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Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms

Titel: Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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Nachricht vom Wendemanöver der Amelia, und das ganze Dorf setzte sich in Bewegung, um mich so schnell wie möglich zu euch zu bringen. Und jetzt erzählt mir, was passiert ist, nachdem ich die Klinik verlassen hatte. Sind die … sind alle …«
    »Gütiger Himmel«, entfuhr es mir. »Ich hätte dich gleich beruhigen müssen. Die Kinder sind in Sicherheit – alle – und das Haus wird streng bewacht.«
    »So«, sagte Daoud, der aufmerksam, aber zunehmend nervös gelauscht hatte, »und jetzt müssen wir überlegen, wie wir den Vater der Flüche befreien.«
14. Kapitel
    Nachdem Ramses in Begleitung von Rais Hassan an Land gegangen war, überredete ich Nefret, eine Weile auszuruhen. Sie erklärte zwar, sie sei zu überdreht, um zu schlafen, doch sobald sie auf das Kissen sank, schloss sie die Augen. Ich betrachtete sie, die sorgenvollen Linien, jetzt entspannt im Schlaf, und war heilfroh um ihre Rettung. Sie hatte alles so leichthin berichtet, doch ich ahnte, was sie durchgemacht hatte. Ich durfte gar nicht daran denken, was Emerson durchlitt.
    Wir anderen unterhielten uns leise, um sie nicht zu wecken. Daoud hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Möglich, dass wir die Isis aufspürten, bevor sie den Dampfer kaperte, aber so lange Emerson ihre Geisel war, waren wir machtlos und würden einen Angriff nicht verhindern können.
    »Eher würde ich den gesamten vermaledeiten Schatz sausen lassen, als dass er zu Schaden kommt«, erklärte Cyrus.
    »Das ist sehr edelmütig von Ihnen, Cyrus, einmal abgesehen davon, dass der Schatz Ihnen nicht mehr gehört«, versetzte ich und bereute meine Unverblümtheit, als ich seine gekränkte Miene bemerkte. »Verzeihen Sie, Cyrus. Ich habe mich nicht richtig ausgedrückt. Was ich damit sagen will, ist, dass Lacau Ihre Ansicht vielleicht nicht teilt.«
    »Ich habe schon verstanden, Amelia.«
    »Wir dürfen nicht zulassen, dass sie den Dampfer übernehmen«, fuhr ich fort. »Und wir können die Isis erst angreifen, wenn Emerson befreit ist.«
    »Angreifen?«, wiederholte Bertie. »Womit denn, mit ein paar Gewehren, während sie vermutlich bis an die Zähne bewaffnet sind? Das behagt mir gar nicht, Mrs. Amelia. Cyrus hat Recht, sollen sie den unsäglichen Schatz doch behalten. Sie kommen ohnedies nicht weit damit. Wir werden sie schon noch zur Strecke bringen.«
    »Ich denke dabei nicht an den Schatz, sondern an das Schicksal der Schiffsmannschaft.«
    Bertie runzelte die Stirn. »Ach Gott. Sie würden diese Leute doch nicht einfach umbringen, oder?«
    »Davon bin ich überzeugt. Ich kenne Matilda; sie ist eine würdige Nachfolgerin ihrer Bandenchefin. Nach meinem Dafürhalten ist die junge Frau sogar noch gefährlicher. Überdies hat sie mentale Aussetzer.«
    »Dann wäre da noch meine liebe kleine Tochter«, knirschte Sethos. Er griff nach einer Zigarette, seine Hand ruhig. »Ein wirklich hübsches Trio.«
    Unangenehmes Schweigen folgte. Cyrus sah weg, und Bertie biss sich auf die Lippe. Ich hatte sein wachsendes Interesse an Maryam bemerkt. Es ist schmerzlich für einen jungen Mann, wenn er annehmen muss, dass eine junge Dame ihn nur ausnutzen will. Offen gestanden hielt ich das Mädchen eher für eine Mitläuferin, doch diese Einschätzung hätte ihren Vater wenig getröstet. Zweifellos trug sie eine gewisse Mitschuld, und ich hatte keine Vorstellung, was wir mit ihr anstellen sollten, falls wir sie letztlich aufgabelten.
    Augenblicklich war das indes meine geringste Sorge. »Wir müssen unbemerkt an Bord der Isis gelangen«, gab ich zu bedenken.
    »Genau.« Daoud nickte zustimmend.
    Die anderen enthielten sich eines Kommentars. »Gut gebrüllt, Amelia«, grummelte Sethos. »Und wie stellst du dir das vor?«
    »Ich habe da eine Idee …«
    Ramses kehrte erst kurz vor Mitternacht zurück. Er hatte im Telegrafenamt warten müssen, bis er Antwort auf seine dringenden Telegramme erhielt. (Wie er den Angestellten überzeugt hatte, Überstunden zu machen, verriet er uns nicht.) Lacau weilte noch in Luxor, hatte jedoch den Schatz komplett an Bord gebracht und wollte am Morgen abreisen.
    Das war nicht alles, was er und Rais Hassan bewerkstelligt hatten. Ramses hatte selber einige Ideen. Kuriere – Eselreiter, um genau zu sein – waren südlich von Kena und nördlich von Luxor ausgeschwärmt. Gegen Morgen würden Berichterstatter auf Posten sein und mit dem uns bereits vertrauten Signalsystem operieren. Man würde uns jede private Dahabije melden.
    »Du scheinst wirklich an alles gedacht zu

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