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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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anfangen.«
    Ramses musste geahnt haben, dass es hoffnungslos wäre, uns von einem weiteren Aufenthalt in Kairo zu überzeugen, dennoch versuchte er es.
    »Mutter, zu viele Leute wissen bereits von dieser vermeintlichen Geheimexpedition. Solltet ihr drei euch nach Gaza aufmachen, ist das ein aussichtsloses Unterfangen. Ihr seid viel zu auffällig, besonders Vater.«
    »Pah, wir tarnen uns doch«, brauste Emerson auf.
    Emerson liebt Tarnungen und darf dieser Neigung leider nur zu selten frönen; er wirkte hellauf begeistert, seine Lippen zu einem breiten Grinsen verzogen, seine blauen Augen strahlend, dass Ramses es nicht übers Herz brachte, noch irgendetwas einzuwenden. Stattdessen bedachte er mich mit einem kritischen Blick. »Du hast das alles eingefädelt, stimmt’s, Mutter? Nefret, warum hast du mir nichts gesagt?«
    »Sie wusste nichts davon«, warf ich rasch ein. »Ich konnte sie doch nicht zwingen, Geheimnisse vor dir zu haben, oder?«
    »Gütiger Himmel.« Ärger und verhaltene Belustigung spiegelten sich in seinen Zügen, wichen Zerknirschung. Er ging zu Nefret und nahm ihre Hände in seine. »Verzeih mir, Liebling.«
    »Deine Entschuldigung ist wie immer gerechtfertigt.« Sie lächelte zu ihm auf. »Ich nehme sie an. Mutter hat nur gesagt, sie hätte die Situation fest im Griff. Ich habe nicht nach Einzelheiten geforscht, sondern ihr vertraut, und ich vermute, du auch.«
    »Keine Sorge, mein Schatz«, sagte ich aufgeräumt. »Dein Vater und ich haben alles vorbereitet. Er hat einen guten alten Freund in Khan Yunus –«
    »Aber natürlich«, seufzte Ramses. »Mahmud ibn Rafid. Gibt es irgendeinen Ort im östlichen Mittelmeerraum, wo Vater keinen ›guten alten Freund‹ hat?«
    »Jedenfalls nicht viele.« Emerson paffte an seiner Pfeife. »Khan Yunus liegt nur zehn Meilen südlich von Gaza, und Mahmud hat dort eine Villa.« Er schmunzelte. »Als er mir erklärte ›Mein Haus ist auch dein Haus‹, hat er das vielleicht nicht wortwörtlich gemeint, trotzdem kann er nichts dagegen haben, wenn ich es als Angebot auffasse. Er amüsiert sich in Damaskus, von daher dürfte dem nichts im Wege stehen. Es ist ein recht komfortables Haus. Selbst deine Mutter wird begeistert sein.«
    Das bezweifelte ich doch sehr, gleichwohl hätte ich mich seinerzeit in einer Höhle oder einem Zelt häuslich eingerichtet, um in der Nähe zu sein, wenn Ramses seine heikle Mission ausführte. »Ganz bestimmt«, murmelte ich. »Emerson, ich nehme an, du hast die anderen zwischen uns abgesprochenen Vorkehrungen getroffen? Ich kann mir zwar nichts Grässlicheres vorstellen als einen langen Kamelritt, aber es scheint ja keine Alternative zu geben.«
    »Oh doch«, erwiderte Emerson. Selbstzufriedenheit ist gar kein Ausdruck für das, was sein Konterfei spiegelte. Er schlug sich an die Brust. »Dreimal darfst du raten, Peabody.«
    Mich überkam eine grässliche Vorahnung. »Oh nein, Emerson. Bitte. Sag jetzt nicht –«
    »Doch, mein Schatz. Ich habe ein neues Automobil gekauft.« Meine erschütterte Miene übergehend, wandte er sich an Ramses. »Ein hervorragendes Fahrzeug, mein Junge, eines dieser Ford-T-Modelle, wie sie auch das Militär fährt. Es hat –«
    »Wie ist es dir denn gelungen, eins – ähm – zu kaufen?«, erkundigte sich Ramses.
    »Na ja, du kennst doch meine Methoden.« Emerson grinste.
    »Du hast es gestohlen!«
    »Nein. Na ja. Nicht richtig. Es hat –«
    »Du kannst dieses Automobil gar nicht selber fahren, weißt du das?«, triumphierte ich. Diese nahe liegende Tatsache war mir eingefallen, nachdem ich meine anfängliche Bestürzung überwunden hatte. Meine Stimmung hob sich merklich. »Denk doch, wie grotesk du am Steuer aussehen würdest – mit Turban und Kaftan.«
    »Auch daran habe ich gedacht«, sagte Emerson leutselig. »Du hast gesagt, du würdest das Transportproblem mir überlassen.«
    »Hmmmm. Offen gestanden sehe ich nicht, wie wir die ganze Strecke zurücklegen können, ohne in Sanddünen stecken zu bleiben oder mit geplatzten Reifen; aber wenn alles gut geht –«
    »Das wird es nicht«, murrte Ramses.
    »Aber wenn doch, dann dürften wir kurz nach dir eintreffen. Vergiss nicht, Ramses; du musst uns Bericht erstatten, bevor du nach Gaza aufbrichst. Du weißt, wo wir uns aufhalten. Für deinen eigenen Seelenfrieden und zur Sicherheit müssen wir deine Pläne kennen. Habe ich dein Wort darauf?«
    »Ja.« Nach einem kurzen Zögern zuckte er die Schultern. »Ihr werdet der Straße folgen müssen,

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