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Amelia Peabody 18: Das Königsgrab

Titel: Amelia Peabody 18: Das Königsgrab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Peters
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diesen Rat. Für Ihre Unterstützung.«
    Emerson, dieser Heuchler, der sich nach allen Regeln der Kunst bemüht hatte, Howard in einen anderen Teil des Tals zu locken, hüllte sich in beredtes Schweigen. »Es wird natürlich leer sein wie alle anderen«, sagte Howard betrübt. »Wenn es überhaupt da ist.«
    Unvermittelt kam von dem Vogel im Nebenzimmer ein fröhliches Trillern.
Aus Manuskript H
    Ramses war keineswegs überrascht, als sein Vater die Suche nach Sethos aufgeben wollte. Emerson war gleichsam besessen von der Vorstellung, dass Carter in dem nichtssagenden kleinen Dreieck tatsächlich ein Grab aufspüren könnte. Wieso ausgerechnet dort, war Ramses schleierhaft. Vielleicht war es nur ein Gefühl, eine leise Ahnung, zumal die berühmtesten Exkavatoren erwiesenermaßen ein Gespür für große Entdeckungen entwickelten. Ganz zu schweigen von den fachlich unbeleckten, aber phänomenal erfolgreichen Grabräubern in Luxor. Emersons Instinkte waren mindestens so gut ausgebildet wie ihre.
    Nur mühsam gelang es ihm, seine nervliche Anspannung zu überspielen, derweil Howard Carter die Runde bei den Antiquitätenhändlern machte. Auf Cyrus’ Ersuchen hin erklärte er sich notgedrungen einverstanden, mit ihrer Exkavation im Westtal zu beginnen. Aber statt darauf zu drängen, dass ihre Leute die Freilegung von Ajas Grab abschlossen, woran sie im Jahr vorher gearbeitet hatten, klapperte er mit Bertie und Jumana das gesamte Westtal ab. Auf der Suche nach weiteren, versteckten Grabeingängen. Er fand nicht einen.
    Von den Männern, die sie in den Laden gelockt hatten, hörten sie nichts mehr. Allmählich kam Ramses zu dem gleichen Schluss wie sein Vater, der den Überfall mit unausgegoren und stümperhaft umschrieb. Diese Typen waren mit Sicherheit Fremde gewesen, zumal den Einheimischen gewärtig war, dass sich der Vater der Flüche so leicht nicht beeindrucken ließ. Selim hatte trotz seiner exzellenten Kontakte nichts Brauchbares erfahren. Der Torwächter bemerkte nichts Verdächtiges, die Hündin schlug nachts nicht an. Aber das würde sie auch nicht, überlegte Ramses, es sei denn, jemand schliche am Kinderzimmerfenster vorbei. Amira war die stolze Besitzerin einer vornehmen Hundehütte, ein Entwurf Davids. Carla, die ihm dabei assistierte, hatte das Ganze mit einem Minarett, einer Veranda und Teppichen ausgestattet. Die Hündin hatte sich allerdings gesträubt, darin zu schlafen, bis sie die Hütte unter das Kinderzimmerfenster geschoben hatten.
    Die scheinbare Ruhe vermochte Ramses nicht darüber hinwegzutäuschen, dass man sie beobachtete. Während der Kriegsjahre hatte er für so etwas einen sechsten Sinn entwickelt – das war wichtig gewesen, wollte man überleben. Womöglich war der Hinterhalt ein Trick gewesen, ein plumper Versuch, sie von subtileren Machenschaften abzulenken.
    Er hasste Ungewissheit, und es gab eine ganze Menge ungeklärter Probleme. Sie wurden im Westtal lediglich geduldet, da es eigentlich Teil von Carnarvons Konzession war. Sollten sie keine neuen Gräber entdecken, würde Seine Lordschaft das Gebiet übernehmen, vor allem, wenn seine Exkavation im Osttal erfolglos blieb. Zwar war die Diskussion über ihren Umzug nach Kairo verstummt, aber seine Mutter hatte ihren Plan bestimmt nicht verworfen.
    Und wo zum Henker war Sethos?
    Er ging fest davon aus, dass seine Mutter bald wieder davon anfangen würde. Und richtig, eines Abends, als die Vandergelts bei ihnen zum Essen waren, brachte sie die Angelegenheit aufs Tapet. Der Koch ließ Emersons sämtliche Lieblingsspeisen auffahren, und der Professor hatte sein verdauungsförderndes Gläschen Whisky-Soda fast geleert, als seine Gattin sich vernehmlich räusperte.
    »Ich muss ein paar Dinge mit dir besprechen, Emerson, nein, meine Freunde, ihr braucht doch deswegen nicht aufzubrechen. Wir haben vor euch keine Geheimnisse.«
    »Sie glaubt, wir benehmen uns besser, wenn ihr dabei seid«, fügte Emerson erklärend hinzu. Gesättigt und entspannt erfreute er sich glänzender Laune, seine Pfeife in der einen, das Glas in der anderen Hand. »Na schön, Peabody, dann leg los.«
    Seine Leutseligkeit war wie weggewischt, sobald sie von den neuen Mitarbeitern anfing, die sie einzustellen plante. Als sie ihn informierte, dass die jüngeren Emersons den Winter voraussichtlich in Kairo verbringen würden, rechnete Ramses mit dem Schlimmsten. Es kam schlimmer. Emersons beeindruckende Gestalt schien zu schrumpfen.
    »Möchtest du das wirklich, mein

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