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American Psycho

American Psycho

Titel: American Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bret Easton Ellis
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Zuckungen ihres Körper erinnern an das, was ich mir unter einem epileptischen Anfall vorstelle, und ich halte ihren Kopf unten und reibe meinen Schwanz, steif und mit Blut bedeckt, an ihrem röchelnden Gesicht, bis sie regungslos daliegt.
    In meinem Schlafzimmer liegt Christie noch auf dem Futon, an die Bettpfosten gefesselt, mit Kordel verschnürt, die Arme über dem Kopf, ausgerissene Seiten aus dem Vanity Fair vom letzten Monat in den Mund gestopft. An eine Batterie angeschlossene Jumperkabel sind an ihre Brüste geklemmt, die langsam braun werden. Ich hatte brennende Streichhölzer von Les Relais auf ihren Bauch fallen lassen, und Elizabeth, taumelnd und wahrscheinlich mit einer Überdosis Ecstasy, hatte mir geholfen, ehe ich mich ihr zuwandte und an einem ihrer Nippel kaute, bis ich nicht mehr an mich halten konnte und ihn abbiß und verschlang. Zum ersten Mal fällt mir auf, wie klein und zart gebaut Christie ist, war. Ich knete ihre Brüste mit einer Kombizange durch, zermalme sie, und dann geht alles ganz schnell, ich mache zischende Laute, sie spuckt die Zeitungsseiten aus, versucht, in meine Hand zu beißen, ich lache, als sie stirbt, vorher fängt sie noch an zu weinen, dann rollen ihre Augen nach hinten in einen grauenvollen Traumzustand.
    Am Morgen sind Christies geschundene Hände aus irgendeinem Grund auf die Größe von Fußbällen angeschwollen, die Finger sind nicht mehr vom Rest der Hand zu unterscheiden, der Geruch ihrer verbrannten Leiche ist widerwärtig, und ich muß erst die Jalousien öffnen, auf die verbranntes Fett gespritzt ist, als Christies Brüste explodierten, während ich sie grillte, und dann die Fenster, um den Raum durchzulüften. Christies Augen sind weit aufgerissen und glasig, und ihr Mund ist lippenlos schwarz, und auch wo ihre Vagina war, klafft ein schwarzes Loch (obwohl ich mich nicht erinnern kann, irgendwas damit gemacht zu haben), und zwischen den entfleischten Rippen kann man ihre Lungen sehen. Was von Elizabeths Körper noch übrig ist, liegt zermatscht in der Wohnzimmerecke. Ihr fehlen der rechte Arm und große Bissen aus dem rechten Bein. Ihre linke Hand, am Gelenk abgehackt, liegt fest verkrampft auf der Kücheninsel, in einer eigenen kleinen Blutpfütze. Ihr Kopf steht auf dem Küchentisch, und das blutverschmierte Gesicht zeigt – trotz ausgestochener Augen und einer Alain-Mikli-Sonnenbrille über den leeren Höhlen – noch immer einen mißbilligenden Ausdruck. Ich habe es bald leid, es anzusehen, und obwohl ich heute nacht keinen Schlaf bekommen habe und völlig erschöpft bin, habe ich um eins im Odeon noch immer eine Verabredung zum Lunch mit Jean Davies und Alana Burton. Sie ist sehr wichtig für mich, und ich ringe mit mir, ob ich sie absagen soll oder nicht.

Angriff der Tunte
    Herbst: ein Sonntag um vier Uhr nachmittags. Ich bin bei Barney’s, Manschettenknöpfe kaufen. Ich hatte den Laden um zwei Uhr dreißig betreten, nach einem kalten, verkrampften Brunch mit Christies Kadaver, die Vordertheke angesteuert, einem Verkäufer gesagt: »Ich brauche dringend eine Peitsche.« Neben den Manschettenknöpfen kaufte ich ein Reisenecessaire aus Straußenleder mit Doppelreißverschluß und Vinylfutter, eine Pillendose aus Antiksilber, Kroko und Glas, einen antiken Zahnbürstenbehälter, eine Dachshaar-Zahnbürste und eine Nagelbürste aus Schildpattimitat. Dinner letzte Nacht? Bei Splash. Nicht viel Bemerkenswertes: ein wässeriger Bellini, matschiger Arugula-Salat, pampige Kellnerin. Anschließend sah ich die Wiederholung einer alten Patty Winters Show, die ich auf einem Video fand, auf dem ich eigentlich Aufnahmen von zwei Mädchen vom Begleitservice vermutet hatte, die ich letztes Frühjahr gefoltert und ermordet hatte (das Thema war »Wie mache ich mein Schoßtier zum Filmstar«). Jetzt bin ich gerade dabei, einen Gürtel zu kaufen – nicht für mich –, und außerdem drei Neunzig-Dollar-Krawatten, zehn Taschentücher, einen Morgenmantel für vierhundert Dollar und zwei Paar Ralph-Lauren-Pyjamas, und ich lasse mir alles zu meinem Apartment schicken, außer den Taschentüchern, in die ich Monogramme einsticken und sie dann zu P & P schicken lasse. In der Abteilung für Damenschuhe habe ich bereits einen Auftritt gehabt und mußte mich peinlicherweise von einer entnervten Verkäuferin wegscheuchen lassen. Zunächst ist es nur ein Gefühl schleichenden Unbehagens, das ich mir nicht erklären kann, aber dann ist mir ohne genauen Anhaltspunkt so, als würde

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