Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
American Psycho

American Psycho

Titel: American Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bret Easton Ellis
Vom Netzwerk:
Eigentlich versuche ich mich zu erinnern, wo ich Evelyn und Jeanette hinbestellt habe.
    »Laß uns woanders reservieren«, schlägt er vor.
    Ich lasse es mir durch den Kopf gehen, frage dann argwöhnisch: »Wo?«
    »1969«, sagt er lockend. »Hmmmm? 1969?«
    » Dazu würde ich mich überreden lassen«, gebe ich zu. »Was sollen wir tun?« fragt er.
    Ich denke schnell nach. »Mach ’ne Reservierung. Schnell.«
    »Okay. Für drei? Fünf? Wie viele?«
    »Fünf oder sechs, denke ich.«
    »Okay. Bleib dran.«
    Gerade als er umschaltet, ist McDermott zurück in der Leitung.
    »Wo ist Van Patten«, fragt er.
    »Er … ist pissen gegangen«, sage ich.
    »Warum willst du nicht ins Kaktus?«
    »Weil ich von existentieller Panik ergriffen bin«, lüge ich.
    » Du hältst das vielleicht für einen angemessenen Grund«, sagt McDermott. »Ich nicht.«
    »Hallo?« sagt Van Patten, als er sich wieder einschaltet. »Bateman?«
    »Und?« frage ich. »McDermott ist auch hier.«
    »Nix. No way, José.«
    »Scheiße.«
    »Was ist los?« fragt McDermott.
    »Okay, Leute, wollen wir Margaritas?« fragt Van Patten. »Oder keine Margaritas«.
    »Eine Margarita könnte ich vertragen«, sagt McDermott.
    »Bateman?« fragt Van Patten.
    »Ich hätte gerne etliche Flaschen Bier, vorzugsweise un-mexikanisches«, sage ich.
    »O Scheiße«, sagt McDermott. »Anruf in der Leitung. Bleibt dran.« Er klickt sich aus.
    Falls ich mich nicht irre, ist es jetzt acht Uhr dreißig.
    Eine Stunde später. Wir debattieren immer noch. Wir haben die Reservierung bei Kaktus abgesagt, und vielleicht hat sie jemand erneuert. Verwirrt bestelle ich einen unbestellten Tisch in der Zeus Bar ab. Jeanette hat ihr Apartment verlassen und ist zu Hause nicht erreichbar, und ich habe weder eine Ahnung, in welches Restaurant sie geht, noch kann ich mich erinnern, wo ich Evelyn hinbestellt habe. Van Patten, der schon zwei große Absolut gehabt hat, fragt nach Kimball und worüber wir gesprochen haben, und alles, woran ich mich erinnern kann, ist irgendwas über Leute, die vom Erdboden verschluckt werden.
    »Hast du mit ihm gesprochen?« frage ich.
    »Ja, ja.«
    »Hat er gesagt, was mit Owen passiert ist?«
    »Verschwunden. Einfach verschwunden. Puff«, sagt er. Ich kann hören, wie er den Kühlschrank aufmacht. »Die Behörden haben keine Anhaltspunkte. Nichts. Die Behörden haben nada.«
    »Ja«, sage ich. »Ich raufe mir schon die Haare deswegen.«
    »Tja, Owen war … ich weiß nicht«, sagt er. Ich höre, wie ein Bier geöffnet wird.
    »Was hast du ihm sonst noch erzählt, Van Patten?« frage ich. »Oh, das Übliche«, seufzt er. »Daß er gelb-maronenfarbene Krawatten getragen hat. Daß er zum Lunch ins ›21‹ ging. Daß er in Wirklichkeit kein Arbitrageur war – wie Thimble ihn beschrieben hat –, sondern ein Merger-Maker. Nur das Übliche.« Ich kann ihn fast mit den Achseln zucken hören.
    »Was noch?« frage ich.
    »Mal sehen. Daß er keine Hosenträger getragen hat. Ein Gürtel-Typ. Daß er Kokain aufgegeben hat, Bier ebenfalls. Du weißt schon, Bateman.«
    »Er war eine Null«, sage ich. »Und jetzt ist er in London.«
    »Jesus«, murmelt er. »Kriegen wir das heute nochmal auf die Reihe?«
    McDermott schaltet sich wieder ein. »Okay. Also wohin jetzt? «
    »Wie spät ist es?« fragt Van Patten.
    »Halb zehn«, antworten wir beide.
    »Moment, was wurde aus dem 1969?« frage ich Van Patten.
    »Was habt ihr immer mit 1969?« McDermott ist völlig überfragt. »Ich kann mich nicht erinnern«, sage ich.
    »Geschlossen, keine Reservierungen«, erinnert mich Van Patten. »Können wir wieder ins 1500?« frage ich.
    »Das 1500 ist jetzt geschlossen «, blökt McDermott. »Die Küche ist geschlossen. Das Restaurant ist geschlossen. Aus, vorbei. Wir müssen ins Kaktus.«
    Schweigen.
    »Hallo? Hallo? Seid ihr noch da Jungs?« schreit er, allmählich mit den Nerven runter.
    »Fit wie ein Turnschuh«, sagt Van Patten.
    Ich lache.
    »Falls ihr Jungs glaubt, daß das komisch ist«, warnt McDermott.
    »O ja, was dann? Was willst du machen?« frage ich.
    »Jungs, es ist nur so, daß ich ernste Befürchtungen habe, was die Reservierung eines Tischs vor, sagen wir, Mitternacht, betrifft.«
    »Bist du sicher wegen 1500?« frage ich. »Das kommt mir wirklich bizarr vor.«
    »Diese Frage stellt sich nicht! « kreischt McDermott. »Warum, möchtest du wissen? Weil-sie- zuhaben! Weil-sie-zuhaben-nehmen-sie-keine-Reservierungen-mehr-an! Geht-das-in-deinen-Kopf?«
    »Hey, keine Panik,

Weitere Kostenlose Bücher