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Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken

Titel: Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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sie häufig erwähne, dann nur, weil dieses verfluchte Mädchen ständig in unserer Nähe ist! So scheint es jedenfalls. Und ich habe Dir auch geschildert, warum. Sie und ich könnten niemals Freundinnen werden, denn wir haben keine Gemeinsamkeiten. Trotzdem empfinde ich Mitgefühl für sie und bringe es deshalb nicht über mich, sie vor den Kopf zu stoßen. Sie hat sich mit Haut und Haaren verliebt, Lia; es handelt sich um einen der schlimmsten Fälle, die ich jemals beobachtet habe. Immerhin besitzt sie so viel Grips, zu wissen, daß er intelligente und mutige Frauen schätzt, trotzdem sind ihre verzweifelten Versuche, ihn zu beeindrucken, entsetzlich albern! Ich habe Dir von dem einen Mal berichtet, als sie uns ins Innere der Pyramide folgte.
    das erforderte ihren ganzen Mut, da sie völlig verängstigt war, und dann verfehlte die Geste – wie nicht anders zu erwarten – auch noch ihren Zweck. Als sie Ramses auf Risha sah, bestand sie darauf, reiten zu wollen, und machte sich absolut lächerlich, weil sie ungelenk auf ihm herumzappelte. Es ist unmöglich, von Risha abgeworfen zu werden, es sei denn, der Bursche legt es darauf an, und das wäre in ihrem Fall beinahe passiert.
    Ramses verhält sich in dieser Sache recht geschickt – schließlich verfügt er über die entsprechende Erfahrung! –, dennoch verabscheut er das Ganze. Du weißt, daß er trotz seiner scheinbaren Unnahbarkeit sehr sensibel ist. Genau diese Eigenschaft zieht Frauen vermutlich an, nicht wahr? Insbesondere, wenn besagter Mann darüber hinaus groß und stark und attraktiv ist.
    Aber eigentlich wollte ich Dir unser Weihnachtsfest schildern. Meine Lieben, wir haben Euch bitterlich vermißt. Tante Amelia und ich versuchten unser Bestes, doch Davids dekorativem Geschick konnten wir leider nicht das Wasser reichen. Euer Päckchen traf rechtzeitig ein – zwar etwas beschädigt, doch der Inhalt war intakt –, Du hättest Dir nicht solche Mühe machen sollen, mein Schatz, trotzdem waren die griechischen Ohrringe bezaubernd …
    (Im nachfolgenden sind mehrere Absätze mit oberflächlichem Geplänkel ausgelassen.)
    Die einzig halbwegs interessante weitere Neuigkeit besteht in der Tatsache, daß noch zwei Männer um meine Hand angehalten haben – macht zusammen drei in dieser Saison, einschließlich Percy, was mich natürlich hoch geehrt hat. Ja, Jack Reynolds hat es gewagt, zweifellos ermutigt durch Mr. Vandergelts Champagner. Ich wies ihn höflich und freundlich ab, und er erklärte mir höflich und freundlich, daß er es erneut versuchen würde. Warum können Männer ein Nein nicht als Antwort gelten lassen?
    Allerdings war er der perfekte Gentleman, deshalb durfte er mich küssen – auf die Wange.
    Selbst vor Dir möchte ich Geoffrey nicht kompromittieren. Er hat nicht direkt um meine Hand angehalten, sondern mir ohne Umschweife erklärt, daß ich ihn ohnehin nicht erhören würde; was er auch nicht erwarte, da er nicht gut genug für mich sei, niemand sei das … Diese Argumentation ist Dir sicherlich nicht neu. Mir auch nicht. Trotzdem hat er mich irgendwie beeindruckt – diese ruhige, wohlklingende Stimme und sein blasses, ernsthaftes Gesicht. »Du sollst lediglich wissen«, sagte er, »daß, wenn du mich irgendwann einmal brauchst, es für mich der größte Freundschaftsbeweis wäre, dir zu helfen.« Ich war so gerührt, daß ich ihm einen Kuß gewährte – nicht auf die Wange. Es war sehr schön.

    Am nächsten Tag führten wir ein langes konstruktives Gespräch mit Howard. Er war sehr stolz auf das neue Haus, das er am Eingang zum Tal der Könige gebaut hatte, und zeigte mir unzählige Bilder davon – es handelte sich um ein ansprechendes kleines Domizil mit einer kuppelförmigen Haupthalle. Das zeigte mir, daß er weiterhin im Gebiet von Theben zu arbeiten beabsichtigte, und auf meine diesbezügliche Frage gestand er, daß er und Carnarvon die Hoffnung nicht aufgaben, eines Tages den Firman für das Tal der Könige zu bekommen. Mr. David war längst nicht mehr so enthusiastisch wie früher; er hatte das Gefühl, daß das Tal nichts mehr hergab.
    »Das stimmt nicht«, warf Emerson ein.
    »Spielen Sie mit dem Gedanken an eine Rückkehr nach
    Theben?« fragte Howard.
    Emerson schüttelte den Kopf. »Nicht, solange Weigall dort Inspektor ist. Kann den Burschen nicht ausstehen.« »Mir gegenüber war er auch nicht besonders zuvorkommend«, erwiderte Howard. »Aber was soll man machen?«
    Da er keine Antwort parat hatte, verfiel Emerson in

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