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Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone

Titel: Amelia Peabody 17: Die Schlangenkrone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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kurz schildern«, fing ich an. »Die Sache begann damit, daß Mrs. Petherick uns vor ein paar Tagen aufsuchte.«
    Ich war noch nicht weit gediehen, als Ramses und Nefret hereinkamen. Fatima brachte unaufgefordert weiteren Kaffee und frisches Gebäck, um einen Vorwand zum Lauschen zu haben. Ich schloß meine Ausführungen mit dem Besuch in Mrs. Pethericks Suite am vorherigen Abend. Dann harrte ich Mr. Ayyids Kommentaren.
    »Eine merkwürdige Geschichte«, meinte er gedehnt.
    »Nicht ganz so merkwürdig, wenn man die möglichen Motive der Dame bedenkt«, erklärte Ramses. »Die ganze Sache ist ein Riesenbluff, um ihre Publicity und den Absatz ihrer Bücher zu fördern.«
    »Dann sind Sie also nicht der Auffassung, daß sie entführt wurde?« wollte Ayyid wissen. Er sah zu Nefret, indes antwortete Ramses.
    »Ich glaube, sie hat sich verkleidet und von Abdul unbemerkt aus dem Zimmer geschlichen. Sie wissen um die Bauweise der Suite, Sir. Da ist die Außentür zu einem kleinen Vestibül mit zwei Innentüren, die jeweils ins Schlafzimmer und in den Salon führen. Gut möglich, daß sie im Schlafraum wartete, bis Abdul und ich den Salon betraten, und dann hinausgeschlüpft ist.«
    Ayyid machte sich Notizen. »Mehrere Gäste beteuern, daß ihnen im Treppenhaus eine hochgewachsene, schwarz gekleidete Gestalt aufgefallen ist«, sagte er trocken.
    »Das überrascht mich nicht«, grinste Ramses. »Aber die hat es nie gegeben. Sie hat einen leeren Umhang vom Balkon geworfen.«
    Nefret beugte sich vor. »Wie haben sich Mr. und Miss Petherick denn dazu geäußert? Die beiden glauben doch sicher nicht, daß ihre Stiefmutter von irgendeinem rachsüchtigen Dämon entführt wurde, oder?«
    Mr. Ayyid hätte sie jetzt höflich darauf aufmerksam machen können, daß er hier die Fragen stellte, aber das tat er nicht. »Sie behaupten, daß ihre Stiefmutter von jemandem entführt wurde, der es auf die Statue abgesehen hat. Wie wertvoll ist dieses Artefakt?«
    »Ziemlich wertvoll«, erklärte Ramses. »Aber die Vermutung ist absurd. Die Statuette war gar nicht im Besitz von Mrs. Petherick, sie ist bei uns.«
    »Wer wußte davon?«
    »Vermutlich ganz Luxor«, seufzte mein Sohn.
    »Und es wurde versucht, bei Ihnen einzubrechen«, gab Ayyid mit ernster Miene zu bedenken. »Warum haben Sie die Polizei davon nicht unterrichtet?«
    »Wir ziehen es vor, dergleichen allein zu regeln«, sagte ich. Mr. Ayyids Miene suggerierte, daß er diese Anschauung ganz und gar nicht teilte. Als ich mich anschickte, ihn auf unsere explizite kriminalistische Erfahrung hinzuweisen, kam Ramses mir zuvor.
    »Es bestand zu keinem Zeitpunkt auch nur die geringste Gefahr, Sir. Nur ein Verrückter wäre davon ausgegangen, daß er das versteckte Objekt ohne ausgedehnte Suche und das Risiko einer –«
    Er brach abrupt ab. Ayyids Augen wurden schmal.
    »Mr. Adrian Petherick ist aber doch nicht ganz zurechnungsfähig, oder? Und er ist offenbar besessen von der Idee, die Statue wieder an sich zu bringen.«
    »Trotzdem würde er nicht dermaßen unüberlegt handeln«, wandte Ramses ein. »Er weiß, daß mein Vater das Artefakt an Mrs. Petherick zurückgeben wird. Er war dabei, als das besprochen wurde.«
    »Sie ist die rechtmäßige Besitzerin?«
    »Wir nehmen es an.«
    »Also wissen Sie es nicht genau?«
    »Wir kennen das Testament von Mr. Petherick nicht«, räumte Ramses ein. »Wenn Sie das für relevant halten, sind Sie sicher eher als wir in der Lage, diese Frage zu klären.«
    »Mag sein.« Ayyid machte sich eine weitere Notiz. »Können Sie mir den ersten Eindringling beschreiben?«
    »Er war bereits verschwunden, als Ramses eintraf«, sagte ich, da mein Sohn etwas pikiert wirkte. »Ich sah nur seine Beine, als er über die Mauer setzte. Er trug europäische Hosen. Ali beteuert, er sei groß und ungeheuer stark gewesen, ich bin mir aber nicht sicher, ob seine Aussage verläßlich ist.«
    »Ich würde gern einmal mit Ali Yussuf reden.«
    »Bitte, tun Sie sich keinen Zwang an. Nur werden Sie nicht viel aus ihm herausbekommen, da es dunkel war und er friedlich döste.«
    »Und der zweite Vorfall? Wollen Sie etwa behaupten, es habe keine Gefahr für die Beteiligten bestanden?«
    »Vermutlich war das gar nicht beabsichtigt«, erklärte Ramses. »In erster Linie ging es wohl darum, uns aus dem Haus zu locken, damit der Bursche eine weitere Suche starten konnte.«
    »Hmmm.« Ayyid setzte eine skeptische Miene auf. »Also hat keiner von Ihnen den Unbekannten gesehen?«
    Ramses

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