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Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken

Titel: Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Motiv noch immer unbekannt.«
    »Das alles muß dazu dienen, uns vom Ausgrabungsgebiet fernzuhalten«, murmelte David. »Der heutige Anschlag auf Ramses resultiert bestimmt nicht aus unseren verdeckten Ermittlungen im Drogengeschäft. Sie können unter gar keinen Umständen wissen, wer wir wirklich sind.«
    »Vielleicht von einem Informanten aus den Reihen der Polizei?« warf ich ein.
    Ramses schüttelte den Kopf. »Russell ist der einzige, der unsere Identität kennt. Und er ist ein viel zu kompetenter Polizist, als daß er diese Information preisgäbe. Der heutige Zwischenfall ähnelte den früheren Vorfällen, und das läßt auf das von Mr. Vandergelt angedeutete Motiv schließen.«
    »Ja, aber was zum –« Emerson unterbrach sich. »Hölle und Verdammnis!«
    »Ganz meine Meinung«, pflichtete ihm Ramses bei. »Diese Heimlichtuerei ist zum Haareraufen, nicht wahr? Trotzdem denke ich, daß unser Freund zunehmend nervöser wird. Wir bedrängen ihn von allen Seiten, und das darf auch nicht aufhören. Brauchst du mich morgen wieder bei deinen Grabungsarbeiten, Vater? Unter den gegebenen Umständen halte ich es für sinnvoller, wenn wir mit vereinten Kräften agieren.«
    »Mr. Reisner wird das gar nicht gefallen«, bemerkte ich. »Insbesondere, da Geoffrey zu verstehen gegeben hat, daß er bei uns bleiben will.«
    »Dann wird er sich damit abfinden müssen«, erwiderte Emerson.
Aus Manuskript H
    Die sich entfernenden Schritte mußten so leichtfüßig wie die eines Kindes gewesen sein; Ramses erwachte erst aufgrund des leisen Zuschnappens des Riegels, und sein schlaftrunkener Verstand reagierte nur langsam. Es dauerte mehrere Sekunden, bis er begriff, daß er auf dem Sofa im väterlichen Arbeitszimmer lag. Er lächelte schläfrig, als er sich wieder erinnerte. Emerson hatte die anderen ins Exkavationsgebiet befohlen, während er sich ausruhen sollte. Er mußte lange und fest geschlafen haben. Draußen schien die Nachmittagssonne.
    Er stand auf, streckte sich gähnend und verließ den Raum. Im Innenhof traf er auf Sennia, die von Basima beaufsichtigt wurde; das Kind lief geschäftig mit einem kleinen Eimer zum Springbrunnen und goß dann die Blumen, den Boden und Horus. Als sie Ramses bemerkte, ließ sie das Eimerchen fallen und rannte freudestrahlend auf ihn zu.
    »Sie ist klatschnaß«, warnte ihn Basima.
    »Das sehe ich. Ist schon in Ordnung, Basima«, fügte er lachend hinzu, als ihn zwei nasse Arme umschlangen und Sennias feuchtes Kleid seinen Hemdstoff durchnäßte. »Ich muß mich ohnehin umziehen.«
    »Aber erst nach dem Essen«, sagte Fatima, die unter den Arkaden hervortrat. »Der Vater der Flüche meinte, du würdest arbeiten und dürftest nicht gestört werden, aber hin und wieder muß man auch eine Stärkung zu sich nehmen. Ich hole Suppe, kalten Lammbraten, Salat, Brot und –«
    »Nein, mach dir keine Umstände. Sennia und ich werden die Teezeit vorziehen. Würde dir das gefallen, kleine Taube?«
    »Mit Marmelade«, jauchzte Sennia.
    Sie lernte die englische Sprache rasch, obwohl ihr Geplapper immer noch eine seltsame Mischung aus beiden Sprachen war. Während sie auf seinen Knien schaukelte, erklärte sie ihm, daß die Blumen viel Wasser benötigten und daß sie mit ihrer Hilfe noch schöner würden.
    »Meinst du, daß Horus schön wird, wenn er begossen wird?« fragte Ramses. Der Kater warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
    Während er mit der Kleinen scherzte, beschäftigte sich sein Unterbewußtsein erneut mit dem Geräusch, das ihn geweckt hatte. Um wen konnte es sich gehandelt haben, wenn Fatima nicht ins Zimmer gekommen war, um ihn nach seinen Wünsehen zu fragen? Oder hatte er sich das leise Geräusch lediglich eingebildet?
    Als Fatima mit Tee, Gebäck und Milch für Sennia zurückkehrte, bemerkte er beiläufig: »Vermutlich sind die anderen noch im Ausgrabungsgebiet.«
    »Alle außer Effendi Geoffrey. Er fühlte sich nicht wohl und wollte sich in seinem Zimmer ausruhen. Ich hoffe, er ist nicht ernstlich erkrankt. Er ist kein besonders kräftiger Mann.«
    »Er ist zäher, als es scheint«, erwiderte Ramses. »Nein, kleine Taube, Katzen mögen keine Marmelade. Und iß nicht von demselben Löffel, mit dem du Horus gefüttert hast.«
    Sie war eine Freude und gleichzeitig eine willkommene Ablenkung, dieses unschuldige und doch für seine Misere verantwortliche Geschöpf, und es gelang ihr wie kaum jemandem, ihn sein Unglück vorübergehend vergessen zu lassen.
    Nachdem Sennia zum Baden und Umziehen

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