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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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psychologischen Kriterien überein –, gleichwohl wusste sie keine geeignete Therapie. Ich machte mir meine eigenen Gedanken zu diesem Problem. Wenn meine Methoden versagen sollten, so konnten sie zumindest keinen Schaden anrichten.
    Jumana aß sehr wenig zum Frühstück, indes hatte ich die Speisekammer vor dem Zubettgehen und nach dem Aufstehen inspiziert, und es überraschte mich nicht, dass über Nacht ein halber Laib Brot und eine Hühnerbrust verschwunden waren. Kein Wunder, dass Fatima nichts gemerkt hatte. Die Speisekammer war allen zugänglich, und Sennia hatte einen Appetit, der so gar nicht zu diesem winzigen Persönchen passen wollte.
    Cyrus und Bertie hatten nach uns Ausschau gehalten; sie stießen am Ende des Weges zu uns, der zum Schloss führte. Es war ein strahlend schöner Morgen mit einem wolkenlosen Himmel.
    »Wie gut Sie ausschauen, Bertie«, sagte ich. »Der Fuß ist völlig verheilt?«
    »Ja, Madam, danke, Madam. Ich brauche sicher nicht zu fragen, wie es um Ihre Gesundheit bestellt ist, Sie sind wie stets das blühende Leben. Wir haben erfahren, dass Ramses –«
    »Die Berichte waren übertrieben«, grinste Ramses. »Wie du siehst.«
    »Und Ihr Arm, Professor?«, erkundigte sich Bertie.
    »Ist verflucht lästig«, maulte mein Gatte. »Können wir jetzt weiter? Ich möchte diese kleine Aufgabe hinter mich bringen, damit ich mit meiner eigentlichen Arbeit anfangen kann.«
    Bertie bekam keine Gelegenheit, mit der Person zu plaudern, die ihn am meisten interessierte. Jumana hatte weder mit ihm noch mit Cyrus gesprochen. Sie saß zusammengesunken im Sattel, mit gesenktem Kopf, ihr hübscher Mund verkniffen. Vermutlich hatte sie noch den Geschmack der Medizin auf der Zunge, die ich ihr aufgenötigt hatte.
    Wir ließen die Pferde bei den Eselverleihern und gingen zu Fuß weiter, über uns seit langem vertraute Pfade. Ich sollte vielleicht erklärend hinzufügen, dass es sich bei dem Tal der Könige nicht nur um ein lang gestrecktes Tal handelt. Von oben ähnelt es einem geäderten Eichen- oder Ahornblatt, mit Seitenwadis, die nach links und rechts abzweigen. Das Grab der Hatschepsut befand sich am Ende einer solchen Gabelung. Wir hatten früher in diesem Gebiet gearbeitet und kannten es sehr gut.
    Die Touristen hatten das Tal in aller Frühe besucht, um die Mittagshitze zu meiden. Wir waren nicht so zeitig, wie Emerson es sich gewünscht hätte, aber das war teilweise seine eigene Schuld; er hatte nämlich eine Weile mit der Großen Katze des Re gespielt, die mit Ramses und Nefret zum Frühstück gekommen war. Sie war recht dick geworden, durch Überfütterung (von Sennia – sie beteuerte, ihr Kunststücke beigebracht zu haben, was ich mir nicht vorstellen konnte). Sennia hatte sie auch jeden Tag gestriegelt, sodass ihr Fell lang und seidig war. Emerson amüsierte sich köstlich über ihre Späßchen. Als sie sich auf das Stückchen Huhn stürzte, dass er vor ihrer Nase baumeln ließ, erinnerte sie an ein flauschiges Wollknäuel. (Der missmutige Blick, mit dem Horus diese entwürdigende Vorstellung verfolgte, war nicht minder amüsant.) Gleichwohl, als wir das Haus verließen, weigerte sie sich, auf Emersons Schulter mitzukommen, und sprang stattdessen auf Ramses’.
    »Müssen wir sie mitnehmen?«, fragte er. »Du hast es mit der Pflege ein wenig übertrieben, Sennia. Überall habe ich ihre Haare.«
    »Seine«, korrigierte Sennia. »Ja, du musst ihn mitnehmen. Was, wenn dich eine Schlange angreift? Ich komme auch mit.«
    Das sorgte für weitere Verzögerung. Ich wollte nicht, dass sie sah – oder hörte –, wie Emerson sich die Albions vorknöpfte. Er neigte dazu, die Beherrschung zu verlieren und sich einer indiskutablen Ausdrucksweise zu bedienen. Wir versprachen ihr, später zum Haus zurückzukehren und sie nach Deir el-Medina mitzunehmen. In der Zwischenzeit lenkte sie sich ab, indem sie Fatima bei der Zusammenstellung eines wahrhaft erlesenen Picknickkorbes half.
    Über Ramses’ Schulter drapiert, ähnelte die Große Katze des Re einer eleganten Fellboa. Etliche Damen wollten ihn streicheln; einige Herren blieben stehen und schmunzelten. Unter Letztgenannten war auch Mr Lubancic, den ich auf Cyrus’ Soiree kennen gelernt hatte. »Immer noch hier?«, rief ich im Vorbeigehen.
    »Ja, Ma’am. Was in aller Welt –«
    »Ein anderes Mal.« Ich winkte. Emerson hatte sein Tempo nicht verlangsamt.
    Die Vorboten hektischer Betriebsamkeit ließen nicht lange auf sich warten; eine Staubwolke

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