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Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken

Titel: Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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mein Handgelenk. »Richte sie nicht auf dein Gesicht, Peabody, verflucht! Ramses, bist du verletzt?«
    »Nein.«
    »Warum bist du dann auf dem Pferd zusammengesunken?« fragte ich aufgebracht, während Emerson mir die Pistole abnahm.
    »Es schien mir ratsamer, eine kleinere Zielscheibe abzugeben.«
    »Du hast Blut auf deinem Hemd«, bemerkte Nefret. »Marmelade«, erwiderte Ramses. »Ich habe den Tee gemeinsam mit Sennia eingenommen.«
13. Kapitel
Meine Verletzungen waren kaum der Rede wert, doch das Mädchen bestand darauf, sie mit abgerissenen Stoffstreifen aus ihren durchsichtigen Gewändern zu verbinden …
    Mein Vorschlag, uns auf die Suche nach dem im Hinterhalt lauernden Attentäter zu begeben, wurde einhellig abgelehnt. Ramses behauptete, er könne nicht sagen, aus welcher Richtung die Schüsse gekommen seien; Nefret hielt ein solches Vorhaben für extrem riskant, und Lia wies darauf hin, daß die hereinbrechende Dunkelheit die Suche zum Scheitern verurteile. David erhielt keine Gelegenheit zu einer Äußerung, und Emersons wutschnaubende Kommentare weigere ich mich auf diesen Seiten wiederzugeben.
    Also packten wir alles zusammen und machten uns auf den Heimweg. Als wir unser Haus erreichten, regnete es bereits in Strömen. Der Regen klatschte in den Springbrunnen und bildete Pfützen auf den Bodenfliesen im Innenhof. Fatima hatte das herannahende Unwetter ebenfalls bemerkt und sämtliche Gartenmöbel und Sitzkissen abgedeckt.
    Sobald Emerson seine wertvollen Kisten mit den Knochen und Fragmenten in Sicherheit gebracht hatte, stürmte er durch den Innenhof in Richtung Vordertür. Da ich das vorausgesehen hatte, trat ich ihm in den Weg, als er zu den Arkaden schreiten wollte, wo der Portier sich zum Schutz vor dem Regen auf eine der Bänke gesetzt hatte.
    »Wohin willst du eigentlich?« wollte ich wissen. »Du bist ja völlig durchnäßt. Zieh dich sofort um.«
    »Warum? Ich werde doch sofort wieder naß«, erwiderte Emerson.
    Die Tür zur Straße sprang auf, und Ramses und David, die die Pferde in die Stallungen gebracht hatten, traten heraus. »Was ist denn?« fragte David.
    Diese Frage konnte ich ihm keineswegs übelnehmen; meine und Emersons Haltung wirkte wohl etwas aggressiv. »Ich versuche, ihn daran zu hindern, daß er Mr. Reynolds’ Haus stürmt und ihn des versuchten Mordes bezichtigt«, erklärte ich, während ich den Hemdsärmel meines aufgebrachten Gatten fester umklammerte. »Genau das hattest du doch vor, nicht wahr, Emerson?«
    »Ich möchte dort sein, bevor er die Zeit findet, das Beweismaterial verschwinden zu lassen«, schnaubte Emerson. »Aus dem Weg, Peabody.«
    »Dafür ist es bereits zu spät«, wandte Ramses ein. »Vorausgesetzt, daß er Beweise verschwinden lassen mußte.«
    »Ganz recht«, bekräftigte ich. »Wir sollten uns in einer ruhigen, vernünftigen Diskussion auseinandersetzen und nicht zu überstürzten Handlungen greifen. Geht jetzt alle und zieht euch um, und dann treffen wir uns im Salon zu einem Kriegsrat!«
    Da ich Emerson zunächst noch überzeugen mußte, bevor ich mich um meine eigenen Belange kümmern konnte, gesellte ich mich als letzte zu der Gruppe. Der Salon wirkte recht behaglich mit seiner angenehmen Beleuchtung und dem sanften Plätschern des Regens vor den Fenstern. Nefret hatte Lia frische Sachen ausgeliehen, und David trug eine von Ramses’ Galabijas, und Geoffrey …
    Ihn hatte ich völlig vergessen! Aufgrund meiner Schuldgefühle begrüßte ich ihn herzlicher als eigentlich erforderlich. Auf meine Frage hin erklärte er, daß er am Nachmittag zum Haus zurückgekehrt sei, um einige Minuten auszuruhen, dann aber fest eingeschlafen sei. An diesem Punkt unterbrach er seine Schilderung wegen eines heftigen Hustenanfalls.
    »Der Husten hat sich verschlimmert«, bemerkte ich. »Du solltest mich – äh – Nefret besser –«
    »Vielleicht hat er mehr Vertrauen zu dir «, meinte Nefret stirnrunzelnd und lächelte dann über meinen Faux-pas. »Er weigert sich, einen Arzt zu konsultieren beziehungsweise mir zu gestatten, ihn zu untersuchen.«
    »Es hat lediglich mit dem Staub zu tun«, protestierte Geoffrey.
    »Trink einen Whiskey-Soda«, riet Emerson. Er hat wenig Verständnis für Krankheiten, weder für seine eigenen noch für die anderer. »Und dann können wir zum Geschäftlichen übergehen. Hat dir Nefret von der neuesten Torheit deines Freundes Reynolds berichtet?«
    »Ja, Sir«, erwiderte Geoffrey leise. »Und ich glaubte, er wäre auf dem Weg der

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