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Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms

Titel: Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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öffnen.
    »Nichts von …?«, bohrte Emerson.
    »Nein. Im Großen und Ganzen das Übliche.«
    »Das Übliche?«, wiederholte Evelyn.
    Ich las ein paar laut vor, zur Erheiterung der Anwesenden. » Meine liebe Mrs. Emerson. Sie kennen mich noch nicht, aber mein Bruder ist der Schwiegersohn von Lady Worthington, und ich möchte gern Ihre Bekanntschaft machen. Wann wäre es Ihnen genehm, dass ich Sie aufsuche? «
    »Wer ist Lady Worthington?«, wollte Nefret wissen.
    »Keine Ahnung. Meine liebe Mrs. Emerson. Es wäre ein großes Privileg, wenn Ihr Gatte uns die Sehenswürdigkeiten von Luxor zeigen könnte. Wir logieren diese Woche im Winter Palace. «
    »Noch mehr Briefe von impertinenten Besuchern?«, erkundigte sich David. Er und Lia kamen mit den beiden Kindern und Sennia. Evvie rannte zu Davy und umarmte ihn stürmisch. Er erwiderte ihre Umarmung fröhlich schnatternd, worauf Charla beide finster musterte.
    »Dergleichen bekommen wir ständig«, sagte Sennia abfällig. »Lies noch ein paar vor, Tante Amelia, sie sind wirklich lustig.«
    »Hier habe ich ein ganz reizendes Beispiel«, sagte ich. » Wir sind zwei junge Amerikanerinnen und möchten Ihren Sohn kennen lernen. Mr. Weigall, den wir letzten Monat in London trafen, versicherte uns, dass er sehr erfahren und noch dazu nett sei. «
    »Das zahle ich Weigall heim«, knurrte Ramses.
    »Ich bezweifle, dass er so etwas gesagt hat«, erwiderte ich, ein weiteres Dutzend solcher Episteln in den Papierkorb stopfend.
    »Als Inspektor der Antikenverwaltung war er ein ziemlicher Paradiesvogel«, merkte Nefret an. »Ständig Prinz Dingsda hier und Lady Sowieso dort.«
    »Wir dürfen nicht ungerecht sein, Liebes. In seiner offiziellen Funktion musste Mr. Weigall höflich gegenüber einflussreichen Gästen sein. Genau wie einige unserer Kollegen, die von Mäzenen abhängig sind. Das sind wir zum Glück nicht, denn solche Menschen können einem wirklich zusetzen. In dieser Hinsicht ist Gargery recht nützlich; sobald Fremde auftauchen, schicken wir ihn in voller Butlermontur zur Tür. Wenn er dann hochnäsig auf sie herabschaut und verkündet: ›Der Professor und Mrs. Emerson sind nicht zu Hause‹, nehmen selbst die aufdringlichsten Amerikaner Reißaus.«
    »Wie soll Gargery denn auf jemanden herabschauen?«, kicherte Lia. »Er ist doch nur ein laufender Meter … Oh, hallo Gargery. Verzeihung, ich hab Sie nicht gesehen.«
    »Das scheint mir auch so, Miss Lia.« Gargery rächte sich, indem er sie Miss und nicht Madam nannte.
    »Gargery kann auf jeden herabschauen«, wandte ich ein. »Das ist keine Frage der Größe, sondern der Persönlichkeit.«
    »Danke, Madam«, sagte Gargery. »Soll ich das Tablett mit den Getränken bringen, Professor?«
    »Gute Idee.« Er setzte sich auf den Boden und winkte die Kinder zu sich. »Seht mal, was ich heute gefunden hab.«
    Er zeigte ihnen eine kleine Statue aus Kalkstein, schätzungsweise zwanzig Zentimeter hoch. Die handwerkliche Arbeit war ziemlich dilettantisch, doch das lächelnde Gesicht hatte einen naiven Charme. »Dies war ein Geschenk an die Königin Ahmose-Nefertari, von einem Burschen namens Ikhetaper«, erklärte Emerson, die Hieroglyphen entziffernd. »Ihr dürft sie anschauen, aber nicht anfassen. Es ist keine Puppe.«
    »Ich möchte mit dir und Mama und Papa buddeln gehen«, bettelte Evvie. »Wenn ich etwas finde, kann ich es dann behalten?«
    Charla warf ihr einen giftigen Blick zu, der Emerson nicht verborgen blieb. Er ging über ihre Bitte hinweg. »Ich sag euch was, Kinder«, meinte er fröhlich. »Wie wär’s, wenn ich euch allen zeige, wie man auf einem Esel reitet? Ich hab neulich schon zu eurer Großmama gesagt, wird höchste Zeit, dass ihr es lernt.«
    Das Angebot wurde begeistert angenommen. Ich bin nicht kleinlich. Ich erwähnte mit keinem Wort, dass es meine Idee gewesen war.
    Grundsätzlich war die Reitstunde ein Erfolg. Das heißt, für die Kinder. Die Esel waren weniger angetan, und einer der Erwachsenen benahm sich ziemlich sonderbar. Damit meine ich natürlich Emerson, der die Kinder von den kleinen Biestern riss, sobald diese schneller als Schritt gingen. Evvie fiel zweimal hinunter, Davy einmal – vermutlich aus Solidarität mit ihr. Am glücklichsten war Dolly, der im Hof seine Runden drehte, als hätte er nie etwas anderes getan. Als Emerson keuchend und staubbedeckt die Reitstunde für beendet erklärte, saß Dolly folgsam ab. Er kam zu mir und nahm meine Hand.
    »Das war sehr gut«, lobte ich. »Wir

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