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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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beschäftigt, um mich Ruhe finden zu lassen, Sir Edward«, informierte ich ihn. »Wir müssen wissen, wo wir stehen.
    Zunächst und am allerwichtigsten: Wo ist Sethos? Haben Sie ihn hier erwartet?«
    »Ich habe zumindest auf eine Nachricht von ihm gehofft. Für gewöhnlich findet er eine Möglichkeit, mir mitzuteilen, ob sich seine Pläne geändert haben. Als ich ihn gestern Morgen sah –«
    »Sie waren in Gaza? Gute Güte, Sie scheinen dort ein und aus zu gehen, ganz nach Lust und Laune.«
    Ob er sich unter anderen Umständen erklärt hätte, vermag ich nicht zu sagen. Vielleicht war es die Erschöpfung, die seine Zunge löste.
    »Für einen Einzelnen sind die Befestigungen wie ein Sieb, er muss die Schlupflöcher nur kennen. Ich – und unsere anderen Kuriere – sind Teil der faszinierten Menschenmenge, die sich um den heiligen Mann geschart hat.«
    »Dann kann er Ihnen Nachrichten zustecken und Sie ihm«, kombinierte ich.
    »In etwa«, meinte Sir Edward ausweichend. »Ich wusste um seinen Plan, dass er Sahins Tochter fortschaffen wollte. Ich hätte ihm das ausgeredet oder ihn wenigstens zu überzeugen versucht, nicht nach Gaza zurückzukehren. Sahin musste ihn schließlich verdächtigen, um ihn dann noch intensiver zu bewachen. Ich denke, dass ist letztlich auch passiert.«
    »Können Sie nicht jemanden hinschicken, um dies zu eruieren?«, erkundigte ich mich.
    Emerson räusperte sich. »Meine Papiere –«
    »Nein«, sagten Ramses und ich in einem Atemzug. »Welche Papiere?« Sir Edward musterte ihn verblüfft. Stolz brachte Emerson ebendiese zum Vorschein. Die Goldapplikationen glänzten beeindruckend im Licht der Morgensonne.
    »Ich kann kein Türkisch«, sagte Sir Edward beiläufig. »Aber Ramses.« Emersons Pfeife war ausgegangen. Er zündete ein Streichholz an. »Er sagt, sie sind völlig in Ordnung.«
    »Ja, sicher, aber Sie können doch nicht – Sie können doch nicht einfach zu den Schützengräben marschieren und –«
    »Nein, es bedarf einiger Vorbereitung«, räumte Emerson ein.
    »Da hast du Recht«, seufzte ich. Im Geiste konnte ich mir seine Planung schon lebhaft vorstellen. Kamele, Diener, goldbetresste Roben und ein gewaltiger Krummsäbel … Er würde es in vollen Zügen genießen, und jeder Widerspruch wäre zwecklos.
    »Bewundernswert«, murmelte Sir Edward. Er klang eher entsetzt als angetan. »Sir, räumen Sie mir die Gelegenheit ein, es zunächst über unsere normalen Kanäle zu versuchen.«
    »Hervorragende Idee«, sagte ich, bevor Emerson etwas einwenden konnte. »Sir Edward, ich bin neugierig zu er fahren –«
    »Verzeihen Sie, Mrs Emerson, aber können wir das Verhör nicht um einige Stunden verschieben?« Sir Edward rieb sich die Augen. »Ich brauche ein bisschen Schlaf – im Gegensatz zu Ihnen, wie mir scheint – und ich muss mich auch noch um gewisse Haushaltsangelegenheiten kümmern.«
    »Aber gewiss doch. Sagen Sie mir nur, wo Sie die frischen Laken aufheben.«
    Das gab dem bedauernswerten Sir Edward den Rest.
    »Ich – oh Gott. Ich weiß gar nicht, ob es hier welche gibt, Mrs Emerson.«
    »Und wenn es welche gäbe, wo wären sie dann?
    Kommen Sie«, sagte ich aufmunternd, »wir schauen uns kurz um. Es dauert nicht lange.«
    Die anderen erklärten, dass sie sich auf den Sitzmöbeln ausruhen wollten, und Sir Edward und ich machten uns auf die Suche, was er eindeutig für ein aussichtsloses Unterfangen hielt. Schließlich fanden wir einen Schrank voller Leinentücher. Ich nahm einen Stapel heraus. Sir Edward, jeder Zoll ein Gentleman, trug diesen für mich. Das war mir nur recht, obschon er Schwierigkeiten hatte, ihn festzuhalten.
    »Tut mir aufrichtig Leid für Sie«, sagte ich, seinen Arm kurz berührend. »Es ist in Frankreich passiert, nehme ich an?«
    »Ypres«, erwiderte er schroff, meinem Blick ausweichend. Mitleid würde er ablehnen; er hatte sich geopfert, und das musste ich akzeptieren.
    »Es muss schrecklich gewesen sein. Es tut mir so Leid.«
    »Was, weibliches Mitgefühl von Ihnen, Mrs Emerson?
    Das passt doch gar nicht zu Ihnen, oder?«
    »Es ist aufrichtig gemeint.«
    »Ich weiß.« Seine starre Miene entspannte. »Mir tut es auch Leid, dass ich Sie so angefahren habe. Wissen Sie, es ist halb so schlimm. Ich konnte aus der Armee ausscheiden, was nur gut war. Irgendwie war ich ziemlich demotiviert.«
    »Gibt es denn dafür keine Prothese?«
    »Oh doch. Ich habe sogar eine recht gute. Sie erweitert mein Tarnungsrepertoire erheblich. Ich überlege bereits, ob ich

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