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American Psycho

American Psycho

Titel: American Psycho Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bret Easton Ellis
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Sex in regelmäßigen Abständen. Ich brauche Zerstreuung.«
    In wenigen Sekunden steigert sie sich in Wut, kaum fähig, die aufwallende Hysterie zu unterdrücken, die durch ihren Körper rast. »Aber was ist mit der Vergangenheit? Unserer Vergangenheit?« fragt sie wieder, verständnislos.
    » Sprich einfach nicht davon«, sage ich zu ihr und beuge mich vor.
    »Warum nicht?«
    »Weil wir eigentlich gar keine haben«, sage ich, ohne die Stimme zu heben.
    Sie faßt sich und murmelt, während sie, ohne mich zu beachten, wieder in ihrer Handtasche kramt: »Pathologisch. Dein Verhalten ist pathologisch.«
    »Was soll das wieder heißen?« frage ich empört.
    »Abscheulich. Du bist pathologisch.« Sie findet ein Laura-Ashley-Pillendöschen und läßt es aufschnappen.
    »Pathologisch was? « frage ich und versuche zu lächeln.
    »Vergiß es.« Sie nimmt eine Pille, die ich nicht erkenne, und schluckt sie mit meinem Wasser.
    »Ich bin pathologisch? Du willst mir erzählen, ich sei pathologisch?« frage ich.
    »Wir sehen die Welt eben verschieden, Patrick.« Sie schnieft.
    »Gott sei Dank«, sage ich grausam.
    »Du bist unmenschlich«, sagt sie und versucht, glaube ich, nicht zu weinen.
    »Ich bin« – ich zögere und bereite meine Verteidigung vor – »Ich stehe durchaus in Kontakt mit der … Menschheit.«
    »Nein, nein, nein«, sie schüttelt den Kopf.
    »Ich weiß, mein Verhalten wirkt manchmal … unberechenbar.«
    Plötzlich greift sie verzweifelt über den Tisch nach meiner Hand, zieht sie näher zu sich. »Was kann ich denn tun? Was willst du von mir?«
    »O Evelyn«, grunze ich und ziehe meine Hand zurück, geschockt, daß ich schließlich doch noch zu ihr durchgedrungen bin.
    Sie weint. »Was willst du, daß ich tue, Patrick? Sag es mir. Bitte«, fleht sie.
    »Du solltest … o Gott, ich weiß nicht. Erotische Wäsche tragen?« sage ich fragend. »O Jesus, Evelyn. Ich weiß nicht. Nichts. Du kannst gar nichts tun.«
    »Bitte, was kann ich tun?« weint sie leise.
    »Etwas weniger lächeln? Mehr von Autos verstehen? Meinen Namen etwas weniger regelmäßig aussprechen? Willst du so was hören?« frage ich. »Es würde nichts ändern. Du trinkst noch nicht mal Bier«, murmele ich.
    »Aber du trinkst doch auch kein Bier.«
    »Das spielt keine Rolle. Übrigens, gerade habe ich eins bestellt. Also.«
    »O Patrick.«
    »Falls du wirklich etwas für mich tun willst, kannst du aufhören, mir hier eine Szene zu machen«, sage ich und sehe mich unbehaglich im Raum um.
    »Kellner?« fragt sie, kaum daß er den koffeeinfreien Espresso, den Portwein und das Dry-Bier abgestellt hat. »Ich nehme ein … ein was?« Sie schaut mich tränenfeucht an, verstört und verschreckt. »Ein Corona? Trinkst du das immer, Patrick? Ein Corona?«
    »O mein Gott. Gib’s auf. Bitte, entschuldigen Sie sie«, sage ich zum Kellner, dann, als er gegangen ist: »Ja. Ein Corona. Aber wir sind in einem verfickten China-Kreolen-Bistro, also –«
    »O Gott, Patrick«, heult sie und schneuzt sich die Nase in eine Serviette, die ich ihr zugeworfen habe. »Du bist so mies. Du bist … unmenschlich.«
    »Nein, ich bin …« Ich weiche wieder aus.
    »Du … bist nicht …« Sie bricht ab, wischt sich übers Gesicht, unfähig fortzufahren.
    »Ich bin nicht was?« frage ich abwartend, interessiert.
    »Du bist nicht« – sie schnüffelt, schaut zu Boden, und ihre Schultern beben – »ganz da. Du« – sie würgt – »bist so unberechenbar.«
    »Und ob ich das bin«, verteidige ich mich indigniert. »Und ob ich berechenbar bin.«
    »Du bist ein Monster«, schluchzt sie.
    »Nein, nein«, sage ich, sie verwirrt betrachtend. » Du bist das Monster.«
    »O Gott«, stöhnt sie auf, daß sich die Leute am Nebentisch zu uns umdrehen und dann wieder schnell wegschauen. »Ich kann das nicht glauben.«
    »Ich gehe jetzt«, sage ich besänftigend. »Was mich angeht, ist jetzt alles klar, und ich gehe jetzt.«
    »Nicht«, sagt sie und versucht, meine Hand zu fassen. »Geh nicht.«
    »Ich gehe, Evelyn.«
    »Wo gehst du hin?« Sie sieht plötzlich bemerkenswert gefaßt aus. Sie hat ihren Tränen – die, wie mir eben auffällt, recht sparsam geflossen sind – nicht gestattet, das Make-up zu beeinträchtigen. »Sag mir, Patrick, wo willst du hin?«
    Ich habe eine Zigarre auf den Tisch gelegt. Sie ist zu verstört, um eine Bemerkung zu machen. »Ich gehe einfach«, sage ich schlicht.
    Jeder im Restaurant in einer gewissen Hörweite scheint in die andere Richtung zu

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