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Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin

Titel: Amelia Peabody 08: Der Ring der Pharaonin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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mit Essen – offensichtlich hatte Ramses es besorgt, denn es handelte sich um ein Sammelsurium ägyptischer und englischer Gerichte. Als Ramses mich sah, stand er auf, wie ich es ihm beigebracht hatte. David folgte prompt seinem Beispiel. »Du solltest doch im Bett bleiben!« rief ich aus. »Laß mich deinen Fuß ansehen.«
    Der verletzte Zeh war mit einer dicken grünen Paste bedeckt. Auf die Frage, woher er das gräßliche Zeug habe, wies David aufs Fenster. Daoud, der uns mit einem fürsorglichen Lächeln auf den Lippen beobachtet hatte, zog rasch den Kopf zurück. Als ich ihn verhörte, erfuhr ich, daß die »Salbe« nach einem Familienrezept hauptsächlich aus verschiedenen Kräutern und Schaffett gebraut war.
    »Hauptsächlich?« wiederholte ich argwöhnisch.
    »Anscheinend hat sie ihm nicht geschadet, Mutter«, sagte Ramses. »Obwohl die Besserung wohl vor allem auf deine Behandlung zurückzuführen ist. Wie du siehst, ist die Schwellung zurückgegangen, und er hat beim Aufstehen keine Schmerzen mehr.« Ohne Luft zu holen, fuhr er fort: »Willst du dich nicht zu uns setzen? Wir erzählen David gerade von dem Grab und halten Kriegsrat.«
    Ich fühlte mich geschmeichelt (was ich jedoch nicht zeigte), dankte für den angebotenen Keks und das Glas Zuckerrohrsirup und ließ mich auf einem Stuhl nieder.
    »Warum glaubst du, daß ein Kriegsrat notwendig ist?« fragte ich.
    »Das ist doch offensichtlich«, erwiderte Ramses. »Wir müssen eine Erklärung für das merkwürdige Verhalten des Mannes finden, der euch in Kairo in eurem Zimmer aufgesucht hat. Außerdem auch für den sonderbaren Besuch von Signor Riccetti und für die fast schon kuriose Tatsache, daß es offenbar zwei Banden von Grabräubern gibt.«
    »Nur, daß es keine Grabräuber im eigentlichen Sinn waren«, wandte Nefret ein. »Wenn diese Leute wirklich vorgehabt hätten, das Grab zu plündern, wären sie nicht so sanft mit dir und dem Professor umgegangen. Ich glaube, sie wollten euch beschützen.«
    »Woher zum Teuf … Warum sollten sie das tun?« wollte ich wissen.
    Ramses überkreuzte die Beine und betrachtete mich ernst.
    Nach jahrelanger Erfahrung wußte ich, wie ich seine geheimnisvolle Miene zu deuten hatte, und das Glitzern in seinen Augen löste in mir ein höchst unangenehmes Gefühl aus.
    »Hat Signor Riccetti nicht zwei Gruppen von Menschen erwähnt – die einen wollen euch helfen, die anderen sich euch in den Weg stellen?«
    Ich war erleichtert. Zwar hätte Ramses das eigentlich nicht wissen sollen, doch ich war froh, daß er wenigstens nicht hinter gewisse andere Dinge gekommen war, die ihn nun wirklich nichts angingen. »Bestimmt hast du das deinem Vater aus der Nase gezogen«, stöhnte ich schicksalsergeben.
    »Vater hat mich davon in Kenntnis gesetzt«, verbesserte Ramses. »Seiner Ansicht nach ist diese Information angesichts der Ereignisse der vergangenen Nacht wichtig geworden. Denn besagte Ereignisse bestätigen offenbar eine Vermutung, die ursprünglich …«
    »Ramses, mußt du unbedingt so reden?« fragte Nefret. »David versteht nicht die Hälfte der Wörter, die du benutzt, und außerdem geht mir dein gestelzter Satzbau schrecklich auf die Nerven.«
    Das hätte auch ich nicht besser ausdrücken können. Ramses blinzelte – für ihn eine sehr heftige Gefühlsregung –, und Nefret fuhr fort: »Alles bestätigt, was Tante Amelia und ich schon längst wissen. Der Mann mit dem Ring wurde vom Anführer einer der beiden Banden – wahrscheinlich Riccetti – geschickt und von einem Vertreter der anderen Bande ermordet.«
    »Aber wie?« fragte ich.
    »Du hattest doch die Lösung schon gefunden, Tante Amelia«, sagte Nefret. »Der Mörder stand auf dem Balkon. Er hat Mr. Shelmadine mit einem vergifteten Wurfpfeil getötet.«
    »Du meine Güte!« rief ich aus. »Natürlich habe ich daran gedacht, Nefret, aber es erscheint mir doch … nun … ein wenig theatralisch.«
    »Es ist aber die einzige Erklärung«, beharrte Nefret. »Vielleicht hat der Mörder den Suffragi bestochen, damit dieser ihn hineinließ. Allerdings ist es wahrscheinlicher, daß er vom Nebenbalkon auf euren geklettert ist. Da es dunkel war und eure Zimmer hoch über der Straße lagen, hat ihn gewiß niemand gesehen. Nachdem er den Professor niedergeschlagen hatte, schickte er oder ein Komplize den Suffragi mit einem Auftrag fort und schleppte Shelmadines Leiche in ein nahegelegenes Zimmer – dasselbe, von dem aus er auch euren Balkon erreicht hat. Später haben

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