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Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms

Titel: Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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rechtzeitig genug zurückgekehrt, um Daouds Schiff zu präparieren und sich auf ihren zweiten Auftritt vorzubereiten. Wir haben allen Grund zu der Annahme, dass sie noch hier ist.«
    »Das grenzt die Zahl der Verdächtigen natürlich ein«, sagte David nachdenklich. »Die meisten Touristen bleiben nur ein paar Tage, zudem wohnen wenige europäische Frauen dauerhaft in Luxor.«
    »Noch dazu jung und schön und – äh – durchtrieben«, sann ich laut. »Es kann keine aus dem uns bekannten Zirkel sein. Meine Freundinnen hätten mich bestimmt informiert, wenn eine Neue hinzugezogen wäre.«
    »Da hat sie Recht«, tönte Emerson. »Diese Frauen sind immer schnell bei der Hand mit dem neuesten Klatsch und Tratsch.«
    »Trotzdem sollten wir uns einmal umhören«, befand Sethos. Er hatte die Gelegenheit genutzt, seinen Teller zu leeren, worauf Fatima ihm sogleich nachlegte. »Nein, Amelia, du nicht; eine unverblümte Frage an deine Bekannten würde nur neugierig machen, und das müssen wir vermeiden. Ich werde mich in das süße Leben von Luxor stürzen. Ein neues Gesicht und ein belesener Intellektueller sind bei den Damen immer willkommen.«
    »An diesem Gesicht solltest du etwas tun, wenn du Erfolg haben willst«, konterte ich. »Der Bart …«
    »Mit dem Rasieren wollte ich noch warten.« Sethos rieb sich das Kinn. »Also hör mal, Amelia, sobald ich glatt rasiert und elegant gekleidet bin, fällst du vor Staunen in Ohnmacht.«
    »Pah«, blaffte Emerson. »Du wirst lediglich herausfinden, dass etliche Frauen in Luxor – ich nenne keine Namen, Peabody – es nur darauf abgesehen haben, ihre altjüngferlichen Töchter unter die Haube zu bringen. Die Frau, die du suchst, wird einen Riesenbogen um dich machen.«
    »Mag sein.« Sethos’ Grinsen schwand. »Man kennt mich als einen Freund von Mr. Cyrus Vandergelt, oder nicht?«
    »Kurzum«, sagte Ramses nach einer Pause, »du willst den Lockvogel spielen.«
    Maryam entfuhr ein spitzer Schrei, und ihr Vater lä chelte ihr beschwichtigend zu. »Keine Sorge, Maryam.
    Ich bezweifle doch sehr, dass sie den gleichen Trick ein zweites Mal anwenden würde. Und wenn schon, ich verspreche dir, ihr nicht in eine dunkle Gasse zu folgen.«
    Schulterzuckend maß er unsere betretenen Gesichter. »Es ist das Beste, was wir machen können.«
    »Es wäre schön, wenn wir die Angelegenheit alsbald klären könnten«, sagte ich. »Heiligabend steht vor der Tür. Und ich habe etwas dagegen, dass ein kriminelles Subjekt mir die Weihnachtsfeiertage durchkreuzt.«
    »Weihnachten!« Emerson fielen fast die Augen aus dem Kopf. »Schau mal, Peabody, ich habe mich nie über die unnützen Mühen beklagt, die du in dieses Fest investierst, das ja eigentlich heidnisch ist und aus irgendeinem unsinnigen Aberglauben resultiert …«
    »Wir dürfen die Kinder nicht enttäuschen«, unterbrach ihn Lia. »Ich muss gestehen, ich habe noch nicht genauer darüber nachgedacht.«
    »Aber ich«, entgegnete ich. »Allerdings bleiben uns noch ein paar Wochen.«
    »Da ist noch eine Sache.« David spähte zu seinem Schwiegervater. »Die Milner-Kommission trifft in Kürze in Ägypten ein, und die britische Haltung ist allgemein bekannt. Das Protektorat wird fortgesetzt. Saghlul Pascha hat überall verbreitet, dass die Kommission boykottiert werden muss. Das wird im ganzen Land zu Streiks und Demonstrationen führen.«
    »Woher weißt du das?«, forschte Lia.
    »Ich lese Zeitung«, sagte David leicht gereizt. »Ich hoffe, dass Sethos Recht behält, dennoch werde ich das Gefühl nicht los, dass Kairo die Explosion des Bahnhofs ernster nimmt als er.«
    »Es hat nichts mit uns zu tun.« Nachdenklich musterte Ramses seinen Freund. »Halt dich da raus, David. Du hast es uns versprochen.«
    »Wir werden ihn da raushalten«, sagte ich entschieden. »Gute Güte, haben wir nicht schon genug Probleme?«
    Fatima kam herein. »Draußen ist ein Patient für dich, Nur Misur. Kommst du?«
    »Aber natürlich.« Nefret erhob sich.
    »Und der Rest von uns geht wieder an die Arbeit«, erklärte ich. »Wer kommt mit mir ins Schloss?«
    »Ich nicht«, knurrte Emerson.
    »Das erwartet auch keiner, mein Schatz. Immer schön fröhlich bleiben; in ein, zwei Tagen ist die Sache erledigt, und dann können wir unsere Ermittlungen fortsetzen.«
    »Welche Ermittlungen?«, erkundigte sich mein Gatte. Er schob seinen Teller so schwungvoll beiseite, dass ein Glas umfiel. Wasser ergoss sich über das Tischtuch. »Verflucht«, brüllte Emerson. »Tut mir

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