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Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin

Titel: Amelia Peabody 14: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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etwas ist mehr nach Mutters Geschmack.«
    »Das können wir nicht von ihr verlangen«, wandte Emerson ein. »Es ist gesetzwidrig.«
    Das Grinsen seines Vaters war ansteckend. Ramses fing an zu lachen. »Die Idee ist verführerisch, aber nicht sonderlich praktikabel. Selbst wenn wir illegale Kunstgegenstände fänden, könnten wir sie nicht beschlagnahmen oder beweisen, woher sie stammen. Jamil hat gegenüber den Albions vielleicht verlockende Andeutungen gemacht, trotzdem scheinen sie nicht mehr zu wissen als wir.« Die abwesende Miene seines Vaters zeigte ihm, dass er nicht deutlich genug geworden war. »Reine Theorie«, betonte er. »Logisch und plausibel, aber ohne konkrete Beweise. Wir können uns nicht einmal sicher sein, dass Jamil den Albions von der Hand der Gottheit erzählt hat.
    Vielleicht war es reiner Zufall, dass sie sich ausgerechnet diese Stätte ausgesucht haben.«
    »Nun, wir werden es bald herausfinden.«
    »Ah. Jene alternativen Gelände, die du ihnen vorge schlagen hast?«
    »Mmmmh.« Emerson zog an seiner Pfeife. »Keines davon wird mit einer Gottheit in Verbindung gebracht.
    Wenn die Albions einzig und allein an Exkavationen interessiert sind –«
    »Ramses!« Die Stimme seiner Mutter war von enormer Tragweite. Emerson zuckte schuldbewusst zusammen, Ramses schnellte herum. Sie war aufgestanden und winkte ihm mit irgendeinem Gegenstand. Es schien sich um ein größeres Tongebilde zu handeln – ein Ostrakon. Ramses winkte zurück. »Wir können ebenso gut die Mittagspause einlegen«, murmelte er. »Sennia hat mich schon zweimal daraufhingewiesen, dass sie fast verhungert.«
    »Wo ist sie?« Suchend maß Emerson das Gelände. »Vermutlich unter dem Sonnenschutz, bei der Bestandsaufnahme des Picknickkorbs, das würde auch erklären, wieso die Große Katze des Re uns schnöde verlassen hat. Ich muss ein ernstes Wort mit ihr reden, sie überfüttert die Katze, sie wird faul und träge.«
    »Er«, korrigierte Emerson.
    Sennia – und die Katze – waren dort, wo er sie vermutete. Die anderen kamen noch rechtzeitig hinzu, um einen Großteil des Hühnchens sicherzustellen. Ramses’ Gardinenpredigt war weniger heftig als von ihm geplant; die beleidigten Blicke aus zwei Augenpaaren, eines riesig und dunkel, das andere rund und malachitgrün, nahmen ihm jeden Wind aus den Segeln. Zerknirscht spendierte er der Katze ein Stück Huhn.
    Sennia hatte ebenfalls mehrere Tonscherben gesammelt, aber die von seiner Mutter war außergewöhnlich –
    größer als die meisten, der Text hervorragend erhalten. Er fand es rührend, wie sie strahlte, als er ihren Fund lobte. »War das in dem Geröll?«, erkundigte er sich, das Tä felchen behutsam an den Rändern haltend. »Erstaunlich, dass einer unserer Burschen so etwas Sperriges übersehen hat.«
    »Verflucht, Peabody«, blaffte Emerson durch einen Bissen Käse, »hast du etwa illegal gegraben?«
    »Wie kannst du so etwas von mir denken, Emerson?
    Ali hat es mir gebracht. Es ist ordnungsgemäß verzeichnet worden.«
    »Oh. Dann ist es in Ordnung.«
    »Was steht darauf?«, erkundigte sich Nefret, über Ramses’ Schulter gebeugt. Eine Locke streifte seine Wange. Er wickelte diese um seinen Finger und lächelte ihr zu.
    »Scheint sich um ein Gebet zu handeln – an Hathor, die Göttliche Mutter, Spenderin der Wohlgerüche.«
    »Du kannst es später übersetzen«, erklärte Emerson, seine Finger an seiner Hose wischend. »Ich möchte diese Sektion heute abschließen.«
    »Du hast doch hoffentlich nicht vergessen, dass wir heute Abend mit Cyrus speisen werden?«, erinnerte ihn seine Frau.
    Emerson stöhnte. Cyrus grinste. »Selim habe ich ebenfalls eingeladen«, sagte er bedeutungsschwanger. »Hmmm«, seufzte Ramses’ Mutter.
    »Hmph«, räusperte sich Emerson. »Bertie, Sie haben mir noch gar nicht erzählt, wie Sie vorankommen. Nicht dass mich das etwas anginge.«
    »Nun tu doch nicht so«, warf seine Frau ein. »Aber natürlich, Sir«, sagte Bertie höflich. »Ich denke, wir kommen gut voran. Die meisten bekannten Gräber habe ich inzwischen lokalisiert. Dies hier ist selbstverständlich eine Aufzeichnungskopie; ich bewahre das Original der Dokumentation zu Hause auf und ergänze es jeden Abend.«
    »Sehr gut.« Emerson klopfte ihm auf den Rücken.
    »Und jetzt – wieder an die Arbeit, was?«
    Erst im Laufe des Nachmittags gelang es Ramses, seine Mutter unter vier Augen zu sprechen.
    »Hast du allen Ernstes vor, Cyrus von Khan Yunus zu erzählen? Mutter, du kennst

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