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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Entschuldigung.« Ramses funkelte seinen Onkel an. Sethos hatte die Gabe, Menschen gegen sich aufzubringen.
    »Wenn du es nicht warst, wer war es dann?«
    »Ein Bursche namens Chetwode. Er ist der Neffe vom General. Sein Vorgesetzter heißt Cartright.«
    »Ach, diese Bande. Wie kamst du –«
    »Das ist jetzt unwichtig«, schaltete ich mich ein.
    »Wenn wir immerzu vom Thema abweichen, werden wir aus dieser Geschichte nie schlau.«
    »Ich beschloss, nach Khan Yunus zu kommen und euch zu warnen.«
    »Daran hättest du früher denken müssen«, blaffte Emerson.
    »Wie schon gesagt, ich hatte keine Ahnung von Sahins Plänen, bis er mich schließlich einweihte. Ich konnte gerade noch aus der Stadt flüchten, bevor seine Männer die Verfolgung aufnahmen; ich musste mich im Gebirge verstecken, bis sie die Suche aufgaben.« Er nahm eine Zigarette aus dem Etui, das Ramses ihm anbot, und zündete diese an. »Als ich Khan Yunus endlich erreichte, war die Hölle los. Die Armee war angerückt und mühte sich, den Aufstand niederzuwerfen, ohne die geringste Vorstellung zu haben, wer ihn angezettelt hatte und warum. Man hat in euer Domizil eingebrochen, und einige der Dorfbewohner haben in der allgemeinen Verwirrung alles mitgenommen, was ihnen in die Finger kam.«
    »Das Automobil!«, kreischte Selim, »haben sie es beschädigt?«
    »Mir bot sich nicht die Gelegenheit, es zu inspizieren«, sagte Sethos trocken. »Ich versuchte harmlos und unbeteiligt zu wirken, bis das Militär die Sache halbwegs unter Kontrolle gebracht hatte. Ihr seid nicht aufgetaucht, also konnte ich nur hoffen, dass Edwards Fluchtwarnung euch noch rechtzeitig erreicht hatte. Da war es schon nach Mitternacht. Teufel noch, ich hatte Mordsprobleme, aus der Stadt zu kommen, schließlich musste ich nicht nur einen Riesenbogen um Soldaten machen, die Aufständische suchten, sondern auch um Aufständische, die Sahins Leute hätten sein können. Alles war auf den Beinen – auf der Suche nach einer Bande Pferdediebe, wie ein Offizier, der mich aufgegriffen hatte, mir erklärte. Da ich kein Pferd hatte, ließ er mich laufen. Ihr seid wirklich unübertroffen im Heraufbeschwören von Problemen! Ich lief weiter und fand natürlich das verfallene Haus. Ihr wart dort gewesen – ihr hattet eine leere Keksdose zurückgelassen-, genau wie mehrere Pferde. Also bin ich hergekommen. Mir ist nichts anderes eingefallen, wo ihr sein könntet. Ich habe eine Weile gebraucht, da ich auf Schus ters Rappen unterwegs war.«
    Ich gewahrte das kaum merkliche Zittern seiner Hand, als er die Zigarette ausdrückte. Es war nicht der einzige Hinweis auf seine Erschöpfung; seine Stimme war flach und sein Gesicht angespannt.
    »Du legst dich besser hin«, schlug ich vor. »Wir werden unser Gespräch auf später vertagen.«
    »Dein Wunsch ist mir Befehl, Sitt Hakim.« Er erhob sich zögernd. »Schläft schon jemand in meinem Bett?«
    »Miss Sahin liegt in einem der Betten. Ich werde das andere für dich beziehen.«
    »Das ist nicht nötig.«
    »Verständlicherweise bist du solchen Luxus nicht gewöhnt. Ich mache es trotzdem. Komm mit.«
    Wie der werte Leser bereits ahnt, sann ich auf einen Plausch unter vier Augen. Selbst Emerson sah die Notwendigkeit ein, obwohl ihm dies wenig behagte. Er hatte seine Eifersucht auf seinen Bruder nie ganz abgelegt, so grundlos sie auch sein mochte – jedenfalls was mich betraf. »Ich hoffe, du bist damit einverstanden, wenn ich dir ein wenig Laudanum gebe«, sagte ich. »Sonst kannst du nicht schlafen, du bist zu übermüdet und übernervös.«
    »Hast du Bedenken, dass ich mich aus dem Haus stehlen könnte?« Er sah zu, wie ich ein Laken ausbreitete, und half mir, indem er die beiden anderen Enden festhielt. »Ich bin doch nicht lebensmüde. Wenn Edward gegen Abend noch nicht zurück ist, werde ich allerdings etwas unternehmen müssen, aber erst einmal brauche ich eine Mütze Schlaf.«
    Er hatte das Laken irgendwie festgestopft. Ich machte diese Seite des Betts neu. Unsere Blicke trafen sich, und er grinste unmerklich; wir reflektierten vermutlich beide, was für eine seltsam häusliche Szene dies war. »Ich brauche dein Laudanum nicht«, fuhr er fort, ein Fläschchen von einem der Regale nehmend.
    »Wie lange nimmst du das schon?«, wollte ich wissen, als er eine kleine weiße Tablette schluckte.
    »Wochen. Monate.« Er streckte sich auf dem Bett aus.
    »Es wirkt rasch, falls du also noch Fragen hast – was zweifellos der Fall ist –, leg los.«
    »Ich

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