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Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor

Titel: Amelia Peabody 10: Die Hüter von Luxor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Hochzeitsgeschenke an dieses Paar), vermutlich jedoch zog der Bursche meine magischen Kräfte vor. Er wollte auch seinem Ärger Luft machen, was er ausschweifend tat. Ich brauche sicherlich nicht zu erwähnen, daß er der Bedienstete war, der sich um Sekhmet kümmern sollte.
Drittes Buch
Die Bürde des Herzens
Höret das Urteil.
Sein Herz hat die Wahrheit gesprochen und seine Seele für ihn bezeugt. In seinem Fall verkündet die göttliche Waagschale die Rechtschaffenheit.
14. Kapitel
    Als wir am Montag nachmittag nach Luxor übersetzten, sah ich die vertraute Dahabije des Direktors der Antikenverwaltung vor Anker liegen. Die Masperos waren also eingetroffen! Natürlich würde ich sie begrüßen müssen. Ich hoffte nur, daß ich Emerson davon abhalten konnte, da er in seinem derzeitig erzürnten Zustand sicherlich etwas Unhöfliches äußern würde. Zuvor hatte ich einen Boten zu Mohassib geschickt, der ihm ausrichten sollte, daß wir ihm am Nachmittag einen Besuch abstatten wollten. Als wir sein Haus erreichten, sahen wir mehrere Männer, die neben dem Tor auf einer Mastaba-Bank saßen. Sie betrachteten uns mit unverhohlener Neugier, und einer von ihnen meinte mit einem hinterhältigen Grinsen: »Bist du gekommen, um Antiquitäten zu kaufen, Vater der Flüche? Mohassib ist viel zu teuer; ich mache dir einen besseren Preis.«
    Mit einer Grimasse ging Emerson über diese leichte Ironie hinweg. Es war allgemein bekannt, daß er nie Kunstschätze von Händlern erwarb. Nachdem er jeden einzelnen der Männer namentlich begrüßt hatte, zog er mich beiseite. »Ich glaube, ich werde die Gelegenheit nutzen, um mit diesen Burschen kurz zu plaudern, Peabody, vielleicht erfahre ich irgendwelche Gerüchte. Du gehst mit Nefret voraus. Mohassib freut sich sicherlich mehr darauf, dich zu sehen, und ich bin sicher, meine Liebe, daß du ihm Geheimnisse entlocken kannst, was durch meine Anwesenheit vielleicht erschwert würde.«
    Genau wie Emerson kannte ich die meisten dieser »Burschen«; einige waren Händler von Antiquitäten und Fälschungen, und einer von ihnen war ein Mitglied der berüchtigten Abd-er-Rassul-Familie, den gewieftesten Grabräubern in ganz Theben.
    »In Ordnung«, sagte ich. »Sir Edward, würden Sie die Güte besitzen, dieses … dieses Paket zu nehmen? Ramses, du bleibst zusammen mit David bei deinem Vater.«
    Offensichtlich wütend verdrehte Emerson die Augen, protestierte jedoch nicht. Er nahm seine Pfeife aus der Tasche und setzte sich zu den Männern.
    Mohassib empfing uns persönlich. Er führte uns in einen hübsch eingerichteten Raum, wo auf einem niedrigen Tisch der Tee bereitstand. Erst als wir die uns angebotenen Sitzplätze eingenommen hatten, fiel mir auf, daß uns David ins Haus gefolgt war.
    »Ich sagte doch, daß du bei dem Professor bleiben solltest«, flüsterte ich.
    »Er wies mich an, euch zu folgen«, erwiderte David. »Ramses paßt auf ihn auf. Wir dachten –«
    »Schon gut«, sagte ich rasch. Mohassib beobachtete uns, und es wäre unhöflich gewesen, unsere geflüsterte Unterhaltung fortzuführen.
    Die üblichen Höflichkeitsfloskeln und das Einschenken des Tees nahmen einen längeren Zeitraum in Anspruch. Mohassib verschwendete keinen Blick auf mein Paket, das ich vorsichtig auf dem Boden neben meinem Sessel abgestellt hatte. Er überließ es mir, den Anlaß unseres Besuches zu erwähnen, was ich in der allgemein üblichen Form tat.
    »Es hat mich geehrt, daß Sie uns zu sehen wünschten«, fing ich an. »Mein Gatte hatte andere Verpflichtungen. Er läßt Ihnen ausrichten …«
    »Seine Flüche, zweifellos«, sagte Mohassib und strich sich über seinen Bart. »Ich kenne Effendi Emerson. Nein, Sitt Hakim, Sie brauchen ihn nicht zu entschuldigen. Er ist ein Ehrenmann, den ich zu schätzen weiß. Ich könnte ihm behilflich sein.«
    »Inwiefern?« fragte ich.
    Die Frage war zu offensichtlich. Ich hätte mit einer Höflichkeitsfloskel und einer entsprechenden Beteuerung unserer Freundschaft reagieren müssen. Höflich übersah Mohassib mein Mißgeschick, doch es dauerte entsetzlich lange, bis er auf den Punkt kam.
    »Vor einigen Tagen wollten Sie etwas über einen gewissen Mann aus Kairo erfahren.«
    »Kannten Sie ihn?« fragte ich neugierig.
    »Ich weiß, wer er war.« Mohassib schürzte seine Lippen. »Mit solchen Leuten mache ich keine Geschäfte. Aber ich hörte – das war, nachdem Emerson hier gewesen ist –, ich hörte, daß man ihn aus dem Nil gefischt hat.«
    »Der Mann, der von

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