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Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken

Titel: Amelia Peabody 11: Der Fluch des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Verflucht, wir brauchen mehr Platz.«
    »Du sprichst mir aus der Seele, Emerson. Vermutlich erwartest du jetzt, daß ich ein Haus finde und mich um alles kümmere – um die Renovierung, Möbel, Personal –«
    »Wer hat hier von einem Haus gesprochen?« wollte Emerson wissen. »Wir müßten lediglich ein paar Tische und Stühle entfernen –«
    »Vielleicht auch die Betten? Vermutlich könnten wir auch auf dem Boden sitzen oder schlafen. Emerson, dieses Thema haben wir bereits Dutzende Male diskutiert. Du weißt, daß wir Lia und David versprochen haben, ihnen die Amelia während ihres Aufenthalts zu überlassen; Jungverheiratete Paare erwarten sicherlich eine gewisse Privatsphäre. Du weigerst dich nur, weil du es nicht einsiehst, einige Stunden deiner kostbaren Exkavationszeit in dieses, für uns alle sinnvolle Projekt zu investieren. Und außerdem –«
    »Setz dich und trink einen Whiskey, Mutter«, warf Ramses ein.
    »Wo soll ich mich denn noch hinsetzen? Danke, nein, Nefret, ich möchte mich nicht mit Horus anlegen, er scheint mir heute abend besonders übellaunig.«
    Horus fletschte die Zähne. Ramses befreite den bequemsten Polstersessel von einem Bücherstapel und legte diese auf den Boden. »Hier, Mutter. Ich hole dir einen Whiskey und deine Post.«
    Wie üblich übte das göttliche Getränk eine besänftigende Wirkung aus. Ich nahm den Stapel Umschläge entgegen und sagte: »Ist das alles für mich? Vermutlich hast du deine Post bereits gelesen. Stand irgend etwas Interessantes darin?«
    »Nein.« Ramses schüttelte den Kopf.
    Da ich mit dieser Antwort gerechnet hatte, wandte ich mich meinen eigenen Mitteilungen zu. Einen dicken Brief von Evelyn legte ich beiseite, um ihn in einer meiner Mußestunden zu lesen. Die anderen waren Willkommensgrüße. Es erfüllte mich mit Freude, die vertrauten Namen zu lesen, liebe Freunde wie Katherine und Cyrus, Howard Carter, Mr. und Mrs. Quibell und andere bald wiedersehen zu dürfen. Eine Mitteilung entstammte unerwarteter Herkunft; als ich sie las, entfuhr mir ein kurzer Aufschrei der Überraschung.
    »Stellt euch vor! Miss Reynolds schickt eine Einladung zum Mittagessen. Du erinnerst dich doch noch an sie und ihren Bruder, Emerson; wir lernten sie im letzten Jahr kennen.«
    »Ich erinnere mich zwar, sehe aber keinen Grund, warum wir diese Bekanntschaft vertiefen sollten«, brummte Emerson. »Verflucht, wir haben auch so schon genug Freunde. Sie stören einen nur bei der Arbeit.«
    »Aber doch nicht unsere Fachkollegen, Emerson. Mr. Reisner lobte den jungen Mr. Reynolds in den höchsten Tönen, und seine Schwester ist für eine Amerikanerin ganz reizend. Sie schreibt, sie habe erfahren, daß wir ein geeignetes Domizil suchen –«
    »Und von wem hat sie das erfahren?« knurrte Emerson.
    »Von mir nicht, Emerson, das versichere ich dir.«
    Nefret räusperte sich. »Ich erzählte euch doch, daß Ramses und ich die beiden in London getroffen haben. Vielleicht habe ich im Verlauf des Gesprächs etwas Derartiges erwähnt.«
    »Aha, verstehe. Das würde die Sache erklären. Seid ihr denn so gut befreundet, Nefret?«
    »Nein«, erwiderte Nefret. Kurz darauffuhr sie fort: »Maudes freundliche Geste hat auch nichts mit ihrem Interesse an meiner Person zu tun.«
    »Was? Oh! Ramses, hast du ihr etwa –«
    »Ja, Mutter«, entgegnete mein Sohn in dem überaus blasierten Tonfall, mit dem er mich gelegentlich zu verärgern versucht. »Ich hielt ihre Hand, blickte ihr tief in die Augen und murmelte ihr leidenschaftliche Liebesschwüre ins Ohr, als ihr Bruder gerade nicht zuhörte. Sie war Wachs in meinen Händen. Später lockte ich sie weg und verlangte von ihr, ein Haus für uns zu suchen.«
    »Ramses!« kreischte ich.
    Nefret schüttelte den Kopf. »Also wirklich, Ramses, es macht keinen Spaß mehr, dich zu foppen.«
    »Hattest du das damit beabsichtigt?« bohrte mein Sohn.
    »Genug«, sagte ich streng. »Ihr seid zu alt, um euch über die junge Dame lustig zu machen. Ich werde ihre Einladung annehmen und erwarte von euch, daß ihr euch anständig benehmt.«
    »Zum Teufel mit dir, Amelia«, brüllte mein Gatte. »Ich bin doch nicht nach Ägypten gekommen, um mit irgendwelchen jungen Damen zu speisen. Ich bin hier zum Arbeiten, und genau das habe ich auch vor. Gleich morgen früh werde ich damit beginnen. Selbstverständlich erwarte ich, daß du und die Kinder mich begleiten.«
    »Dich begleiten? Wohin? Du hast es bislang nicht für notwendig gehalten, uns über unser diesjähriges

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