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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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die offiziellen Bestimmungen für den Geheimdienst –«
    »Ich sehe mich nicht an ein Dokument gebunden, das ich nicht beeidet habe«, sagte seine Mutter, ihr Kinn noch energischer vorgeschoben als sonst. »Wir müssen Cyrus irgendwas sagen. Es wäre nicht fair, ihn weiterhin völlig im Dunkeln tappen zu lassen. Ramses … mein Lieber …«
    Sie legte ihre Hand auf seine Schulter. »Ich weiß, du möchtest lieber nicht über die Sache reden oder daran denken, aber wenn du dich überwinden könntest, noch ein Mal …
    Du hast mein Wort: Selims Geschichte wird mich nicht in Schwierigkeiten mit dem Kriegsministerium bringen!«
    »In Ordnung, Mutter. Meine Liebe«, versetzte er mit einem Lächeln, worauf eine leichte Röte in ihre Wangen stieg.
    Katherine Vandergelt hatte eine Weile gebraucht, bis sie die ägyptischen Freunde der Emersons akzeptierte. Sie hatte ihre Vorurteile ablegen oder diese zumindest überspielen müssen – seine Mutter hatte ihr keine Wahl gelassen! Nur ein Ignorant hätte Selim mit seinen hervorragenden Manieren und seiner natürlichen Würde unhöflich behandelt; Katherines Begrüßung war jedenfalls warm und herzlich. Um Jumana, deren bleiches, teilnahmsloses Gesicht sie offensichtlich schockierte, kümmerte sie sich besonders liebevoll und drängte ihr ständig irgendwelche Leckerbissen auf. Jumana, die nicht hatte mitkommen wollen und dazu genötigt worden war, schob die Speisen missgelaunt auf ihrem Teller hin und her. Cyrus’ Majordomo hatte sich selbst übertroffen.
    Nach dem Essen zogen sie sich zum Kaffee in den Salon zurück. Selim wusste, was auf der Tagesordnung stand. Bisher war er die Ruhe selbst gewesen; jetzt raufte er sich nervös den Bart. Lampenfieber? Oder Bedenken, dass er die Passagen auslassen könnte, die ihm die be rühmte Sitt Hakim aufgetragen hatte?
    »Also, Amelia, wir sind bereit«, sagte Cyrus, der es sich in einem Polstersessel bequem machte. »Darauf habe ich mich schon den ganzen Tag gefreut.«
    Sie lächelte geschmeichelt und nippte an ihrem Kaffee.
    »Selim wird berichten. Selim, fang an.«
    Alle Augen blickten zu Selim, was sein Unbehagen noch verstärkte. Wie er Ramses später gestand, hätte er sich lieber einer Horde Angreifer gestellt, bewaffnet bis an die Zähne, als diesen starrenden Blicken. Er räusperte sich. »Ich bin kein Geschichtenerzähler«, hub er mit einer Stimme an, die um einiges höher war als sein gewohnter Brummbass. »Anders als Daoud.«
    »Umso besser«, grinste Cyrus. »Wir kennen Daouds Talent zur – äh – Ausschmückung.«
    »Fang mit dem Automobil an«, schlug Emerson vor, als er merkte, dass Selim einen kleinen Motivationsschub benötigte. »Es war ein fantastisches Automobil, und du bist großartig gefahren.«
    Daraufhin beschrieb Selim die Vorzüge dieses Vehikels bis ins kleinste Detail und ließ sich lang und breit über die Gefahren der beschwerlichen Reise aus und über seine Fahrkünste. »Khan Yunus ist ein hässlicher Ort, anders als Luxor«, erklärte er. »Dort waren viele Soldaten. Das Haus, in dem wir gewohnt haben, gehört einem Freund vom Vater der Flüche; es war sehr schmutzig. Und dort begann das eigentliche Abenteuer!«
    »Das hat Zeit«, murmelte Cyrus. »Khan Yunus, soso?
    Was habt ihr denn dort gewollt?«
    Selim spähte zu Ramses’ Mutter, die ihm aufmunternd zunickte. Er hatte seine Unsicherheit überwunden und war in seinem Element – na wenn schon, dachte Ramses bei sich. Weder seine Mutter noch Daoud hatten ihm bislang jemals so eine wilde Geschichte aufgetischt. Man hatte sie nach Khan Yunus gebeten, um eine bildhübsche Jungfrau – die Tochter eines Beduinenscheichs, ein Freund und Verbündeter der Emersons – aus den Klauen des hinterhältigen alten Mannes zu befreien, der sie entführt hatte, weil er es auf ihren Reichtum und ihre Unschuld abgesehen hatte. Ramses hatte sich auf die Suche begeben und die Jungfrau unter Einsatz seines Lebens gerettet. Selim beschrieb einige der prekären Situationen, unter anderem auch ein gefährliches Duell mit orientalischen Krummsäbeln. Ramses bedeckte sein Gesicht mit seinen Händen.
    »Er mag es nicht, wenn man seinen Heldenmut hervorhebt«, erklärte Selim. »Aber damit war es längst nicht vorbei. Der heimtückische Alte schickte Männer, die sie zurückholen sollten, und wir mussten sie abwehren und im Dunkel der Nacht fliehen, den Feind im Nacken und die Stadt in Flammen! Vor den Augen der Australier haben wir ihre eigenen Pferde gestohlen! Aber ich

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