warum hast du dann nicht gewartet, ehe du diese Felsen verschoben hast? Das ursprüngliche Erscheinungsbild …«
    »Die Felsen sind ein Naturphänomen. Ich spreche von …«
    »Woher weißt du, daß sie nicht absichtlich hierher gerollt wurden? Eine solche Information …«
    »Weil ich die verdammten Dinger untersucht habe!« brüllte Emerson. »Sie können unmöglich …«
    »Emerson, hör bitte auf zu …«
    »Peabody, wenn du so weitermachst …«
    Da ich bemerkte, daß ich im Begriff war, die Beherrschung zu verlieren, schwieg ich. Emerson schwieg, weil ihm die Puste ausgegangen war. Ramses, der eine Pause im Gespräch fieberhaft erwartet hatte, sagte nur »Autsch!«, denn Nefret war beim Aufstehen auf seinen Fuß getreten.
    »Es tut mir ja so leid, Ramses!« rief sie aus. »Wie ungeschickt von mir! Durch das Sitzen auf diesem Felsen bin ich ganz steif geworden. Professor, ich habe meine neue Taschenkamera mitgebracht. Natürlich ist der Bildwinkel begrenzt, aber wenn du willst, versuche ich, ein paar Photos zu knipsen.«
    »Ach, Sie haben auch so eine?« fragte Howard. »Im Freien und bei hellem Sonnenlicht macht sie ganz gute Bilder, aber in einem dunklen Raum …«
    »Auch dieses Problem werden wir lösen«, verkündete Emerson. »Bestimmt läßt es sich mit Reflektoren beheben. Also los, Nefret, schau, wie weit du kommst.«
    Ramses rieb seinen Fuß. »Vater, du hast gesagt, wir dürften ins Grab, wenn Mutter da ist.«
    »Mutter und Nefret«, ergänzte besagte junge Dame.
    »Es ist schwierig, dort hinaufzuklettern«, widersprach Ramses. »Sogar mit einem Seil.«
    »Und woher weißt du das?« erkundigte sich Nefret. »Hast du es ausprobiert? Du solltest doch warten.«
    »Keine Sorge, Miss Nefret«, mischte sich Howard mit einem bewundernden Blick auf ihr erhitztes, entrüstetes Gesicht ein. »Wir werden Sie schon irgendwie dort hineinkriegen.«
    »Ich sehe da keine Schwierigkeiten.« Emerson stand auf und streckte sich. »Ich habe Mohammed vorhin damit beauftragt, eine Strickleiter zu basteln. Wenn ich das Seil hinaufklettere, nehme ich sie mit und befestige sie. Dann könnt ihr anderen nachkommen – aber nur zwei auf einmal, der Platz ist begrenzt.«
    Abdullah, der zu klug gewesen war, jemandem ins Wort zu fallen, räusperte sich. »Ich gehe zuerst, Emerson, und bringe die Strickleiter an.«
    Emerson grinste ihm freundschaftlich zu. »Warte, bis du an der Reihe bist, Abdullah. Zuerst Ramses und … äh … nein, die Damen zuerst. Du und Nefret, Peabody. Dann Ramses und Carter, dann … Entschuldigen Sie, Miss Marmaduke, ich wollte Sie nicht übergehen.«
    Das konnte man Emerson allerdings nicht verdenken, denn Miss Marmaduke hatte sich in einiger Entfernung zu uns niedergelassen und saß mit gesenktem Kopf und gefalteten Händen da wie eine bescheidene Gouvernante in vornehmer Gesellschaft. Sie hatte die ganze Zeit kein Wort von sich gegeben. Nun blickte sie auf.
    »Wie nett, daß Sie an mich denken, Sir. Ich freue mich schon auf diesen wundervollen Anblick, aber ich möchte lieber warten, bis alles vorbereitet ist.«
    »Vermutlich sollten Sie sich wirklich besser gedulden, bis wir eine Treppe gebaut haben«, sagte Emerson sichtlich erleichtert. »Nun denn. Abdullah und Daoud nach Ramses und Carter. Abdullah, sag den Männern, sie sollen mit der Arbeit aufhören, während wir hinaufklettern. Die ganze Angelegenheit ist sehr wackelig, und ich möchte nicht, daß jemand von einem fallenden Felsen erschlagen wird.«
    Ich hatte den Eindruck gehabt, daß sie noch kaum vorangekommen waren, doch jetzt wurde mir klar, weshalb Emerson mit soviel Bedacht zu Werke ging. Die Felsen vor dem Eingang bildeten einen losen Haufen; wenn man den falschen zuerst entfernte, würde der Rest womöglich in sich zusammenstürzen.
    Emerson schlang sich die Strickleiter um die Schultern ergriff das Ende des Seils und machte sich an den Aufstieg. Nefret, die neben mir stand, meinte: »Wozu brauchen wir die Leiter, Tante Amelia? Der Neigungswinkel ist bestimmt nicht steiler als fünfundvierzig Grad und mit dem Seil …«
    »Es ist nicht so leicht,

Weitere Kostenlose Bücher