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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Jumana.
    »Ja«, sagte ich nachdenklich.
    Wir sammelten Sennia und den Picknickkorb – und einen widerstrebenden, aber ergebenen Gargery – ein und machten uns auf den Weg nach Deir el-Medina, wo wir uns weitere Kritik anhören mussten, diesmal von Daoud. Selim hatte ihn und ein ausgewähltes Publikum mit einer überarbeiteten Version unserer letzten Abenteuer erfreut, und Daoud schäumte vor Zorn.
    Wir mussten uns entschuldigen, dass wir ihn zurückgelassen hatten, und versprechen, so etwas nie wieder zu tun.
    »Dann weiß Daoud also alles«, bemerkte Cyrus beiläufig, doch mit bitterer Miene. Auf Berties Gesicht spiegelte sich der gleiche, vorwurfsvolle Zug.
    »Sie haben es mir versprochen, Madam«, fing er an.
    »Mein lieber Junge, das dürfen Sie nicht persönlich nehmen. Wir planen Derartiges nicht, müssen Sie wissen; das meiste – nun ja, es passiert eben einfach so.«
    »Dies hier nicht«, wandte Cyrus ein. »Sie waren auf Kriegsgebiet, wenn ich Daoud richtig verstanden habe. Vertrauen Sie uns weniger als ihm?«
    »Das muss man fast annehmen«, murmelte Bertie.
    »Aber nein«, sagte ich aufrichtig. »Wir werden Ihnen heute Abend alles berichten, einverstanden?«
    »Und was genau willst du ihnen berichten?«, bohrte Emerson, nachdem er mich schließlich beiseite gezogen hatte.
    Bevor wir Kairo verließen, hatte ich Selim ein wenig auf den Zahn gefühlt. Ich wusste, dass Ramses ihm die Geschichte in Teilen erzählt hatte, und war mir ziemlich sicher, dass er sich den Rest selber zusammengereimt hatte. Er hatte Sir Edward Washington kennen gelernt; er wusste eine Menge über Sethos; er war mehrfach dabei gewesen, wenn wir Dinge diskutiert hatten, die ein intelligenter Mensch wie Selim zu kombinieren wusste. Also zog ich ihn ins Vertrauen und verschwieg ihm nichts. Wenn jemand dieses Vertrauen verdiente, dann er.
    »Ah«, sagte Selim, nicht im Mindesten erstaunt. »Als ich ihn rasiert sah, wusste ich, dass er ein Verwandter vom Vater der Flüche sein muss. Sie sind sich sehr ähnlich. Wir werden das gegenüber Dritten nicht erwähnen, nicht wahr, Sitt?«
    »Einmal abgesehen von Ramses und Nefret bist du der Einzige, der es weiß. Wir reden nicht darüber, auch nicht im Beisein von Effendi Vandergelt.«
    Er strahlte voll Stolz und Dankbarkeit. »Du kannst mir vertrauen, Sitt Hakim.«
    »Da bin ich ganz sicher. Aber jetzt müssen wir uns überlegen, was wir den anderen berichten sollen, auch Daoud.«
    In kurzen Zügen wiederholte ich dieses Gespräch für Emerson und setzte hinzu: »Du kannst sicher sein, dass Selim eine abenteuerliche Geschichte daraus gemacht hat, ohne irgendetwas Wesentliches preiszugeben. Wie dem auch sei, ich habe dieses verdammte geheimnisvolle Gehabe so satt. Je verschlossener und rätselhafter wir uns geben, umso argwöhnischer werden die anderen. Eine Teilwahrheit wird sie wesentlich besser ablenken als beharrliches Schweigen.«
    »Vielleicht hast du Recht«, räumte Emerson ein. »Ich überlasse es dir, mein Schatz. Was hast du mit meinen Feldaufzeichnungen gemacht?«
    Ich fand sein Notizbuch in einem Stapel Papier, den er mitgeschleppt hatte, und machte mich daran, meinen kleinen Sonnenschutz aufzustellen.
    »Ich muss sagen, er sieht ziemlich mickrig aus, verglichen mit der Luxusausführung der Albions«, bemerkte ich gegenüber Nefret, die mir half.
    Nefret kiekste. »Hast du schon jemals etwas Lächerlicheres gesehen als Mrs Albion in ihrem Armlehnstuhl, geschultert von zwei bedauernswerten Burschen? Gott stehe ihnen bei, sollte einer von ihnen stolpern und seine kostbare Fracht fallen lassen. Mr Albion würde ihn vermutlich enthaupten lassen.«
    »Was sagst du zu ihrer Überfreundlichkeit gegenüber Jumana? Dieser junge Mann denkt doch sicher nicht, dass er sie – äh – für sich gewinnen kann?«
    »Bestimmt nicht«, erwiderte Nefret. »Sie haben nur versucht, sich bei uns einzuschmeicheln, Mutter. Und hatten Erfolg. Ich bin wie Cyrus; ich hatte so gehofft, dass Vater ihnen gehörig den Marsch blasen und eine seiner berühmtberüchtigten Geisterbeschwörungen vornehmen würde.«
    »Ach, tatsächlich?« Emerson erschien auf der Bildfläche. »Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wieso diese Familie dem falschen Eindruck erliegt, dass ich gewalttätig und unbeherrscht sein soll. Hol die Kamera, Nefret; wir beginnen mit einem neuen Grabungsabschnitt.«
Aus Manuskript H
    Mit einer Hand seine Augen beschattend, fixierte Emerson die Anhöhe. Er trug, wie üblich, keine

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