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Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms

Titel: Amelia Peabody 15: Der Herr des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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dem Motor kniete, tat so, als hörte er mich nicht; erst bei der dritten, durchdringenden Wiederholung seines Namens besann er sich eines Besseren. Er erhob sich, trat zu mir und hielt mir seine ölverschmierte Hand hin.
    »Komm und sieh es dir an, Schätzchen«, murmelte er. »Scheint alles vorhanden zu sein, aber das wissen wir erst, wenn es wieder zusammengebaut ist. Ramses, magst du mir vielleicht helfen? Du und Selim … und David … Wo ist er überhaupt? Ich hab jemanden zum Schloss geschickt, um ihn zu holen.«
    »Schätze, er wird gleich kommen.« Ramses musterte mich vielsagend. »Vater, wäre es nicht besser, wenn wir erst mal das Verpackungsmaterial entsorgen würden? Sonst tritt sich noch einer einen Splitter oder einen Nagel in den Fuß.«
    »Prima Idee«, lobte Emerson.
    »Ihr wollt es hier zusammenbauen – hier und jetzt?« Meine Stimme überschlug sich. »Direkt vor dem Haus? Wieso habt ihr es eigentlich auseinander genommen? Also deshalb wart ihr den einen Tag in Kairo! Wieso, Emerson? Wieso?«
    »Es schien mir der schnellste Weg, es unbeschädigt herzuholen«, erklärte Emerson ungerührt. Er wischte sich mit dem Handrücken die verschwitzte Stirn und hinterließ eine lange, schwärzliche Schmutzspur. »Ursprünglich sollte es gestern mit dem Zug kommen, aber sie haben wohl nicht genug Platz gehabt. Selim hat das Entladen überwacht, die Kisten mit der Fähre rübergebracht und diese tatkräftigen Burschen angeheuert …«
    »Du weißt genau, dass mich das nicht interessiert! Ich will wissen, wieso du hier ein Auto brauchst! Es gibt nicht einmal passable Straßen!«
    »Himmel noch, Peabody, wir sind in einem solchen Vehikel durch den Sinai und die Wadis gefahren. Die Straßen sind seit dem Krieg bedeutend besser geworden.« Er fuhr fort, indem er sich selbst widersprach: »Die motorisierten Patrouillen, die hervorragend gegen die Senussi eingesetzt werden konnten, sind überflüssig geworden, und das Militär schert sich einen Dreck um den Erhalt der Wüstenpisten. Und so bin ich an dieses Fahrzeug gekommen. Es ist eine Weiterentwicklung des Ford Light Car …«
    »Ich will nichts davon hören.«
    Emerson lässt sich nur ungern den Mund verbieten. Er straffte sich, funkelte mich an und rieb sich sein Kinngrübchen, wo er weitere schwarze Streifen hinterließ. »Ein Mann wird sich wohl noch ungefragt ein Auto kaufen dürfen.«
    Da wusste ich, dass ich verloren hatte. Verloren hatte ich in der Tat bereits, als das verfluchte Ding eingetroffen war. Jedes männliche Wesen im näheren Umkreis hielt zu Emerson; Ramses hatte mich stehen lassen und half Selim, Bolzen und Schrauben und anderen Kleinkram zu sortieren, Walter hatte seine Jacke abgelegt und rollte die Ärmel hoch. Verstärkung war im Anmarsch: David auf seiner Stute Asfur sowie Cyrus und Bertie. Evelyn und Katherine hatten den Reizen des Automobils widerstanden.
    Nefret legte einen Arm um mich. »Komm und trink eine Tasse Tee, Mutter.«
    »Gute Idee«, meinte Lia. »Die werden für den Rest des Tages an dem Auto rumbasteln.«
    Fatima hatte es nicht gewagt, ins Freie zu treten; sie stand hinter der Tür und starrte das Vehikel an, als wäre es ein gefährliches Raubtier. Auf meine Bitte hin brühte sie rasch Tee auf, und wir drei Frauen setzten uns und beobachteten das Spektakel.
    »Zum Glück ist Gargery nicht hier«, seufzte ich. »Er würde glatt mitmischen wollen. Ich hoffe, sie bekommen das verfluchte Vehikel zusammen und fahren es in den Stall, bevor die Kinder zum Tee hinunterkommen.«
    »Eher unwahrscheinlich«, murmelte Lia. David hatte sie nicht einmal begrüßt. Bis auf Cyrus, der das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachtete, hatten sämtliche Männer ihre Oberkörper entblößt und gestikulierten und argumentierten. Die Zimmerleute schafften das Verpackungsmaterial weg, da sie jede Holzlatte, jeden Nagel gebrauchen konnten.
    »Sie werden endlos diskutieren, wer was machen soll, und damit viel Zeit vertrödeln«, entschied ich. »Der helle Kopf einer Frau ist gefragt, aber sollen sie doch ruhig so unorganisiert weitermachen. Ah, danke, Fatima. Setz dich ruhig zu uns; es wird bestimmt lustig.«
Aus Manuskript H
    Erstmals musste Emersons grenzenlose Passion für die Exkavation vor einer noch tieferen Leidenschaft kapitulieren. Ein Mann von eiserner Disziplin, machte er sich jeden Morgen ins Ausgrabungsgebiet auf – und schleifte die meisten anderen mit –, aber diesmal konnte er es kaum erwarten, zu seinem neuen Spielzeug

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