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Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra

Titel: Amelia Peabody 12: Der Donner des Ra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Gruppe ist zerschlagen und festgenommen worden.«
    »Solange Wardani in Freiheit ist, können sie eine ganze Menge Schaden anrichten.« Russell beugte sich vor. »Er ist ihr Führer, intelligent, charismatisch und fanatisch; er hat bereits neue Stellvertreter um sich versammelt, die die früheren, von uns verhafteten ersetzen. Wie Sie wissen, hat der Sultan den Ungläubigen den Heiligen Krieg erklärt. Die meisten Fellachen sind faul oder feige. Wenn Wardani allerdings die Studenten und Intellektuellen aufwiegeln kann, befinden wir uns hier in Kairo vielleicht in einem Guerillakrieg, während die Türken den Suezkanal angreifen. Wardani ist die Schlüsselfigur. Ohne ihn ist die Bewegung zum Scheitern verurteilt. Ich will ihn haben. Und ich denke, Sie können mir helfen, ihn zu stellen.«
    Schweigend hatte Emerson seine Suppe gelöffelt. »Hervorragend«, meinte er. »Das Shepheard’s macht eine ausgezeichnete Potage à la duchesse .«
    »Wollen Sie mich verärgern?«, fragte Russell.
    »Aber nein«, erwiderte Emerson. »Aber ich werde Sie auch nicht dabei unterstützen, Wardani aufzuspüren.«
    Russell war nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen. Nachdenklich betrachtete er Emerson. »Sie sympathisieren mit seinen Zielen? Nun ja, das erstaunt mich nicht. Aber selbst Sie müssen einräumen, Professor, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist. Nach dem Krieg –«
    Emerson schnitt ihm das Wort ab. Mein Gatte lässt sich leicht aus der Ruhe bringen. Seine blauen Augen sprühten Blitze. »Soll das Ihr Kompromissvorschlag sein? Seid geduldig, seid brave Kinder, und wenn ihr euch gut benehmt, bis der Krieg gewonnen ist, werden wir euch die Freiheit geben? Und Sie erwarten von mir, dass ich dieses Angebot unterbreite, weil ich in diesem Land eine gewisse Reputation für meine Integrität besitze? Ich werde kein Versprechen geben, das ich nicht halten kann, Russell, und ich weiß genau, dass Sie und die derzeitige Regierung Ihres nicht einhalten würden.« Auf Grund seiner harschen Stellungnahme befriedigt und besänftigt, nahm er seine Gabel und rückte dem Fisch zu Leibe, den man ihm nach der Suppe servierte. »Außerdem weiß ich ohnehin nicht, wo er sich aufhält«, fügte er hinzu.
    »Aber Sie wissen es«, warf Nefret unwillkürlich ein. »Nicht wahr, Mr Russell? Deshalb haben Sie den Professor heute Abend eingeladen – Sie haben Wardanis Versteck aufgespürt und beabsichtigen, ihn heute Nacht einzukesseln, befürchten jedoch, dass er Ihnen wie bereits zuvor entwischen könnte, und deshalb wollen Sie … Was zum Teufel wollen Sie überhaupt von uns?«
    »Ich will gar nichts von Ihnen, Miss Forth.« Russell nahm sein Taschentuch und wischte sich die Schweißperlen von der Stirn. »Außer dass Sie hier bleiben und Ihr Essen genießen und sich aus der Sache raushalten!«
    »Sie kann nicht allein dinieren, das wäre nicht schicklich«, warf ich ein und leerte mein Glas in einem Zug. »Wollen wir umgehend aufbrechen?«
    Emerson, der mit gutem Appetit und tadellosen Manieren aß, hatte seinen Fisch fast verspeist. Er stopfte den letzten Bissen in den Mund und gab fragende Geräusche von sich.
    »Sprich nicht mit vollem Mund, Emerson. Ich bin keineswegs dafür, dass du Mr Russells widerwärtigen Vorschlag annimmst, dennoch sollte man eine Gelegenheit zu einem persönlichen Gespräch mit Mr Wardani nicht ungenutzt verstreichen lassen. Vielleicht können wir mit ihm verhandeln. Alles, was ein Blutvergießen verhindern könnte – einschließlich seines –, ist der Mühe wert.« Emerson schluckte. »Genau das wollte ich gerade sagen, Peabody.«
    Er erhob sich und schob seinen Stuhl zurück. Ich wischte einige Krümel von meinem Rock und stand auf. Russells Blick wirkte entrückt. In ruhigem, beiläufigem Tonfall bemerkte er: »Ich weiß nicht recht, wie ich die Kontrolle über diese Situation verlieren konnte. Um Himmels willen, Professor und Mrs Emerson, befehlen – überzeugen – bitten Sie Miss Forth, hier zu bleiben!«
    »Nefret ist die Einzige, die Mr Wardani persönlich kennen gelernt hat«, erklärte ich. »Und er ist vermutlich eher bereit, einer attraktiven jungen Dame Gehör zu schenken als uns. Nefret, du hast schon wieder deine Handschuhe fallen lassen.«
    Automatisch bückte sich Russell, kroch unter den Tisch und suchte Nefrets Handschuhe.
    »Lassen Sie uns sicherstellen, dass wir uns richtig verstehen, Russell«, bemerkte Emerson. »Ich erkläre mich bereit, Sie zu begleiten, damit ich mit Mr Wardani rede

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