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Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms

Titel: Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Sabotageakte.«
    »Hölle und Verdammnis.« Emerson nahm seine Pfeife heraus.
    »Streu nicht wieder Tabak auf deine Eier, Emerson«, ermahnte ich ihn.
    »Ich bin fertig«, sagte Emerson, Tabak auf seinen Frühstücksteller und die Umgebung krümelnd. »Vermutlich dürfen wir jetzt mit einem Truppenkontingent aus Kairo rechnen. Verfluchter Mist. David, es wäre vielleicht ratsam, wenn du eine Zeit lang – äh – untertauchen würdest.«
    David presste seine wohlgeformten Lippen zusammen. »Ich werde nicht weglaufen, Sir. Ich hatte damit nichts zu tun, und folglich können sie mir nichts beweisen.«
    »Das Militär braucht keinen Beweis«, knurrte Emerson.
    »Braucht es verdammt doch«, sagte Ramses heftig. »David ist englischer Bürger, und ein paar von den größten Nummern in der Regierung werden ihm die Stange halten.«
    »Einschließlich meiner Wenigkeit.« Sethos baute sich im Türrahmen auf. »Bin ich zu spät fürs Frühstück, Fatima?«
    »Kannst du nicht einmal einen Raum betreten ohne dieses theatralische Getue?«, forschte ich.
    »Alte Gewohnheit«, erklärte Sethos.
    »Zeig mir mal deine Hände.«
    Er streckte sie aus. »Sauber genug?«
    »Du hast ebenfalls bei der Bergung mitgeholfen.« Ich inspizierte die abgebrochenen Nägel, aufgeschürfte Fingerknöchel und aufgeplatzte Handflächen. »Komm in die Praxis, und ich werde …«
    »Natürlich habe ich mitgeholfen. Denkst du, ich stehe blöd rum, während Ramses den Helden spielt?«
    Ramses entfuhr ein Laut, der an das Schnauben seines Vaters erinnerte. »Wir waren beide große Helden«, beschwichtigte Sethos. »Reg dich bitte nicht auf, Amelia, ich habe eine halbe Flasche Whisky zum Desinfizieren gebraucht … und ein bisschen Wasser und Seife.« Er setzte sich neben Maryam, und Fatima legte hastig ein Gedeck für ihn auf.
    »Alles in Ordnung, Sir?« Maryam wandte ihm ihr hübsches, sorgenvolles Gesicht zu.
    »Klar doch. Warum regt ihr euch nur so auf? Es war ein einmaliger Vorfall, dessen Ursache derzeit noch unbekannt ist. Ich habe heute Morgen als Erstes nach Kairo telegrafiert. Sofern nicht mehr passiert, werden sie sich vermutlich damit zufrieden geben, die Ermittlungen mir und der Polizei zu überlassen.«
    »Das hoffe ich«, versetzte ich. »Offen gestanden kümmern mich Aufstände und Rebellen momentan wenig, zumal die Explosion in keinem Zusammenhang mit unseren anderen Problemen stehen kann.«
    »Problem«, korrigierte Sethos. »Das Ganze ist ein Fait accompli, und gestern Abend haben Ramses und ich … Oh, danke Fatima. Das sieht lecker aus. Gestern Abend haben wir eine Verbindung entdeckt. Hast du es ihnen erzählt, Ramses?«
    »Hatte noch keine Gelegenheit«, sagte Ramses knapp. »War ohnehin deine Entdeckung.«
    Ich will auf den Seiten dieses privaten Tagebuches einräumen, dass meine erste Reaktion auf Sethos’ Bericht Verärgerung war. Ich hätte selbst darauf kommen müssen. Ist nicht »cherchez la femme« ein beliebtes Motiv? Indes nicht für mich, und bei Strangulation als vermeintlicher Todesursache denkt man auch nicht automatisch an eine Frau.
    »Gut gemacht«, murmelte ich. »Allerdings – wenn ich das sagen darf – basieren einige Schlüsse auf Mutmaßungen. Ich meine … Verzeihung, Emerson? Habe ich nicht eben die Äußerung ›Jacke wie Hose‹ gehört?«
    »So was Triviales würde ich nie sagen, Peabody.«
    »Mmh. Wie ich schon andeutete, bringt uns das nicht viel weiter. Wir haben doch auf eine Bande geschlossen, oder?«
    »Aber jetzt wissen wir …« Ramses fing meinen Blick auf und biss sich auf die Lippe. »Wir dürfen logischerweise voraussetzen, dass die Hathor-Erscheinungen in das von uns skizzierte Raster passen. Eine Frau ist mit beteiligt.«
    »Eine junge, hübsche Frau«, murmelte Nefret.
    »Richtig«, versetzte Ramses und biss herzhaft in sein Würstchen.
    »Aber was war Sinn und Zweck dieser lächerlichen Erscheinungen?«, erregte ich mich. »Und wer zum Teufel ist sie?«
    »Jemand, der ständig in Luxor lebt, oder eine Touristin, die vor mehr als einem Monat in Luxor eingetroffen ist«, erwiderte Sethos.
    »Vor einem Monat?«, hakte ich nach.
    »Ich habe einen Zeitplan erstellt.« Sethos bedachte mich mit einem süffisanten Grinsen. Er wusste, dass ich das versäumt hatte, andernfalls hätte ich diesen erwähnt. »Martinelli ist vor über drei Wochen verschwunden. Lass ihr etwa eine Woche, um ihn kennen zu lernen. Wenn es ein und dieselbe Frau ist, ist sie zeitgleich mit euch nach Kairo gefahren und

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