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Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses

Titel: Amelia Peabody 09: Ein Rätsel für Ramses Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Eine Mitarbeiterin konnte sich an ihn erinnern, wußte Bellinghams Beschreibung aber nichts hinzuzufügen.«
    »Das macht unsere Vermutung, daß er als Ägypter verkleidet ist, noch wahrscheinlicher«, beharrte ich. »Die Beamten versuchen, ihre Kinder sorgfältig vor den ›Zugereisten‹ abzuschirmen, aber ein neugieriger junger Bursche wie Scudder hat vielleicht wirklich etwas von ihrer Sprache und ihren Sitten aufgeschnappt.«
    »Einschließlich der klassischen Kunstfertigkeit der Mumifizierung?« fragte Ramses.
    »Du hast es.« Ramses akzeptierte die Zurechtweisung mit einem schwachen Lächeln, und ich fuhr fort: »Wir haben diesen Ansatz so gut wie eben möglich überprüft; der Rest ist reine Spekulation. Es besteht wenig Hoffnung, daß sich in Luxor irgend jemand an das Auftauchen eines Fremden in den letzten fünf Jahren erinnert. Wir müssen seine derzeitige Identität ausfindig machen.«
    »Und wie stellst du dir das vor?« fragte Emerson sanft.
    »Er muß ein Dragoman oder ein Fremdenführer oder ein Fellache sein.«
    »Oh, gut gemacht, Peabody! Das senkt die Zahl der Verdächtigen auf sechs- bis siebentausend.«
    »Hast du irgend etwas Vernünftiges beizusteuern, Emerson, oder sitzt du hier einfach bloß rum, um zu rauchen und sarkastisch zu sein?«
    »Weder noch«, sagte Emerson. »Ich gehe jetzt an meine Arbeit. Ich schätze, dich zieht es nach Luxor, Peabody?«
    »Es ist absolut notwendig, daß einer von uns den Leichnam noch einmal untersucht«, sagte ich. »Hör auf zu fluchen, Emerson, du weißt, wir haben letzte Nacht beschlossen, daß das getan werden sollte. Das Begräbnis findet morgen früh statt, und danach ist die Leiche nicht mehr zugänglich.«
    Emerson nickte. »In Ordnung, Peabody. Vielleicht kannst du Willoughby dazu bewegen, daß er dir noch einen Blick gewährt, aber ich würde nicht darauf hoffen. Er hat keine Veranlassung dazu. Kommt noch jemand mit mir ins Tal?«
    Ramses räusperte sich und starrte Nefret an, die neben ihm saß. »Äh – Vater – ich wollte eigentlich schon eher fragen … Kann ich Nefret und David für einige Tage ausleihen? Ich möchte Photos von bestimmten Reliefs des Tempels in Luxor machen, damit ich an diesen Inschriften arbeiten kann. Wenn man bedenkt, wie schnell diese Monumente verfallen und wie wichtig …«
    »Ich dachte, du hattest geplant, dich auf Dair Al-Bahri zu konzentrieren«, unterbrach ihn Emerson.
    »Ja, hatte ich auch. Habe ich auch gemacht. Aber Monsieur Naville wird dort in Kürze mit seiner Arbeit beginnen, und da ihr beide euch nicht versteht und ich mit den Photos fertig bin, die wir letztes Jahr gemacht haben, und da der Tempel von Luxor …«
    »Ja, ja«, sagte Emerson. »Ich sehe keinen Grund, warum David und Nefret nicht ein oder zwei Tage mit dir kommen sollten. Ich wäre der letzte, der deine Bitte in Frage stellte, Ramses, aber hast du wirklich vor, im Tempel von Luxor zu photographieren, oder ist das nur ein Vorwand, um mit deiner Mutter in die Klinik zu kommen?«
    »Ich habe vor, diese Photos zu machen«, sagte Ramses unbeirrt. »Aber jetzt, wo du es erwähnst, Vater, vielleicht sollte wirklich jemand mit ihr zusammen hingehen.« Wir stritten immer noch darüber, als einer der Bediensteten mit einer Nachricht hereinkam, die gerade abgegeben worden war. Da mir die Argumente ausgingen – alle anderen waren gegen mich –, hatte ich nichts gegen einen Themenwechsel. Die Nachricht war allerdings nicht an mich adressiert. Da ich vermutete, es handelte sich um eine höfliche Anfrage, reichte ich sie an Nefret weiter.
    Genau wie ich erkannte Nefret den Absender sofort. Mit gerümpfter Nase bemerkte sie: »Sie muß literweise Rosenwasser kaufen. Was, zum Teufel, hat sie mir denn zu sagen?«
    »Mach ihn auf«, schlug ich vor. »Und hör auf zu fluchen.«
    »Entschuldigung, Tante Amelia«, murmelte Nefret. »Nun, was hältst du davon? Es ist eine Einladung zum Mittagessen mit ihr und ihrem Vater.«
    »Die du selbstverständlich ablehnst«, meinte Ramses wie aus der Pistole geschossen.
    Nefret zog eine Augenbraue hoch. »Warum sollte ich?«
    Emerson warf seine Serviette auf den Tisch und erhob sich. »Weil ich es wünsche. Nein, du brauchst gar nicht mit mir darüber zu diskutieren, junge Dame. Ich verlasse mich auf dich, Peabody, daß sich die Kinder anständig verhalten – und umgekehrt. Großer Gott, zu mehreren sollte man vernünftiger sein, aber bei dieser Familie kann man sich auf nichts verlassen. Nehmt euch alle zu Herzen, was

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