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Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden

Titel: Amelia Peabody 13: Der Herr der Schweigenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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ausdenken, damit er zu uns kommt.«
    »Er wird jetzt vorsichtiger sein – falls er die Stadt nicht schon verlassen hat.«
    »Das glaube ich erst, wenn ich erfahre, dass jemand eine Pyramide oder den Tempel von Dendera geklaut hat«, knurrte Ramses. »Nein, er ist immer noch hier. Das Einzige, was wir machen können, ist, seine Komplizen aufzuspüren. Und an diesem Punkt fehlen uns Selim und Abdullah. Sie hatten und haben Verbindungen zu den meisten der kleinen Grabräuber von Gurneh. Ich werde sehen, was ein paar sorgfältig ausgewählte Beschwörungen für uns tun können.«
    »Also gehen wir nach Gurneh?«
    »Nicht heute. Erinnerst du dich, was Lansing uns von dem Grabräuber erzählt hat, den Kuentz auf frischer Tat ertappte? Kuentz hat mir die Stelle genannt. Ich dachte, wir könnten sie uns einmal genauer ansehen.« Er fuhr sich fahrig durch sein Haar und versetzte missmutig: »Wer weiß, vielleicht war der Bursche so gefällig, einen Fußabdruck oder ein Stück Papier mit Sethos’ Kryptogramm zu hinterlassen.«
    »Zunächst werden wir Jumana einsammeln müssen.«
    »Verflucht, das hatte ich vergessen.«
    Sie wartete bereits auf uns, als wir das Dock erreichten. Jamil war nirgends zu sehen. Als Ramses nach ihm fragte, zuckte seine Schwester die schmalen Schultern. »Im Kaffeehaus, wo sonst? Ich habe ihn gebeten mitzukommen, aber er wollte nicht. Soll ich noch einmal hingehen?«
    »Ich werde ihn holen«, entschied Ramses. Seine ausholenden Schritte und seine finstere Miene dokumentierten Nefret, dass der bedauernswerte Jamil reif für eine Gardinenpredigt war. Es war nicht ganz fair, denn sie hatten ihm nicht gesagt, wann sie zurückkehren würden, andererseits hätten sie Selim oder Daoud oder einen anderen ihrer Männer niemals suchen müssen. Nefret wandte sich zu dem Mädchen, das auf dem Rand des Docks saß. »Hast du etwas gegessen?«, erkundigte sie sich.
    »Ja. In der Schule.«
    Die knappe Antwort und die gesenkten Lider waren so untypisch für sie, dass Nefret fragte: »Ist irgendwas?«
    »Sie wollten mir kein Buch geben!« Aufgebracht hob sie den Kopf. »Ich wollte über die Frauen Gottes lesen. Ich hätte gut auf das Buch aufgepasst.«
    Nefret setzte sich und legte ihren Arm um Jumanas Schultern. »Ich habe Bücher, die du dir ausleihen kannst.«
    »Wirklich? Würdest du das tun? Ich werde sie in ein Tuch einwickeln und sehr, sehr gut auf sie aufpassen!«
    Das Gesicht des Kindes hellte sich auf. Eigentlich war sie kein Kind mehr; für die Ägypter war sie eine erwachsene Frau und reif für die Ehe, und mit diesem hübschen Gesicht hatte sie vermutlich schon Dutzende von Verehrern. Dennoch wäre es ein Verbrechen, eine solche Lernfreude und Intelligenz an eine traditionelle Ehe zu vergeuden. Das Mädchen verdiente eine Chance – und ich habe sie bislang kaum unterstützt, dachte Nefret schuldbewusst. Ihr Bücher zu leihen war das Mindeste, was sie tun konnte. Dieser jämmerliche Bleistiftstummel und das zerfledderte Notizbuch – warum hatte sie ihr nicht längst etwas Besseres gegeben?
    Als Ramses zurückkehrte, trottete Jamil hinter ihm her, er murmelte eine Entschuldigung und schien eher gekränkt als geläutert. Er brachte sie zur Dahabije, und Nefret bat sie zu warten, bis sie ein Päckchen für Jumana zusammengestellt hatte: den ersten Band von Emersons Klassiker Geschichte des Alten Ägypten, Bleistifte und Füllfedern und ein Tintenfässchen, dazu ein leeres Notizbuch. Nachdem sie diesen Schatz an ihre Brust gedrückt hatte, weigerte Jumana sich nicht länger, für diesen Tag entlassen zu werden. Sie bestiegen die Pferde, die sie in Ashrafs Obhut gelassen hatten, und ritten in Richtung der westlichen Anhöhen. Jumana verließ sie an dem Punkt, wo sich der Pfad teilte. Sie strahlte.
    »Zum ersten Mal habe ich sie sprachlos erlebt«, schmunzelte Ramses. »Das war eine nette Idee, mein Schatz.«
    »Ich habe es nicht als Nettigkeit gesehen.«
    »Das sagst du. Mein Gott, sie ist ein hübsches kleines Geschöpf. Wenn sie jemals einen Mann so anschaut …« »Wenn sie dich jemals so anschaut …«
    »Vermutlich denkt sie, ich wäre so alt wie Methusalem«, bemerkte Ramses trocken.
    »Vermutlich bist du nicht so alt wie der Mann, den Yusuf für sie auswählen wird. Kein junger Mann könnte den Brautpreis zahlen, den er verlangen wird. Das kann und will ich nicht zulassen, Ramses.«
    Er hinterfragte nicht, was sie plante, um es zu verhindern. Irgendwie würde es ihr gelingen. Sie wirkte fest

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